„Habt Vertrauen, fürchtet euch nicht, ich bin es!““ Mt 14,22-33. Telefongottesdienst am Samstag, 08. August 19:00

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am 15. und 22. August:
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Eröffnung (Ralf Schmitz)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Blick hin, o Herr, auf deinen Bund
und vergiss das Leben deiner Armen nicht für immer.
Erhebe dich, Gott, und führe deine Sache.
Vergiss nicht das Rufen derer, die dich suchen.

Lied: Komm her, freu dich mit uns GL 140,1-3
(Ralf Schmitz/Anja Lenninger)

 

Begrüßung (Marc-Bernhard Gleißner)

„Es herrscht Bürgerkrieg. Die Rebellen, deren Raumschiffe von einem geheimen Stützpunkt aus angreifen, haben ihren ersten Sieg gegen das böse galaktische Imperium errungen.

Während der Schlacht ist es Spionen der Rebellen gelungen, Geheimpläne über die absolute Waffe des Imperiums in ihren Besitz zu bringen, den TODESSTERN, eine Raumstation, deren Feuerkraft ausreicht, um einen ganzen Planeten zu vernichten.

Verfolgt von den finsteren Agenten des Imperiums, jagt Prinzessin Leia an Bord ihres Sternenschiffes nach Hause, als Hüterin der erbeuteten Pläne, die ihr Volk retten und der Galaxis die Freiheit wiedergeben könnten….“

Liebe Schwestern und Brüder,

nein, Sie sind nicht beim Live-Hörspiel Krieg der Sterne, sondern bei unserem siebten Telefongottesdienst in der Reihe „Sommer der Befreiung“.

Und heute geht es um nichts anderes als Helden. Wie sang Bonny Tyler in den 80er Jahren in „I need a hero“

Ich suche einen Helden, ich harre nach einem Helden bis das Morgenlicht aufgeht, Er ist stark und wird bald kommen und er ist größer als alles was gedacht werden kann.

Vielleicht ist es etwas befremdlich, wenn schon zu Beginn des Telefongottesdienstes vollmundig von Helden gesprochen wird. Aber finden wir es nicht alle gigantisch, wenn wir zu Ostern aus vollen Herzen und Kehlen intonieren: „Du hast den Sieg errungen, Du Held auf Golgotha!“

Leider konnten wir an diesem Ostern nicht so lauthals singen, wie wir wollten. Leider hat Corona uns immer noch fest im Griff. Und sind wir doch ehrlich: Wir alle warten auf einen Helden, auf ein Wunder, dass alles wieder gut wird. Jemand wie Prinzessin Leia, die für die Freiheit kämpft, jemand wie Luke Skywalker, der sich der dunklen Seite der Macht stellt und sie besiegen wollen.

Unser Glaube kennt das Motiv des Helden. Und dieser Held sagt uns im Matthäus-Evangelium „Habt Vertrauen, fürchtet Euch nicht, ich bin es!“ Also genau die Antwort auf den Wunsch von Bonnie Tyler, wenn sie „I need a hero“ singt.

Also befreien wir uns heute von unserer Vernunft, die uns sagt, es gibt keine Helden mehr. Gehen wir mit Matthäus auf Heldensuche! Hören wir nun das Kyrie Eleison nach Johann Gottfried Herder, der für Gott einige Heldentitel fand.

Kyrie (Marc-Bernhard Gleißner)

Einiger! Und Drei in Einigkeit! Vater, Sohn und heil’ger Geist! Brunnquell Du und Strom und Allbeleber!

Erbarm Dich unser!

Christus, aller Welt Heil! Uns Allen zu Theil Bist, der Du bist! O Jesu, Gottes Sohn, Bruder, Mittler Dort am ew’gen Thron, Zu Dir schrei’n wir, Mit Herzensbegier,

Erbarm Dich unser!

