Mit der Geistkraft Gottes – die Kirche wachküssen! Telefongottesdienst zum 6. Sonntag in der Osterzeit am 16. Mai

Eigentlich war für den 16. Mai ein „Maria-Zweipunktnull-Gottesdienst“ geplant, draußen vor der Kirchentür von Herz-Jesu. Die Bewegung Maria-Zweipunktnull legt den Finger in viele Frauen- und Kirchenwunden. Denn bei den Fragen, die die Bewegung aufwirft, geht es nicht nur um die Würde und die Rechte von Frauen. „Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit!“
schreibt Paulus (1 Kor 12,26).


Corona hat zwar vieles durcheinander gebracht – aber nicht unmöglich gemacht. So feiern wir in der Kirche die Eucharistie, weil es erst die zweite unter den neuen Bedingungen ist – und am Telefon feiern wir einen Gottesdienst, den Frauen vorbereitet haben. Die Predigt hält Elke Grün, Generalsekretärin von MISSIO Luxemburg und Seelsorgerin für die katholischen Frauen im Erzbistum Luxemburg – und regelmäßige Bet-phon-Mitbeterin.
Das Thema „Mit der Geistkraft Gottes – die Kirche wachküssen!“

Zugang zum Telefon:
Aus Deutschland: 069/ 7104 9922
Aus Luxemburg: 27864277
Zugang: 977-3574-9228#
danach: nochmal # (kein Passwort)

Lieder und Texte zum Mitbeten und Mitsingen

 

Einleitung

Ich begrüße Sie und Euch ganz herzlich zu diesem Gottesdienst in der Aktionswoche zu  Maria 2.0, den wir wieder in der Form eines Telefongottesdienstes abhalten. Es ist schon der 13. Telefongottesdienst und die meisten von uns haben schon Routine. Wir wissen auch schon, dass es passieren kann, dass plötzlich jemand aus der Leitung fliegt und ich hoffe nur, dass es heute nicht ich bin und trotz der 13 alles gut geht Also schalten Sie soweit nicht schon geschehen, bitte Ihre Telefone auf stumm.

Dein Geist weht, wo er will (sredna-Heft)

Begrüßung (Petra)

Noch einmal herzlich willkommen zu diesem Gottesdienst. Vor 15 Tagen am 01. Mai habe ich an dieser Stelle noch gesagt Maria 2.0 hat in Herz Jesu nicht so richtig Einzug gehalten. Es geht uns Frauen hier ganz gut, wir sind im Team lauter starke Frauen, die auch im beruflichen Leben ihren Platz, durchaus auch in Führungspositionen, gefunden haben und keine von uns möchte augenblicklich Priester werden. Emanzipation ist also nicht unser dringendstes Problem. Drei Gründe gibt es warum wir heute doch wieder einen „Gottesdienst von Frauen“ halten. Da ist zum einen die Aktionswoche Maria 2.0, die wir dieses Jahr nicht unbemerkt vorüber gehen lassen wollten. Da ist zum anderen die Solidarität mit unseren Schwestern, die nicht selbst bestimmt leben dürfen oder für die gleiche Arbeit auch heute immer noch weniger Geld bekommen als Männer in vergleichbaren Jobs. Als ich mich vor über 40 Jahren in einer Männerdomäne selbständig gemacht habe, war ich jung, gut ausgebildet und hatte die Mittel mich nett her zu richten. Ich wurde akzeptiert weil ich so exotisch war, dass ich  nicht als Konkurrenz empfunden wurde. Nur eine Minderheit der Frauen war und ist in einer so privilegierten Situation. Ich weiß nicht mehr, ob es Alice Schwarzer war oder eine andere der damaligen Führerinnen der Emanzipation, die sagte: Gleichberechtigung ist erst dann erreicht, wenn eine völlig unbegabte Frau eine hoch dotierte Führungsposition erhält. Nun, wenn man sich so umschaut, könnte man manchmal meinen, dass auch dieses Ziel zumindest in Europa, erreicht sei. Ja und dann gibt es da noch so ein paar überalterte verstaubte Männerbünde, wie schlagende Verbindungen oder die Schlaraffen und was es da sonst noch so gibt, da will doch eh keine hin, da braucht es jetzt auch keine großen Demos mehr. Aber halt: Und das ist der dritte Grund für diesen „Gottesdienst von Frauen“ Wir wollen nämlich nicht, dass auch die katholische Kirche zu einem überalterten verstaubten Männerbund wird – soweit sie das nicht schon ist – zu dem eh keine mehr hin will. Es braucht Erneuerung und dazu braucht es vor allem Frauen und junge Menschen!

