„Frau, dein Glaube ist groß!“ Mt 15,21-28. Telefongottesdienst am Samstag, 15. August 19:00

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Eröffnung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Gott, du unser Beschützer, schau auf das Angesicht deines Gesalbten.
Denn ein einziger Tag in den Vorhöfen deines Heiligtums
ist besser als tausend andere.

Lied GL Nr. 862 „Erhebt in vollen Chören Maria, singt Ihr Lob“
(Anja Lenninger)

Begrüßung (Petra Weiland)

heute – feiert die Kirche ihr höchstes Marienfest
die Krönung des Lebens der Mutter Jesu –
salopp ausgedrückt: „Siegerehrung“
Ziel erreicht – als erste der Menschen
zur endgültigen Vollendung gekommen –-
Gott hat die „Niedrige erhöht“ – ihr Leben
„mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen“
(Dogma 1950 – Pius XII)
das birgt allerdings die große Gefahr:
sie uns zu entfremden – unerreichbar (geradezu
unmenschlich) werden zu lassen,
weil wir damit Maria (ihr Leben)
auf den strahlenden „Endpunkt“ reduzieren –
den „irdischen Weg dorthin“ übersehen – nämlich:
Mühe, Enttäuschung, Hoffen, Freude + Leid,
Gelingen + Versagen, Glauben + Zweifel –
sie hat Gott in ihr Leben „eingreifen“ lassen
da können (oder wollen?) wir nicht so recht glauben,
dass ihr Lebensweg auch unser Weg durch
das Leben ist – mit allen Höhen + Tiefen
Das heutige Fest auch u n s e r Fest:
auch unser Leben ein Weg zur Vollendung –
trotz Niederlagen + Erfolgen, Helle + Dunkel,
bei aller Hinwendung zu + Abkehr von Gott
wir werden mit / zu ihr (+ Gott) gehen – wenn
auch wir Gott in unser Leben eingreifen lassen

Kyrie: GL Nr. 481 Sonne der Gerechtigkeit (Anja Lenninger)

Tagesgebet (Petra Weiland)

Gütiger und barmherziger Gott,

im Blick auf Maria können wir unser Leben erkennen. Wie du Maria angesprochen und erwählt hast, willst du auch uns ansprechen und rufen. Wie du Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen und ihr dein Heil geschenkt hast, willst du auch uns beschenken. Dass wir durch Maria das Geheimnis unseres Lebens erfahren dürfen, dafür danken wir dir durch Jesus Christus, der uns zum Leben berufen hat – hier und jetzt bis in Ewigkeit. Amen.

Einführung zur Lesung (Elkre Grün)

Wir hören gleich eine Lesung aus dem 56. Kapitel des Buches Jesaja. Wir werden dabei hineingenommen in die Situation der Israeliten nach dem Exil. Es werden Situationen beschrieben in denen deutlich wird, dass diejenigen, die sich nicht an die Regeln des Gottesvolkes halten bestraft werden und die sich daran halten belohnt werden.

Es geht darum achtsam zu sein, sich in die Gemeinschaft einzufügen und so Gott nahe zu kommen. Klingt nach Massenphänomen, Gruppenzwang und „Einheitsbrei“ ist es aber eigentlich nicht … schließlich geht es um die gewonnene neue Heimat der Juden nach dem Exil, wo der Zusammenhalt dadurch gewährleistet wurde, dass die schlechte Situation der Exilanten: weit von der Heimat, ohne die gewohnten Riten und Traditionen, immer in Sorge, dass sie auseinanderdriften. Jetzt, zurück im „Gelobten Land“ müssen sie immer wieder daran arbeiten zusammenzuhalten und miteinander zu agieren. Da ist es wichtig, sich von den anderen abzugrenzen, sich der Unterschiede und Grenzen bewusst zu werden und miteinander nach vorn zu gehen. Und trotz dieser Realität die eher nach Abgrenzung klingt, wird deutlich gemacht, dass das Ziel eines erneuten Tempelbaus sein wird, dass dieses Gotteshaus zu einem spirituellen Zentrum für alle Völker wird.