Herr Gott, heiliger Geist! Kraft und Geist sei uns, wie Du es heißt, Daß wir vom Erdenthal Auf einst schwingen uns zu jenem Lichtsaal!

Erbarm Dich unser!

Gloria GL 171 Preis und Ehre (Anja Lenninger)

 

Gebet (Ralf Schmitz)

Gott.
Du bist uns nahe, noch bevor wir zu dir kommen.
Du bist bei uns, noch bevor wir uns aufmachen zu dir.
Sieh uns:
Sieh unsere Sehnsucht nach Glück, unseren Willen zum Guten und unser Versagen.
Erbarme dich unserer Armut und Leere. Fülle sie mit deinem Leben, mit deinem Glück, mit einer Liebe und Deiner Gegenwart.
Lass uns Dein: „Habt Vertrauen, fürchtet Euch, ich bin es.“ hören, auch wenn unsere Angst uns die Ohren zuhält.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ERSTE LESUNG

Impuls (Marc-Bernhard Gleißner)

Das Buch der Könige hat eine seltsame Stellung in der Bibel. Man rechnet es klar dem Geschichtswerk zu, dass das 5. Buch Mose, dem Deuteronomium zugehörig ist. Mit Geschichtswerk ist hier keine historische Erörterung gemeint, sondern eine Deutung von Geschichte, warum es Leid und Unheil in der Welt gibt. Grundaussage dieses Geschichtswerk ist der Zusammenhang zwischen dem Gehorsam gegenüber den Willen Gottes, den die Propheten in der Königszeit immer wieder in Erinnerung riefen. Aber auch dem Ungehorsam der Könige und des Volkes und dem darauf notwendig folgenden Unheil in der Geschichte Israels und Judas, deren Schicksal im Babylonischen Exil endete.

Seltsam ist nur, ob das Buch der Könige Anfang oder Ende dieser Geschichtsschreibung ist. Wenn das Buch der Könige der Beginn der Geschichtsschreibung ist, dann lesen wir es als Warnung, was geschieht, wenn wir dem Willen Gottes nicht folgen. Ist es das Ende der Geschichtsschreibung, dann wird hier die Hoffnung vermittelt, egal wie schlimm alles wird, Gott ist zum Schluss der Held, unser Retter.

In der Prophetenerzählung, die uns heute in der 1. Lesung vorgetragen wird, begegnen wir dem Propheten Elija. Einem Anti-Helden. Nachdem er Gottes Botschaft verkündet hat, verzweifelt er langsam, sieht den Sinn seines Handelns nicht mehr ein und wirft seinen Job Gott wie Brocken vor die Füße.

Gott weiß nun, er muss handeln. Er lässt also sein Bodenpersonal zum Berg Horeb rufen und dort soll Elija auf ihn warten. Gott offenbart sich ihm. Aber es sind nicht mächtigen Zeichen von Sturm, Erdbeben und Feuer, die Gottes Macht zeigen. Es ist die kühle Brise, die leise säuselt und Elija kuschelt sich in seinen Mantel ein und darf Gottes ganz zärtlich und fürsorglich erfahren.

Was für ein Gottesbild: Gott umarmt seinen frustrierten Knecht und spendet Nähe, Zuneigung und Kraft. Wenn unser Gottesbild ein Heldenbild ist, dann zeigt uns die Heilige Schrift: Helden sind nicht die, die sich in mächtigen und imposanten Bilder zeigen. Helden sind die, die andere aufbauen, sensibel sein können und den anderen in seiner Schwäche ertragen und tragen können.

Text (Anja Lenninger)

Lesung
aus dem ersten Buch der Könige.