So lasst uns beginnen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

Gegrüßet seist Du, Königin GL 536

Tagesgebet (Petra)

Ich spreche jetzt Gebet der Initiatorinnen von Maria 2.0, das sogenannte Donnerstagsgebet.

Gott, du unser Vater und unsere Mutter, wir alle wissen, wie es um unsere Kirche steht. Unrecht geschah und geschieht, Macht wurde und wird missbraucht. «Bei euch aber soll es nicht so sein», sagt Jesus. Wir bitten dich um dein Erbarmen – Kyrie eleison.

Frauen und Männer sind durch die eine Taufe gleich- und vollwertige Mitglieder der Kirche. Im Miteinander in allen Diensten und Ämtern können sie zu einer Kirche beitragen, die erneuert in die Zukunft geht. Wir bitten dich um Kraft und Zuversicht – Kyrie eleison.

Menschen kommen mit ihrer Sehnsucht nach Frieden, nach Gemeinschaft, nach Beziehung zu Gott und zueinander. Eine glaubwürdige Kirche ist offen für Menschen gleich welcher Herkunft, welcher Nationalität, welcher sexuellen Orientierung. Sie ist da für Menschen, deren Lebensentwurf augenscheinlich gescheitert ist, und nimmt sie an mit ihren Brüchen und Umwegen. Sie wertet und verurteilt nicht, sondern vertraut darauf, dass die Geistkraft auch dort wirkt, wo es nach menschlichem Ermessen unmöglich ist. Wir bitten dich um Kraft und Zuversicht – Kyrie eleison.

In dieser Zeit, in der Angst und Enge lähmen und die Zukunft düster erscheint, braucht es großes Vertrauen, um mit Zuversicht nach vorn zu schauen. Es braucht Vertrauen, dass durch neue Wege und einschneidende Veränderungen mehr Gutes geschaffen wird als durch Verharren im Ist-Zustand. Wir bitten dich um Kraft und Zuversicht – Kyrie eleison.

Gott, du unsere Mutter und unser Vater, im Vertrauen darauf, dass du mit uns auf dem Weg bist, gehen wir weiter mit und in der Kirche; in der Tradition all der Frauen und Männer, die vor uns aus dem Feuer der Geistkraft gelebt und gehandelt haben, die vor uns und für uns geglaubt und gelebt haben. Die heilige Scholastika vertraute auf die Kraft des Gebets. In ihrem Sinne wollen wir Schritt für Schritt vorwärtsgehen, beten und handeln, wie sie es getan hat: «Geht, Schwestern und Brüder, wie ihr könnt!» Behüte uns. Sei mit uns alle Tage bis zum Ende der Welt. Darum bitten wir jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Lesung (Marianne)

Impuls

Nach dem Martyrium des Stephanus war gegen die Jüngergemeinde in Jerusalem eine Verfolgung ausgebrochen. Die Gläubigen flohen in die Städte von Judäa und Samaria. Überall, wohin sie kamen, sprachen sie von Jesus, dem gekreuzigten und auferstandenen Messias. In Samaria predigte Philippus, einer der sieben Diakone. Um den Glauben der Neubekehrten zu stärken (um zu „firmen“, könnten wir sagen), kommen aus Jerusalem die Apostel Petrus und Johannes; sie sichern auch die Verbindung dieser Gemeinde mit der Kirche von Jerusalem. Die folgende Lesung gibt nun nicht gerade viel her für einen Frauen-Gottesdienst. Wir hören von dem Diakon Philippus und den Aposteln Petrus und Johannes, lauter Männer. Deshalb haben wir die Übersetzung aus der Bibel in gerechter Sprache gewählt. Dort wird nämlich gleich zweimal die „Geistkraft“ erwähnt. Das hebräische Wort für Geist heißt „ruach“. Es bedeutet Weite, Wind, Atem, Lebenshauch und ist ein weibliches Wort.