Und genau hier wird die Verbindung zum Evangelientext und der Offenheit der christlichen Botschaft in den Fragen der Nachfolge auch für Nichtjuden deutlich, wo klar wird, dass die Botschaft vom Reich Gottes zu einer Botschaft für alle Menschen werden soll.

Lied: GL 847: Wenn Glaube bei uns einzieht (Elke Grün)

Erste Lesung  Jes 56, 1.6-7 (Bruni Werner)

Lesung aus dem Buch Jesája.

1So spricht der Herr:
Wahrt das Recht
und übt Gerechtigkeit,
denn bald kommt mein Heil
und meine Gerechtigkeit wird sich bald offenbaren!
6Und die Fremden, die sich dem Herrn anschließen,
um ihm zu dienen und den Namen des Herrn zu lieben,
um seine Knechte zu sein,
alle, die den Sabbat halten und ihn nicht entweihen
und die an meinem Bund festhalten,
7sie werde ich zu meinem heiligen Berg bringen
und sie erfreuen in meinem Haus des Gebets.
Ihre Brandopfer und Schlachtopfer
werden Gefallen auf meinem Altar finden,
denn mein Haus
wird ein Haus des Gebetes für alle Völker genannt werden.

ZWEITE LESUNG

Impuls zur 2. Lesung

Ist das Gottesvolk Israel vom Heil des Neuen Bundes ausgeschlossen, weil es Jesus als den Messias ablehnt? Können überhaupt Menschen sich Gott gegenüber so verhalten, dass er nicht mehr ihr Gott sein will? Die Antwort nimmt Paulus aus dem Wesen Gottes selbst. Gott ist groß und er ist treu, er nimmt keine seiner Verheißungen zurück; er will alle Menschen retten. Alle haben gesündigt, da ist kein Unterschied zwischen Juden und Heiden. Nur durch Gottes Erbarmen werden alle gerettet.

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer (Anja Lenninger)

Schwestern und Brüder!
13Euch, den Heiden, sage ich:
Gerade als Apostel der Heiden preise ich meinen Dienst,
14weil ich hoffe,
die Angehörigen meines Volkes eifersüchtig zu machen
und wenigstens einige von ihnen zu retten.
15Denn wenn schon ihre Zurückweisung
für die Welt Versöhnung bedeutet,
was wird dann ihre Annahme anderes sein
als Leben aus den Toten?
29Denn unwiderruflich sind die Gnadengaben
und die Berufung Gottes.
30Denn wie ihr einst Gott ungehorsam wart,
jetzt aber infolge ihres Ungehorsams Erbarmen gefunden habt,
31 so sind auch sie infolge des Erbarmens, das ihr gefunden habt,
ungehorsam geworden,
damit jetzt auch sie Erbarmen finden.
32Denn Gott hat alle in den Ungehorsam eingeschlossen,
um sich aller zu erbarmen.

Lied: GL Nr. 483,  1.-3. Strophe Ihr seid das Volk (Anja Lenninger)

Evangelium nach Matthäus 16, 21-28 (Petra Weiland)

In jener Zeit
21 zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück.
22Und siehe, eine kanaanäische Frau aus jener Gegend kam zu ihm
und rief: Hab Erbarmen mit mir,
Herr, du Sohn Davids!
Meine Tochter wird von einem Dämon gequält.
23Jesus aber gab ihr keine Antwort.Da traten seine Jünger zu ihm
und baten: Schick sie fort, denn sie schreit hinter uns her!
24Er antwortete:
Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.
25Doch sie kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir!
26Er erwiderte:
Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen
und den kleinen Hunden vorzuwerfen.
27Da entgegnete sie: Ja, Herr!
Aber selbst die kleinen Hunde essen von den Brotkrumen,
die vom Tisch ihrer Herren fallen.
28Darauf antwortete ihr Jesus:
Frau, dein Glaube ist groß.
Es soll dir geschehen, wie du willst.
Und von dieser Stunde an
war ihre Tochter geheilt.