In jenen Tagen
kam Elíja zum Gottesberg Horeb.
9abDort ging er in eine Höhle,
um darin zu übernachten.
Doch das Wort des Herrn erging an ihn:
11bKomm heraus
und stell dich auf den Berg vor den Herrn!
Da zog der Herr vorüber:
Ein starker, heftiger Sturm,
der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach,
ging dem Herrn voraus.
Doch der Herr war nicht im Sturm.
Nach dem Sturm kam ein Erdbeben.
Doch der Herr war nicht im Erdbeben.
12Nach dem Beben kam ein Feuer.
Doch der Herr war nicht im Feuer.
Nach dem Feuer
kam ein sanftes, leises Säuseln.
13Als Elíja es hörte,
hüllte er sein Gesicht in den Mantel,
trat hinaus
und stellte sich an den Eingang der Höhle.

Antwortgesang GL 450 Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (2 x) Ralf Schmitz

 

ZWEITE LESUNG

Impuls (Marc-Bernhard Gleißner)

Ich gebe zu, der Römerbrief hat nie zu meinen Favoriten unter den biblischen Texten gehört. Seitdem ich aber die Formulierung „Problempool von Christen“ über die Gemeinde in Rom gefunden habe, fasziniert mich diese Gruppe von Ausgeschlossenen. Da schreibt Paulus einer Gemeinde, die zum großen Teil aus Frauen besteht, die in Rom kaum Rechte hatten, Sklaven und freigelassenen Sklaven. Einer Gruppe von Menschen, die jeden Tag um ihre Existenz kämpfen mussten, da waren Bettler, Prostituierte und Arbeitslose darunter. Also die Bandbreite an Anti-Helden.

Und auf einmal erleben wir den Wortgewaltigen Paulus in der Krise: Gegenüber der Problemgemeinde in Rom teilt er seine Ängste. Die Offenbarung Gottes und sein Heilsversprechen erging einst an Israel. Wenn jetzt Heiden- und Judenchristen Gottes Verheißung jenseits der Grenzen Israels erwarten, stet dann nicht Gottes Heilsplan für alle auf dem Spiel. Es zerbricht Paulus das Herz, dass die Frohe Botschaft Gottes exklusiv, nur an die Kinder Israels gerichtet sein könnte. An späterer Stelle behauptet Paulus: Es kommt nicht auf die Grenzen an, sondern um den Glauben und die Treue gegenüber Gott. Dann wird seine Verheißung wahr, in Israel, außerhalb Israels, egal ob man Frau, Mann, reich oder arm ist.

Hier erleben wir einen sensiblen Kirchenlehrer, der Angst vor der Krise hat. Angesichts einer Gemeinde, die in ihrem Leben gebeutelt ist, fragt er nach den Grenzen der Liebe und Güte Gottes. Und erkennt selbst, wie hilflos er ist, wenn er den Menschen nicht Trost spenden kann, die einen Helden suchen. Vielleicht erkennt man ja daran einen wahren Helden, dass er eben nicht wie Bonnie Tyler singt, stark und frisch vom Kampfe kommt, sondern dass er denjenigen die Hilfe brauchen ein offenes Ohr und Herz schenkt und selbst berührt wird von der Sehnsucht nach Erlösung und Gerechtigkeit.

Text (Christine Hild)

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
1Ich sage in Christus die Wahrheit
und lüge nicht
und mein Gewissen bezeugt es mir im Heiligen Geist:
2 Ich bin voll Trauer,
unablässig leidet mein Herz.
3Ja, ich wünschte selbst verflucht zu sein,
von Christus getrennt,
um meiner Brüder und Schwestern willen,
die der Abstammung nach mit mir verbunden sind.
4Sie sind Israeliten;
ihnen gehören die Kindschaft,
die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse;
ihnen ist das Gesetz gegeben,
der Gottesdienst und die Verheißungen;
5ihnen gehören die Väter und Mütter
und ihnen entstammt der Christus dem Fleische nach.
Gott, der über allem ist,
er sei gepriesen in Ewigkeit. Amen

Halleluja (Ralf Schmitz)

 

Wahrhaftig! Gottes Sohn bist Du!

