tisch_gespräch „Kirche an der Kreuzung“ mit Generalvikar Ulrich von Plettenberg 26. April


Als „Reisender“ hat Generalvikar Dr. Ulrich von Plettenberg die Ostertage verbracht. Nur einmal war er zu einem Gottesdienst im Dom. An den anderen Tagen hat er in verschiedenen Pfarreien in der Region ausgeholfen. Das hat hat in mit vielen Gemeinden zusammen gebracht – die feste Bezuggemeinde hat ihm aber auch ein wenig gefehlt….
Ehrlich und ohne Umschweife beschrieb er die Situation der Kirche in unserem Land und in unserem Bistum. Die sexuelle Gewalt und ihre Vertuschung nahm dabei einen breiten Raum ein. Wir werden sie nicht überwinden oder einfach hinter uns lassen können. Sie wird auch in Zukunft immer wieder herausfordern.  Dazu wird es spätestens in fünf bis zehn Jahren einen großen Einbruch der finanziellen und personellen Ressourcen geben. Unabhängig davon gibt es einen zunehmenden Bedeutungsverlust der traditionellen Kirchlichkeit, den die Kirche durch keine Aktion aufhalten kann. Von Plettenberg berichtete aus seiner Kindheit und Jugend in der Diaspora, die schon weit entfernt war von dem, was andere auch heute noch als typisch katholische Frömmigkeit erleben.
Kirche an der Kreuzung.  Die Synode hat eine Orientierung versucht und vorgenommen. Dabei sind dem Generalvikar die Perspektivwechsel sehr wichtig. An diesem Abend kamen wir über den ersten nicht hinaus: vom Einzelnen her denken. Es wird darum gehen, dass Menschen der Kirche – Ehren- wie Hauptamtliche – neugierung und positiv auf ihre Zeitgenossinnen und Zeitgenossen zugehen, deren Sprache und ihr Denken kennen lernen – um in diesem Zusammenhang einladend von ihrem eigenen Glauben erzählen und ihn anzubieten.

Im Gespräch an drei Tischen gab es einen regen Gedankenaustausch bei einem Glas Wein und Brot mit verschiedenen Aufstrichen. Am Schluss wurden die Fragen und Ideen in einer Runde zusammen getragen. Die Beteiligung von Frauen am kirchlichen Leben und auch am kirchlichen Amt war ein herausragender Diskussionpunkt. Es wurde deutlich, dass die Suche nach Lösungen für die Herausforderungen vieles neu gedacht werden muss – auch außerhalb der bestehenden Ordnungen. Dazu braucht es eine gegenseitige kritische Solidarität. Die war an diesem Abend schon zu spüren.

Eine Gesprächsteilnehmerin sprach das Schlusswort – und schlug vor, den Abend mit einem Osterlied zu beschließen: „Das ist der Tag, den Gott gemacht!“ Herzlichen Dank an Generalvikar Dr. Ulrich von Plettenberg, der sich ehrlich und authentisch dem Gespräch gestellt hat und der die Beteiligten des Kirchenprojekts sredna ermutigte, auf dem eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Herzlichen Dank an Petra Weiland, Familie Werner und alle, die mitgeholfen haben, dass es nicht nur das Gespräch, sondern dass es auch etwas auf den Tischen gab.
Mit einem Gruß aus der benachtbarten  „Abtei“ (Funky Abbey) endete ein ermutigender Abend. (rs)

Hier der Link zum Bericht des Newsletters des Bistums Trier:
„Vielfalt nicht als Problem sondern als Lösung sehen“

Eine Antwort auf „tisch_gespräch „Kirche an der Kreuzung“ mit Generalvikar Ulrich von Plettenberg 26. April“

  1. Mich hat erstaunt, wie gut unser Generalvikar die Situation in den Pfarrgemeinden kennt und wie stark er mitempfindet. Die Offenheit des Gesprächs hat mich sehr berührt. Bei allem „Proposez la foi“ ist es mir persönlich wichtig einen Ort für Gebet, Eucharistie, Schriftlesung, Gemeinschaft auch in Zukunft zu haben, um daraus die Kraft zu ziehen. In Trier wird das immer möglich sein und wenn man Auto fährt sowieso.
    Was an Leckereien auf den Tisch kam, war vorzüglich. Danke!!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.