Halleluja GL 483 (Anja Lenninger)

Predigt (Elke Grün)

Liebe Brüder und Schwestern,

ganz schön mutig, diese Frau oder – vielleicht auch und – verzweifelt.
Eine Mutter erlebt ihre besessene Tochter und will ihr helfen gesund zu werden.
Ein ganz schön herausfordernder Text heute am Hochfest Maria Himmelfahrt … aber die beiden Frauen, Maria und die kanaanäische Frau haben viel Gemeinsames.
Beide sind sich darin einig, dass sie für ihre Kinder auf Etikette, Normen und Traditionen verzichten. Beide sind davon überzeugt, dass die Botschaft Jesu zum Heil führt und damit zu Gott.
Aber zunächst einmal zurück zum Matthäustext, der uns heute begegnet:
Eine nichtjüdische Frau geht auf Jesus zu und erbittet sein Erbarmen und seine Hilfe. Nicht nur, dass sich diese Frau im patriarchalen Israel vor 2000 Jahren vor die Tür traut und einen fremden Rabbi, Lehrer anspricht, sie macht sich noch kleiner, schreit ihm hinterher und lässt sich vor ihm auf den Boden fallen, um sein Mitleid zu erwecken.
Gesellschaftlich betrachtet: Ein Skandal!
Und dann sagt Jesus erst einmal, dass es ihr als Nicht-Jüdin nicht zusteht, dass er ihr hilft.
Ganz schön starker Tobak!
Wenn wir den Text lesen, ist Jesus hier ganz schön barsch und wird ziemlich eindeutig, was seine Position gegenüber Nichtjuden angeht.
Das nicht besonders nett!
Aber „Nett-Sein“ ist keine der Qualitäten und Talente, die mir als erste in den Sinn kommen, wenn ich an den biblischen Jesus denke.
Und doch ist es anders als an einer anderen Stelle, beim römischen Hauptmann zum Beispiel, dessen Tochter er wieder zum Leben erweckt. Er kommt und durch die Bitte um Heilung und seinen Glauben geschieht sdas Wunder.
In unserer Bibelstelle passiert es „auch noch“ – Jesus lässt sich von Frau erweichen – aus Mitgefühl, Sorge um ihre Bekümmernis; vielleicht auch von ihrer Ausdauer oder der Lautstärke und Intensität ihrer verzweifelten Bitte.
Was hat das denn jetzt mit mir, meinem Leben und meinem Glauben oder meiner Beziehung zu Jesus zu tun?
Muss ich mich jetzt devot annähern, mich klein und wertlos fühlen um ihm nahe zu kommen?
Muss ich damit klarkommen, dass Jesus mir keine Antwort gibt?
Muss ich darauf hoffen, dass die Jünger*innen ihm sagen: „Schick sie fort!!“
Ich hoffe nicht – das wäre so ziemlich das letzte, was ich mit dem wie ich meinen Glauben verstehe und verkünde vertreten kann …
Ich denke in diesem Text zeigt sich, wie sehr wir Menschen nach Hilfe, Heilung, Gesundung an Leib und Seele suchen.
Die Frau lässt sich nicht beruhigen, wegschicken oder mundtot machen.
Als Jesus ihr erklärt, dass ihr seine Rettung nicht zusteht, wird sie deutlich und erwidert Jesus, dass vom großen Heil, das den Juden und Jüdinnen zugesprochen ist und der Rettung, die er bringt, aber doch ein paar Krümelchen für „DIE ANDEREN“ abfallen können.
Zu der Zeit als der Text entstanden ist, hatte sich die jesuanische Gemeinschaft gerade erst den „Heiden“ geöffnet. Im Kontext der Bibelstelle geht es zur Zeit des Evangelisten Matthäus um die Sammlung und die Frage, wie das Verhältnis der jungen jesuanischen Gemeinde im Verhältnis zu den „Heiden“ ist.
Die Bibelauslegung geht davon aus, dass das Matthäusevangelium geschrieben wurde
1. In einer Zeit als die christliche Gemeinschaft sich schon den „Heiden“ geöffnet hatte, aber jüdische Regeln, Ge- und Verbote noch wichtig und sicher mindestens teilweise in Geltung waren
und
2. Von einem Autor, der sich im jüdischen Gesetzes- und Überlieferungstext auskannte.
Wir hören hier also einen Text, der uns ein bisschen das Dilemma der Gemeinde zeigt:
Die Interessierten, die sich von der Botschaft Jesu mitreißen, überzeugen und tragen lassen „gehören nicht so richtig dazu“. Die Juden und Jüdinnen, die zur Gemeinde gehören haben ihre Schwierigkeiten mit der Anerkennung der Neubekehrten und daraus entsteht ein Konflikt.