Lesung aus der Apostelgeschichte 8, 5-18; 14-17

5Als Philippus in die Hauptstadt Samariens kam, verkündigte er ihnen den °Gesalbten. 6Die Leute nahmen alle zusammen das in sich auf, was Philippus sagte, als sie ihm zuhörten und Zeichen sahen, die er wirkte. 7Aus vielen nämlich, die unheilige °Geister hatten, kamen diese laut schreiend heraus und viele Gelähmte und Verkrüppelte wurden geheilt. 8Da erfasste jene Stadt große Freude. 14Da die Apostel in Jerusalem hörten, Samarien habe Gottes °Botschaft angenommen, schickten sie Petrus und Johannes zu ihnen. 15Sie gingen hin und beteten für sie, dass sie heilige °Geistkraft empfingen. 16Noch war sie nämlich über niemanden von ihnen gekommen; sie waren nur auf den Namen Jesu, °der Macht über sie gewonnen hatte, getauft. 17Da legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen heilige °Geistkraft.

Komm, Heilger Geist der Leben schafft GL 342,1-3

Zur 2. Lesung (Kathrin)

Impuls

In der zweiten Lesung geht es um das „Rede und Antwort stehen“. Dies ist dann gefordert, wenn man gefragt wird, nicht einfach von sich aus. Man soll von der „Hoffnung“ sprechen, die einen erfüllt als Christin. Das meint das, was uns hoffen lässt, was uns glücklich macht und unser Leben positiv prägt.

Wir sollen das Ganze aber bitte „bescheiden und ehrfürchtig“ tun. Sind das nicht Werte, die früher – und leider auch noch viel zu oft heute – den Frauen zugeschrieben wurden? Als Frau ist man nicht laut und präsent, man halte sich bitte leise im Hintergrund. Auch in der Kirche!

Auf jeden Fall in der Kirche?
Welcher Typ Frau bist DU
Die Wagemutige,
die Forsche,
die die gerne vorprescht,
die etwas bewegen möchte?

Oder eher
Die Bedächtige,
die gut überlegt,
die genau plant,
die Zurückhaltende
die Zögerliche?

Egal welcher Typ Frau Du bist, es ist der Richtige!

Wir Frauen machen uns viel zu oft Gedanken, darüber wie oder was andere über uns denken. Zeige wenn es Dich stört, dass andere sich über Dich und Dein Verhalten ärgern oder schlecht über Dich sprechen. Lass Dich nicht verunsichern, wenn andere verständnislos den Kopf schütteln, Gottes Geist ist mit Dir. Du wirst die Widersacher nicht gleich überzeugen, auch nicht vom Glauben an das Positive. Wenn Du ihnen allerdings mit Herz und Verstand die positive Prägung zeigst, die der Geist Gottes in dir leben lässt

Lesung aus dem 1. Petrusbrief

Schwestern und Brüder!
15Heiligt in eurem Herzen Christus, den Herrn!
Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen,
der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt;
16antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig,
denn ihr habt ein reines Gewissen,
damit jene,
die euren rechtschaffenen Lebenswandel in Christus
in schlechten Ruf bringen,
wegen ihrer Verleumdungen beschämt werden.
17Denn es ist besser, für gute Taten zu leiden,
wenn es Gottes Wille ist,
als für böse.
18Denn auch Christus ist der Sünden wegen
ein einziges Mal gestorben,
ein Gerechter für Ungerechte,
damit er euch zu Gott hinführe,
nachdem er dem Fleisch nach zwar getötet,
aber dem Geist nach lebendig gemacht wurde.

Halleluja GL 175,2

Evangelium (Joh 14,15-21)

Wenn ihr mich liebt, dann werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde Gott bitten und sie wird euch einen anderen Trost geben, der immer bei euch sein soll: Die Geistkraft der Wahrheit, die die Welt nicht erfassen kann, weil sie sie weder sieht noch erkennt. Ihr kennt sie, denn sie bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich lasse euch nicht als Waisen zurück, ich komme zu euch. Noch kurze Zeit und die Welt sieht mich nicht mehr, ihr aber seht mich, denn ich lebe und ihr werdet leben. An dem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in Gott bin und ihr in mir seid und ich in euch. Alle, die meine Gebote haben und sie halten, lieben mich. Und die mich lieben, werden auch von °Gott geliebt werden und ich werde sie lieben und mich ihnen zeigen.«

Predigt (Elke Grün)
Elke, Grün, Generalsekretärin von MISSIO Luxemburg und Seelsorgerin für die katholischen Frauen im Erzbistum Luxemburg – und regelmäßige Bet-phon-Mitbeterin liest heute das Evangelium und legt es aus.