Evangelium (Matthias Werner)

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

Nachdem Jesus die Menge gespeist hatte,
22 drängte er die Jünger, ins Boot zu steigen
und an das andere Ufer vorauszufahren.Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken.
23Nachdem er sie weggeschickt hatte,
stieg er auf einen Berg, um für sich allein zu beten.
Als es Abend wurde, war er allein dort.
24Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt
und wurde von den Wellen hin und her geworfen;
denn sie hatten Gegenwind.
25In der vierten Nachtwache kam er zu ihnen;
er ging auf dem See.
26Als ihn die Jünger über den See kommen sahen,
erschraken sie,
weil sie meinten, es sei ein Gespenst,
und sie schrien vor Angst.
27Doch sogleich sprach Jesus zu ihnen
und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es;
fürchtet euch nicht!
28Petrus erwiderte ihm und sagte:
Herr, wenn du es bist,
so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme!
29Jesus sagte: Komm!
Da stieg Petrus aus dem Boot
und kam über das Wasser zu Jesus.
30Als er aber den heftigen Wind bemerkte,
bekam er Angst.
Und als er begann unterzugehen,
schrie er: Herr, rette mich!
31Jesus streckte sofort die Hand aus,
ergriff ihn
und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger,
warum hast du gezweifelt?
32Und als sie ins Boot gestiegen waren,
legte sich der Wind.
33Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder
und sagten: Wahrhaftig, Gottes Sohn bist du.

Halleluja (Ralf Schmitz)

 

Predigt (Marc-Bernhard Gleißner)

„Habt Vertrauen, fürchtet Euch nicht, ich bin es.“

STAR WARS

EPISODE I

DIE DUNKLE BEDROHUNG

Die Galaktische Republik wird von Unruhen erschüttert. Die Besteuerung der Handelsrouten zu weit entfernten Sternensystemen ist der Auslöser.

In der Hoffnung, die Angelegenheit durch eine Blockade mit mächtigen Kampfschiffen zu beseitigen, hat die unersättliche Handelsföderation jeglichen Transport zu dem kleinen Planeten Naboo eingestellt.

Während der Kongreß der Republik endlose Debatten über diese beunruhigende Kette von Ereignissen führt, entsandte der Oberste Kanzler insgeheim zwei Jedi-Ritter, Wächter des Friedens und der Gerechtigkeit, um den Konflikt beizulegen…“

Liebe Gemeinde,

ich weiß nicht, wie viel Sie mit Science Fiction oder Fantasy-Filem anfangen können, aber wie sie es heute schon mehrmals mitbekommen haben, ich liebe es. Wir befinden uns in einer alternativen Welt, irgendwo lauert eine Gefahr, es gibt Intrigen und Machenschaften, korrupte Mächtige und einen und ganz viele Bösewichte und mitten in der Dunkelheit, am tiefsten Punkt der Verzweiflung da gibt es eine oder einen, die in die Welt oder gar das Weltall hinausgerufen wird, um für die Menschen, das Gute und die Liebe zu kämpfen und gegen das Böse triumphiert.

Gut, da gibt es leider wenige weibliche Helden, die den Endkampf mit dem Bösen aufnehmen. Da muss die Film-Industrie noch geschlechtergerechter werden. Aber das ist nicht mein Thema.

Aber fiebern wir nicht mit, wenn der Jedi Ritter Luke Skywalker seinen bösen Vater Darth Vader zum Guten bekehrt und in einem letzten epischen Kampf den bösen Imperator besiegt. Ergreift es nicht unser Herz, wenn die kleinen unscheinbaren Hobbits um Frodo Beutlin im Herrn der Ring die Bösen und Mächtigen besiegen und der bösen Magie eines magischen Ringes trotzen und die Welt vom Bösen befreien, wenn der eine Ringe in die Lava eines Vulkans geworfen wird. Und gehen wir nicht auch durch Tod und Hölle, wenn wir Harry Potters Kampf gegen den bösen Zauberer Voldemort mitverfolgen.

