„Das Lebenscafé: Leben üben in der Trauer“ – Gepräch mit Maria Knebel, Freitag, 29. Mai um 19 Uhr

Zugangsdaten:
Aus Deutschland: 069/ 7104 9922
Aus Luxemburg: 27864277
Zugang: 977-3574-9228#
danach: nochmal # (kein Passwort)
 
In unserer Reihe zum Osterzeit-Thema „Auf Leben und Tod…. und leben!“ freuen wir uns auf ein Telefon-Interview mit Maria Knebel. Sie ist seit vielen Jahren Trauerbegleiterin und beschreibt das „Lebenscafé“ so:
„Die Grundidee unseres Treffens ist, den Menschen Raum und Zeit zu geben für ihre Trauer. Dabei haben wir ganz bewusst den Titel „Lebenscafe“ und nicht „Trauercafe“ gewählt, wohl mit dem Untertitel : „ Leben üben in der Trauer“.
 


Durch einen großen Verlust ändert sich das Leben in allen Bereichen – es wird oft völlig anders, was neu gelernt werden muss.
Trauernde  müssen immer wieder fest stellen, dass ihre Mitmenschen die Trauer nicht gut aushalten können. Mit wohl gemeinten  Ratschlägen versuchen diese zwar zu helfen, was Trauernden aber das Gefühl gibt: „du bist nicht richtig, du müsstest das anders machen. „ So fühlen sie sich oft nicht ernst genommen, nicht verstanden und ziehen sich mehr und mehr zurück.
Jeder trauert anders – das führt zu Verunsicherung auf allen Seiten. Im Lebenscafe hat alles seinen Platz : jede/r darf so sein, wie er/ sie gerade ist – lachen und weinen, jammern und klagen, Neidgefühle, Schuldgefühle, Wut und Angst , Zweifel an Gott- man braucht sich für nichts zu schämen.“Wie du auch bist – du bist richtig“, ist die Botschaft, die wir mitgeben wollen.
Außer dieser emotionalen Dimension der Trauer beachten wir auch die weiteren, die zum Leben gehören und die Ganzheitlichkeit ausmachen:
 
die körperliche Dimension :  Menschen in Trauer können oft nicht essen und haben den Zugang zu ihren Sinnen verloren. Darum ist uns wichtig: ein schön gedeckter Tisch, selbst gebackener Kuchen, appetitliche Häppchen. Wenn der Zugang zu den Sinnen wieder möglich wird kann das Leben wieder sinn-voll werden
die soziale Dimension : in Gemeinschaft sein mit Menschen, die ähnliches erlebt haben, schafft Solidarität – die Frage“Warum ausgerechnet ich….“ verliert an Bedeutung. Mit anderen am Tisch sitzen regt den Appetit an.Die Gespräche drehen sich nicht nur um die Trauer – auch andere Erlebnisse wollen geteilt werden. Neue Kontakte / neue Freundschaften können entstehen, während die bisherigen oft nicht mehr tragen
die intellektuelle Dimension : Menschen in Trauer verstehen sich oft selbst nicht mehr, vor allem, wenn sie anders trauern als „man“ gemeinhin annimmt. Da ist Wissen über Trauer sehr wichtig – die Frage : bin ich noch normal oder werde ich verrückt ? bedrängt viele.
Unsere Mitarbeiterinnen haben eine Fortbildung in Trauer. Sie w
issen um die Erkenntnisse der Trauerwissenschaften und geben diese Informationen im Lebenscafe weiter. Das gibt den Trauernden Sicherheit und sie gewinnen ein Stück Kontrolle über ihr Leben zurück
– die spirituelle Dimension:  neben der Frage nach Gott, nach dem Sinn ….ist ein wichtiges Thema die Verbindung zum Verstorbenen. Im geschützten Kreis ist es möglich, Erfahrungen zu erzählen,  wozu  man sonst nicht den Mut hätte, weil man Angst hat, für verrückt gehalten zu werden – übersinnliche Wahrnehmungen, Kontakt mit den Toten u.ä.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.