Eigentlich sollte heute Nachmittag ein Gottesdienst im Zuge der Aktionswoche Maria2.0 vor der Herz-Jesu-Kirche stattfinden. Die Corona Pandemie hat uns und allen anderen Gruppierungen, die sich das Anliegen einer geschlechtergerechten Kirche und der Gleichberechtigung von Frauen zu eigen machen einen Strich durch die Rechnung gemacht …

und ganz im Sinne der Lesungen und des Evangelientextes lassen wir uns von Gottes Geistkraft anrühren, mitziehen, stärken und be-GEIST-ern und feiern … vielleicht so, wie Jesus sich das vorgestellt hatte mit seinen Jüngerinnen, Jüngern und dem was die Geistkraft Gottes ist.

Liebe Brüder und Schwestern, die Geistkraft der Wahrheit, von der Jesus spricht ist ein Begleiter, den Jesus uns schickt – in dem Sinn, dass Gott uns nichts beibiegen will, was uns schadet, sondern etwas das uns unterstützt und uns zum „Heil“ führt.

Die Geistkraft erbittet Jesus, der Auferstandene für die Jüngerinnen und Jünger, bei seinem himmlischen Vater, damit sie in der gläubigen Zuversicht weiter auf dem Weg zu Gott gehen können.

Warum brauchen sie das überhaupt? In der Apostelgeschichte wird erzählt, was die Jünger tun: sie ziehen sich zurück, befürchten auch gefangen genommen zu werden und wie Jesus sterben zu müssen. Von den Frauen ist da nur am Rande die Rede – als Zeuginnen der Auferstehung, denen die weiter den Armen und Bedürftigen helfen und denjenigen, die als Apostelinnen, Diakoninnen, Hausmütter Hausgemeinschaften leiten und das Brot teilen.

So wie Junia, deren Fest wir morgen am 17. Mai feiern.

Jesus war vor seinem Tod mit Frauen und Männer unterwegs, die mit ihm auf das neue Reich Gottes gewartet haben. Die Begeisterung von Jesus, das Engagement der Frauen mit ihm zu gehen und sich einzusetzen, ihr Elan, ihre Kraft und Ausdauer auf dem Weg zu sein, eine bessere Welt gestalten zu wollen und sich ganz auf Gott einzulassen, sich in Dienst nehmen zu lassen und andere mitzunehmen auf den Weg zum Reich Gottes, hat sie geprägt.

„Jesus gibt sich mit Frauen ab“: In einer Zeit als Frauen – nicht nur in Israel – den Haushalt zu führen hatten und vor ihrer Haustür alleine nicht geduldet waren. Alleine das war vor 2000 Jahren ein Skandal.

Solche Exotinnen sind es, die das Wort ergreifen, die zu Zeuginnen der Auferstehung werden und den Männern von der unerhörten Botschaft berichten, die um die Welt geht.

Jesus hat immer mit Frauen gesprochen – er hat sie ernst genommen, zu Wort kommen lassen, mit ihnen am Tisch gesessen, Brot und Wein geteilt. Sie haben sich ihm anvertraut, mit ihm den göttlichen Vater angesprochen, auf seine Botschaft vertraut und Jesus als den Messias erkannt, der den Neuen Himmel und die Neue Erde bringt.

Dabei wurden Frauen ernst genommen, als Mitglieder der Jünger*innenschaft anerkannt und sie bekamen Aufgaben und Rollen, die in der Gesellschaft unmöglich waren.

Wenn wir heute den Text hören, dass Jesu Liebe wesentlich für das Geschenk der Geistkraft ist, dann können wir uns vielleicht vorstellen, warum die Frauen sich von Jesus haben ansprechen und anstecken lassen:

Er bittet den himmlischen Vater um einen Beistand für die Jüngerinnen und Jünger, weil die Welt die Geistkraft und die Kraft der Jesusbewegung nicht kennt. Als Unterstützung, als Hilfe, als das was sie brauchen: Die Geistkraft der Wahrheit, die hilft in der Liebe zu Jesus und Gott treu zu bleiben.