Ich bekenne mich hiermit schuldig: Ich brauche das Drama. Ich brauche Helden. Und ja, ich sitze jedes Mal schluchzend mit einer Decke und Schokolade vorm Fernsehen, wenn das Gute das Böse mal wieder endgültig besiegt hat. Das befreit.

Das befreit mich von meinem Alltag, das befreit von den vielen Situationen in meinem Alltag, die mich frustrieren, das befreit mich von all den Zweifeln, die ich gegen mich hege und der Frage: Reiche ich aus.

Ich weiß ganz genau: Ich bin kein Held. Dafür scheitere ich meinen hehren Idealen, an meinem Alltag, an mir an, an anderen. Und trotzdem Helden wollen wir alle sein. Na gut, ich wenigstens… Ich kann ja jetzt nicht für Sie sprechen.

Wenn Sie mich jetzt fragen, was denn die Sonntagspredigt mit Helden zu tun hat, dann denke ich, sollten wir mal unseren Glauben als eine Heldengeschichte erfragen. Die Dramaturgie ist die gleiche:

Es gibt Missstand auf der Erde, es gibt das Böse. Es wird nach einem Retter gerufen. Der Retter befreit uns.

Man könnte fast schon meinen: Ob nun Luke Skywalker, Harry Potter oder Gott, die Namen sind austauschbar. Eben nicht!

Natürlich haben wir triumphierende Gottesbilder in der Bibel. Und auch unserer Osterglaube baut auf dem Triumph Gottes über Tod und Sünde für uns auf. Da ist unser Held von Golgotha!

Aber unser Glaube bietet noch vielmehr Heldenbilder: Da ist Elija, der an seiner Berufung als Prophet zweifelt. Paulus, der sich darum sorgt, dass die Heilsverheißung jenseits der Grenzen des Volk Gottes gilt und da ist Jesus:

Jesus wandelt auf dem See, seine Jünger erkennen ihn nicht, sie denken er sei ein Gespenst. Die Angst, dass wenn jemand auf dem Wasser schreitet, dann kann es nicht mit rechten Dingen zugehen.

Die Jünger schreien, es ist dunkel, eine Gestalt wandelt auf dem Wasser, eine Szene wie in einem Horrorfilm und dann antwortet Jesus ganz ruhig und gelassen: „Habt Vertrauen, fürchtet Euch nicht, ich bin es.“

Jesus, der Held, der über die Mächte der Natur verfügt, Wasser läuft, sagt ganz ruhig: „Habt Vertrauen! Fürchtet Euch nicht! Ich bin es!“

Es ist dieses „Ich bin es!“, dass mich stutzig macht. Keine Machtbekundung: „Ich Jesus verfüge über die Gezeiten.“ Nein! Auch kein: „Das Wasser und der Himmel und die Erde gehorchen mir!“ Nein! Ein schlichtes: „Ich bin es!“ Die Aufforderung keine Angst zu haben, zu vertrauen.

Petrus legt nach: Wenn die einzige Bedingung das Vertrauen und der Glaube ist, dann will er auch übers Wasser laufen können. Nun ist Petrus die tragische Figur der Evangelien: Es kommt Wind auf, er hat Angst und fällt ins Wasser! Plumps! Und Jesus macht das, was jeder guter Freund machen würde, wenn ein ungeschickt passiert: Er lacht herzhaft und fragt, warum hast Du mir nicht vertraut.