Und genau da finde ich mich in der Situation unserer Kirche heute wieder:
Die Instruktion aus Rom hat vieles beschrieben, festgelegt und diktiert, was in der deutschsprachigen Kirche „sauer aufstößt“.
Im Gespräch mit dem Bischof, Generalvikar und Synodensekretär haben „die Römer“ gesagt was sie wollen … NICHT wie! Aber was nicht, das haben sie gesagt. Und damit gerät die Synodenumsetzung hier im Bistum Trier ins Stocken, wo es neue Wege gibt, Ideen entstehen und zu Projekten entwickelt werden.
Das macht vielen, die schon lange dabei sind, sich eingerichtet und wohlgefühlt haben, die Angst vor dem Schritt in die Bedeutungslosigkeit haben, Sorge.
Es soll alles beim Alten bleiben – der „ideologische“ Schritt von Leitung im Team ist unkirchlich /nicht katholisch – der Priester muss Pfarrer sein und „Chef“
GEGEN
Wir wollen Kirche entwickeln – lebendige Gemeinschaft aufbauen – miteinander Kirche sein und da ganz selbstverständlich auch Verantwortung übernehmen. Damit alle Betroffenen über das reden, debattieren und entscheiden was „sie“, also uns,  betrifft.
Aber irgendwie klappt das nicht!
DIE EINE GEGEN DEN ANDEREN UND DER EINE MIT DEM UND DER DIE MIT IHM WILL AUS GUTEM WILLEN – ANGST – SCHWÄCHE – ODER WOZU?
Wenn wir das Ringen ernst nehmen, dann sagt der Evangelist, dass Jesus sich durch die Ernsthaftigkeit der Sorge dieser Frau und von der Stärke und Überzeugung ihres Glaubens an Jesus und das kommende Reich Gottes hat dazu bewegen lassen, ihr – um genau zu sein ihrer Tochter zu helfen.
Und da möchte ich mich gerne einreihen, solidarisieren und mitmachen:
mit meiner Glaubenskraft
mit meiner Überzeugung
mit meiner Geistkraft – geschenkt in der Taufe
mit meiner Kompetenz
mit meinen Charismen und Talenten
bin ich überzeugt, dass Kirche, die für mich aus kleinen lebendigen Gemeinschaften – wie unserer Telefongottesdienstgemeinschaft – besteht, sich zusammensetzt mit anderen kleinen lebendigen Gemeinschaften mit unterschiedlichen Ideen, Überzeugungen, Formen, Vorstellungen, Riten und Traditionen.
Aus diesen unterschiedlichen Gemeinschaften kann und muss sich die Gemeinschaft aufbauen, und das darf in großer Unterschiedlichkeit und Verschiedenheit geschehen.
Ich, Elke, muss meine spirituelle Heimat nicht im täglichen Rosenkranzgebet und der wöchentlichen Beichte finden – jede*r andere darf das gerne!
Ich möchte niemand mein tägliches Gebet oder die tägliche Bibelmeditation als „Muss“ überstülpen, aber ich möchte es ihnen vorschlagen, anbieten und selber tun dürfen – für mich und mit anderen!
Es muss erlaubt sein, Auseinandersetzungen und Konflikte zu haben. Um lebendig zu sein brauchen wir Bewegung – was still steht stirbt, weil alles Lebendige sich verändert.
Ich wünsche uns allen eine gute Streitkultur, ganz im Sinne und Stil Jesu:
Ideen entwickeln und Projekte gebären
Unbequemes aussprechen – Konflikte aufdecken, klären und Lösungen suchen und finden
Den anderen ansprechen und SAGEN was MIR nicht gefällt – IN RESPEKT UND ANERKENNUNG SEINER UND IHRER WÜRDE
Und mit der festen Überzeugung den und die andere*n zu respektieren, der und die anders unterwegs sind und sein wollen.
Und dann möchte ich manchmal einfach „nur“ mit den Krümeln zufrieden sein, die „für mich abfallen“ wenn ich aus meiner Überzeugung, Kraft und Klarheit Jesus folge und das Reich Gottes suche, finde und mit aufbaue.
In diesem Sinn schließe ich mit einem Satz aus der zweiten Lesung:
Denn Gott hat ALLE in den Ungehorsam eingeschlossen, um sich aller zu erbarmen. Hoffen und vertrauen wir also auf sein Erbarmen mit uns allen, in unserer Verschiedenheit und Unterschiedlichkeit, damit das Reich Gottes kommt und uns nahe ist und bleibt.   AMEN