Diese Geistkraft der Wahrheit, ist eine Hilfe „zur Selbsthilfe“ – wie es in der Entwicklungszusammenarbeit so schön gesagt wird:

Gott selber schenkt den Jüngerinnen und Jüngern die Geistkraft, damit sie selbst mit Christus verbunden sind und bleiben. Sie ist immer da und möchte und helfen, gerade NICHT GLAUBEN – LIEBE – HOFFNUNG zu verlieren, sondern darin fest zu stehen und stark zu bleiben.

Hier kommen wir mit „ins Boot“, die heute Glauben leben, Gott vertrauen und in der Beziehung zu Jesus Christus Zeugnis geben wollen und sollen, davon „welche Hoffnung in euch lebt“, wie es im Petrusbrief formuliert wird.

Jede und jeder von uns ist beauftragt, von der eigenen Berufung, dem eigenen Glauben, der Gotteserfahrung Zeugnis zu geben.

Durch Jesu Liebe sind und bleiben wir in Christus und in Gott. Wir halten die Gebote, bemühen uns den Weg zum Leben zu gehen und in diesem Sinne einen Lebenswandel zu führen, der nichts zu wünschen übriglässt: Gottes Gebote zu halten, Jesus nachzufolgen und so unsere Berufung zu verwirklichen da wo wir stehen und gesandt sind.

Da wo Gott uns schon immer liebt, dürfen wir und bewusst sein, dass wir nicht alleine sind, sondern in der Gnade und Liebe Gottes leben.

 

Wenn Glaube bei uns einzieht GL 847

Fürbitten (Marianne)

Gott, du hast uns die Geistkraft der Wahrheit und deine Liebe geschenkt. In dieser Zeit, wo uns jede Unterstützung und Hilfe guttut, beten wir in der Gewissheit, dass deine Kraft und Liebe uns begleiten:

Wir beten für die Kirche und alle, die ihren Glauben leben:
-dass sie in Gebet und Austausch gestärkt werden
-dass sie von der Hoffnung die in der sie leben erzählen und andere begeistern und mitreißen
-dass sie die Geistkraft Gottes in ihrem Leben und Herzen erfahren.
Schenke ihnen kluge Beraterinnen und Berater.

Geistkraft Gottes: Wir bitten dich erhöre uns.

Wir beten für die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft:
-dass sie mit Herz und Verstand Entscheidungen treffen und sich nicht durch Druck manipulieren lassen
-dass sie Solidarität und Gemeinschaft suchen und aufbauen, wo es um die Zukunft Europas und besonders in unserer Grenzregion geht
Schenke ihnen Klugheit, Maß und deine Geistkraft zu entscheiden und zu tun was notwendend ist.

Geistkraft Gottes: Wir bitten dich erhöre uns.

Wir beten für alle Menschen, die besonders unter der Corona Pandemie leiden:
-dass die Menschen in Südamerika, Afrika und Asien, besonders auch in unserem Partnerland Bolivien die Hilfe und Unterstützung bekommen, die sie brauchen
-dass die indigenen Völker Latein- und Südamerikas nicht durch das Virus und die Sucht nach Profit ausgerottet werden
-dass die am Virus erkrankten Menschen nicht verzweifeln.
Schenke ihnen Vertrauen, Hoffnung und was sie zum Leben brauchen.

Geistkraft Gottes: Wir bitten dich erhöre uns.

Wir beten für alle christlichen Gemeinschaften, die in diesen Tagen ihren Glauben leben und stärken wollen.
-dass sie Hilfe und Begleitung bekommen, wo sie nötig ist
-dass sie ihre Berufung erfahren, ausdrücken und leben können
-dass Frauen eine Rolle und Aufgabe in der Kirche bekommen, an dem sie ihre Berufungen leben können
-dass sie solidarisch mit denen sind oder werden, die sich alleine fühlen und materielle oder emotionale Hilfe brauchen.
-dass sie die Geistkraft der Wahrheit nicht nur spüren, sondern aus ihr leben.
Schenke ihnen deine Gnade und Kraft.

Geistkraft Gottes: Wir bitten dich erhöre uns.

Wir beten in einem Moment der Stille in unseren ganz persönlichen Anliegen:

-Stille-

Geistkraft Gottes: Wir bitten dich erhöre uns.