Jesus ist der Held unseres Glaubens, nicht weil er Tod und Sünde besiegt, sondern weil er uns lehrt zu vertrauen. Wenn wir Vertrauen, dann können wir übers Wasser laufen. Dann können wir das Unmögliche vollbringen. Habt Vertrauen! Fürchtet Euch nicht! Ich bin es!“

Dieses „Ich bin es!“ ist wahrscheinlich der größte Schatz unseres Glaubens. Denn es steckt in jeder Situation, in der wir zweifeln, in der wir frustriert sind, verzagen wollen, aufgegeben haben. Es ist die Fortführung des Gottesnamens JHWH, „Ich bin der, der ich bin!“. Es ist der ultimative Zuspruch: „Ich bin es. Fürchte Dich nicht. Habe Vertrauen.“ Und es ist dieser Satz, dem wir in unserem Alltag uns immer wieder sagen dürfen: „Alles wird und ist gut.“ „Ich habe Vertrauen!“. Genau dann können wir uns von all den übertriebenen Heldenbildern aus Film und Literatur befreien und erkennen, dass wir selbst die Helden im Dunkel unseres Alltags sind.

„Ich bin es!“ ist die zärtliche Zusage: Es gibt nichts wovor Du Angst zu haben brauchst.

Vertrauen also am 7. Sonntag im Sommer der Befreiung. Das „Ich bin es.“ Heißt also nicht: I need a hero, sondern I am a hero. Ich bin ein Held.

Lied  Suchen und Fragen GL 452 (Anja Lenninger)

 

Glaubensbekenntnis (Christine Hild)

Fürbitten

Die Hand, die selten führt

Sie zeigt, den tiefsten punkt

Im Weg immer während

auf unseren letzten wahren grund

 

Ein Gebet, ein Wunsch, ein Gedicht

welches uns zu helfen vermag

Für den Ausbruch der letzten Zweifel

Aufbruch zum morgigen Tag

Für alle, die im Moment an Gesellschaft, Staat und Kirche zweifeln. Schenke Ihnen Dein Vertrauen und Mut, Dinge zu ändern, in der Hoffnung, dass alles gut wird.

(Stille)

Gott, sei Du mit uns!

Für alle, die sich fürchten vor Corona, existentiellen Lebensfragen, Arbeitslosigkeit.

(Stille)

Gott, sei Du mit uns!

Für alle Helden, die den Mut und das Vertrauen in eine bessere Welt nicht verlieren.

(Stille)

Gott, sei Du mit uns!

Für uns, dass wir Dir Vertrauen und die Helden in uns entdecken!

(Stille)

Gott, sei Du mit uns!

Für unsere Toten. Dass sie durch Dich über Tod und Sünde triumphieren

(Stille)

Gott, sei Du mit uns!

Und Deine Worte, die mich führen

Selbst in der Wüste ausgesetzt

Füllt mein Herz mit Vertrauen,

in der Dunkelheit des Jetzt!

 

Ich mal‘ ein Kreuz für dich

auf einem Himmelbreit

Zu zweit ein Leben weit

die Geraden treffen mich

Auf dem Kreuz der Ewigkeit

Zu zweit ein Leben weit

Jesus Christus, Heiland und Erlöser,
erbarme dich über uns und über die ganze Welt.
Gedenke deiner Christenheit
und führe zusammen, was getrennt ist. Amen.

Vaterunser (Matthias Werner)

Vater unser im Himel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Gebet (Ralf Schmitz)

Gott, durch Deine gute Botschaft sagst Du uns: Wir sind Helden! Lass uns die Helden unseres Alltags sein. Mut und Kraft spenden und unsere von Dir gegebenen Gaben einsetzen. Und wenn wir verzagen, dann schenke uns Deine Zuversicht: „Habt Vetrauen! Fürchtet Euch nicht! Ich bin es!“ Amen.

Segen (Ralf Schmitz)

Es segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist!

Lied zum Schluss: Ein Schiff das sich Gemeinde nennt (Ralf Schmitz/Anja Lenninger)

 

Verabschiedung

Wichtig: Telefongottesdienste am 15. und 22. August
unter folgender Telefonnummer:
Die Nummer 09082/998 991 521 wählen.
Nach der Aufforderung den Code 0698# wählen.
Den Namen sagen, dann # wählen.

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