Glaubensbekenntnis einer Frau (Bruni Werner)

Ich glaube an Gott,
der Frau und Mann zum bilde Gottes schuf,
der auch die Welt schuf
und beiderlei Geschlecht
die Erde zu treuen Händen übergab.

Ich glaube an Jesus,
Kind von Gott,
von Gott auserwählt,
von Maria, einer Frau, geboren,
der den Frauen zuhörte und sie gern hatte,
der in ihren Häusern war,
der über das Reich Gottes mit ihnen sprach,
der Jüngerinnen hatte, die ihm nachfolgten
und ihn auch finanzierten.

Ich glaube an Jesus,
der mit einer Frau am Brunnen
über Theologie sprach
und ihr zuerst anvertraute,
dass er der Messias sei,
sodass sie hinging in die Stadt
die große Neuigkeit herumsagte.

Ich glaube an Jesus,
der sich salben ließ von einer Frau in Simons Haus,
der die männlichen Gäste zurechtwies,
die sich darüber empörten.
Ich glaube an Jesus,
der sagte, dass man an diese Frau und ihre Tat
denken wird – ein Dienst an Jesus.

Ich glaube an Jesus,
der eine Frau am Sabbat heilte
und sie wieder aufrichtete,
denn sie war ein Mensch.

Ich glaube an Jesus,
der von Gott sprach
als von einer Frau, die den verlorenen Groschen sucht,
als von einer Frau, die das Haus kehrt,
um das Verlorene zu finden.

Ich glaube an Jesus,
der Schwangerschaft und Geburt
mit Ehrfurcht ansah
und nicht als Strafe – sondern
als ein Geschehen,
so sich eins aus dem anderen losreißt,
ein Sinnbild für Umwandlung;
wiedergeboren
aus dem Schmerz hinein in Freude.

Ich glaube ab Jesus,
der von sich sprach
als eine Glucke,
die ihre Küken unter
ihren Flügeln versammelt.

Ich glaube an Jesus, der zuerst
Maria Magdalena erschien
Und sie mit der aufrührenden Botschaft losschickte:
Geh und sag es den anderen….

 Ich glaube an den alles umfassenden Erlöser,
für den es weder Juden noch Griechen,
weder Sklaven noch Freie,
weder Mann noch Frau gibt,
denn wir sind alle eins in der Erlösung durch ihn.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
der sich über die Wasser der Schöpfung
und über die Erde hinbewegt.

Ich glaube ab den Heiligen Geist,
den weiblichen Geist Gottes,
die uns wie eine Glucke geschaffen hat,
die uns zur Welt brachte
und ihre Flügel über uns deckt.

Fürbitten (Petra Weiland)

Jesus Christus zeigt,
dass Gott das Heil für die ganze Welt will;
Gottes Erbarmen ist allen Menschen und Völkern zugesagt.
So beten wir für alle Menschen, die in Not und Verzweiflung sind.

Wir beten für die Menschen im Libanon und besonders für die im zerstörten Beirut, die ihre Heimatstadt und das Vertrauen in die eigene Regierung verloren haben;
für die Opfer der gewaltigen Explosion und ihre Familien;
und für alle Helferinnen und Helfer, die den Menschen in Beirut jetzt beistehen.