Gott, der du uns Vater und Mutter bist: Du hast uns deine Geistkraft der Wahrheit geschenkt, damit wir nicht wie Waisen sind, sie zeigt uns Wege und Optionen, sie befreit uns und führt uns den Weg ins Leben – zu DIR. Mit Jesus Christus unserem Bruder und Herrn bitten wir dich. AMEN

Vater unser (Elke)

Vater unser im Himmel,
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
Wie im Himmel,
so auf Erden.
Unser tägliches Brot
gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben
unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht
in Versuchung,
sondern erlöse uns
von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen

 

Gebet/Hinweise/Schlusswort

Zur Vorbereitung auf diesen Gottesdienst habe ich vieles gelesen und wieder einmal unglaublich viel dazu gelernt. Ich habe mich ganz gezielt an weibliche Theologinnen gehalten, damit in diesem Gottesdienst einmal die Frauen zu Wort kommen. Obwohl diese strikte Trennung in Frauen und Männer so weder in der Bibel steht noch wirklich wichtig ist. Ich zitiere die Theologin Katharina Payk

„Da schuf Gott (…) die Menschen, als göttliches Bild, als Bild Gottes wurden sie geschaffen, männlich und weiblich hat er, hat sie, hat Gott sie geschaffen“, um Gen 1,27 mit der Bibel in gerechter Sprache zu zitieren. Geschaffen, also gewollt, sind alle Menschen. Und „männlich und weiblich“. Fälschlicherweise wird an dieser Stelle oft „Mann und Frau“ übersetzt. Ich finde das einen wichtigen Unterschied, denn die Adjektive männlich und weiblich lassen sich schließlich auf eine_n jede_n von uns anwenden. Nicht nur durch die Tiefenpsychologie ist gewiss, dass jeder Mensch weibliche wie männliche Anteile in sich vereint. Und ich persönlich wage nicht einmal zu definieren, was weibliche oder männliche sind.

Besonders interessant wird die Schriftlesung des Verses auch, wenn man das „und“ betont. Hier steht nicht, dass die Menschen männlich ODER weiblich geschaffen wurden. Dies kann als besonderer Zuspruch Gottes an Menschen gelesen werden, die in ihrem Geschlecht uneindeutig sind oder sein wollen oder deren Geschlechtsempfinden von dem Geschlecht abweicht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Und es kann alle Menschen darin bestärken, (bewusst) aus der (Geschlechter-)Rolle zu fallen. Ich kann beides sein, männlich und weiblich. Und dabei stehen männlich und weiblich für die unzähligen anderen Facetten, die Geschlecht noch beinhalten kann. Man kann also Dichotomien auflösen oder Ambivalenzen aushalten. Beides bedeutet, Menschen in ihren Geschlechterrollen – ob cis oder trans – nicht vorzuschreiben, was und in welcher Form am besten zu ihnen passt. Und es bedeutet auch, die Gottebenbildlichkeit wirklich ernst zu nehmen. Passing würde dann überflüssig sein.“ Zitatende.

So möchte ich diesen Gottesdienst beenden, indem ich allen danke, die mitgebetet haben, gleich welchen Geschlechts und welcher sexuellen Ausrichtung, denn wenn es auch Gottesdienst von Frauen war, so war er ganz bestimmt nicht nur für Frauen. Bedanken möchte ich mich auch bei den Frauen die mitgestaltet und mitgedacht haben, ganz besonders bei Elke Grün, die wir erst in der Vorbereitung zu diesem Gottesdienst kennen gelernt haben und hoffentlich – wenn die Zeiten wieder normaler werden – hier in Trier einmal leibhaftig begrüßen dürfen.

Segensgebet

 So hören wir zum Abschluss  einen Segen von der deutschen evangelischen Theologin und Pastorin im Ruhestand Hanna Strack.

Petra:         Stärkender Segen für Frauen

Elke: Gottes Segen komme zu uns Frauen,
dass wir stark sind in unserer schöpferischen Kraft,
dass wir mutig sind in unserem Recht.

Kathrin: Gottes Segen komme zu uns Frauen,
dass wie Nein sagen, wo es nötig ist,
dass wir Ja sagen, wo es gut ist.

Marianne:  Gottes Segen komme zu uns Frauen,
dass wir Weisheit suchen und finden,
dass wir Klugheit zeigen und geben.

Jutta:     Gottes Segen komme zu uns Frauen,
dass wir die Wirklichkeit verändern,
dass wir das Lebendige fördern.

Petra: Dass wir Gottes Mitstreiterinnen sind auf Erden.

Amen.

Geh unter der Gnade (sredna)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.