(kurze Stille) V: Jesus Christus, lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für alle Kinder und Jugendlichen,
die sich nach Schulschließung und Ferien auf die Rückkehr in die Schule freuen;
für alle Lehrkräfte und die Verantwortlichen in Schulen und Kitas,
die das Lernen und das Miteinander mit Nähe und Abstand gestalten.

(kurze Stille) V: Jesus Christus, lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Wir beten für die Bürgerinnen und Bürger in Weißrussland / Belarus,
die sich friedlich für ein Leben in Sicherheit und Freiheit in ihrer Heimat einsetzen;
und für alle, die positiven Einfluss haben auf die Mächtigen in Minsk
und die zu einem Wandel ohne Gewalt und Bedrohung drängen.

(kurze Stille) V: Jesus Christus, lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Wir beten für die Menschen auf dem Rettungsschiff „Sea Watch 4“,
die auch im Auftrag der evangelischen Kirche schiffbrüchige Flüchtlinge im Mittelmeer retten wollen;
und für alle Verzweifelten, die ihr Leben aufs Spiel setzen, um für sich selbst und ihre Familien einen neuen Anfang in Würde und Sicherheit zu finden.

(kurze Stille) V: Jesus Christus, lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Für die Menschen in Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten,
die auf ein friedliches Zusammenleben im Heiligen Land hoffen;
und für alle politisch Verantwortlichen, die im Nahen Osten den Friedensprozess wieder in Bewegung setzen können.

(kurze Stille) V: Jesus Christus, lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Wir beten für alle Menschen, deren Not und Einsamkeit niemand wahrnimmt;
und für alle Mitglieder unserer Gemeinden,
die mit offenen Augen und Ohren für Andere die Botschaft Christi heute leben.

(kurze Stille) V: Jesus Christus, lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

Wir beten für die Katholische Kirche in Deutschland auf ihrem Synodalen Weg;
und für Bischof Stephan und unser ganzes Bistum
auf der Suche nach neuen Wegen, Kirche im Dienst an den Menschen zu sein.

(kurze Stille) V: Jesus Christus, lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

In Dankbarkeit für unser eigenes Leben und für deine Güte, lebendiger Gott,
folgen wir deinen Weisungen, damit dein Geist in unserer Welt sichtbar und spürbar wird – in diesen Tagen und bis in deine Ewigkeit. Amen.

Vaterunser

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Danklied: sredna 53 „Wir erzählen unser Leben“
(Anja Lenninger)

Gedanken zur Kräuterweihe (Petra Weiland)

Vor zwei Stunden haben wir in der Herz Jesu Kirche die Kräuterbüschel gesegnet. Dazu haben wir uns ein paar Gedanken gemacht, die ich Euch/Ihnen nicht vorenthalten möchte:

Wir sammeln Kräuter                                  und trocknen sie.
Wir sammeln Gedanken                            und trocknen sie.
Wir sammeln Worte                                     und trocknen sie.
Wir sammeln Träume                                  und trocknen sie.
Wir dürfen nur nicht vergessen,            wo wir sie zum Trocknen                                                                                          hingelegt haben,                                                    damit wir sie wiederfinden,                     wenn wir sie brauchen.

Gebet (Petra Weiiand)

Herr des Lebens, du Gott unserer Sehnsucht,
wir danken Dir für die Feier deines Wortes und des Mahles, in der wir erfahren haben, dass Du unseren Durst und Hunger nach Leben zu stillen vermagst. Das Fest der Aufnahme Mariens signalisiert auch uns, dass Du uns zum ewigen Leben berufen hast. Auf Marias Fürsprache lass uns den Weg gehen, der den Himmel über uns aufgehen lässt und hinführt zu Deiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn Amen

Segensgebet (Petra Weiland)

Der Gott unserer Hoffnung, der Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen hat, segne uns und begleite uns alle Tage unseres Lebens.
So segne uns der gute Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

Schlusslied: Nr. 4 aus dem sredna_heft „Dein Geist weht wo er will“
(Anja Lenninger)

 

Verabschiedung

 

 

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