Nachruf für Petra „Was aus Liebe gegeben wurde, kann niemals verloren gehen!“
Liebe Petra,
seit gestern stehen wir alle unter Schock. Am Freitag haben wir noch gescherzt und gemeinsam in der Herz-Jesu-Kirche gekocht und gegessen, die Kirche mit Leben gefüllt.
Gestern kamst Du, bei einem Verkehrsunfall, mit Deinem Mann Fritz ums Leben: Es ist so unbegreiflich, so sinnlos, so schmerzhaft.
Du warst einfach da, ganz präsent in Herz Jesu und in St. Matthias, deine Ehrenämter so vielfältig. Deine Kreativität war unbändig und herzlich: Essen in Herz Jesu zu machen, war dir ein inneres Anliegen. Essen hält Seele und Leib zusammen, es verbindet Menschen. Und wenn du Essen für die Gemeinde gemacht hast, war das Kunst.
Du warst voller Tatendrang und Ideen: eine Macherin. Keine Arbeit war dir zuwider: Vom Vorbereiten, Aufwaschen und Putzen hast du dich nie gedrückt, lange Sitzungen durchgezogen und immer wieder neue Aufgaben übernommen und dich Herausforderungen gestellt. Du hast Schönheit in die Kirche gebracht: So bunt dein Essen war, so bunt waren auch deine Dekorationen für die Kirche.
Wie sollen wir all das, was du für unsere Gemeinde getan hast, je füllen können? Nicht nur unsere Herzen sind leer, auch unsere Hoffnung ist es.
Du warst eine emsige Arbeiterin im Weinberg des Herrn. Die vielen Früchte, die du geerntet hast, hast du dir nie selbst in die Tasche gesteckt, sondern mit anderen geteilt. Du hattest ein so großes Herz. In diesem Herz hatten sie alle Platz: die Armen, die Ausgestoßenen, die LGBTIQA+-Community, die Geflüchteten und die Welt. Sie alle sollten Platz in Herz Jesu haben. Dabei ging es dir nie um dich, nie um eigene Eitelkeiten. Du wolltest, dass die Kirche läuft, dass Dinge gemacht werden und sich jeder wohlfühlt. Das christliche Nächstenliebe unsere Kirche füllt.
Wir haben gestritten, gelacht, gemeinsam geweint und Visionen gehabt. Und nun?
Liebe Petra, wir sind so geschockt, dass du nun tot sein sollst, dass wir es nicht begreifen können. Wir stehen neben uns. Wir ringen nach Worten, um zu verstehen, um andere zu trösten – ja, auch um unsere eigene Trauer zu finden.
Zwischen Wut und diesem Gefühl, dass dies nicht wahr sein kann, nicht wahr sein darf, fühlen wir uns verloren. Unsere Herzen sind gebrochen, wir wissen nicht, wie wir sie zusammenhalten sollen. Es ist so unbegreiflich, so sinnlos, so schmerzhaft.
Wir haben gestern Nacht Kerzen für dich angezündet – mögen sie dir den Weg leuchten zu Gottes Liebe und seiner Gemeinschaft. Dein Bruder, Dein guter Freund, Dein Wegbegleiter Ralf wird dich in den Arm nehmen und sagen, dass alles gut ist. Dass du dich ausruhen darfst und auf Deinen Weinberg schauen darfst, der weiterhin Früchte hervorbringt.
So mühsam der Weg für uns im Weinberg von nun an sein wird, sind wir dankbar für alles, was du uns aus Liebe und Freundschaft gegeben hast. Und wir erinnern uns an dich mit dem Satz: „Was aus Liebe gegeben wurde, kann niemals verloren gehen!“
In tiefer Liebe,
Bruni und Matthias, Jutta, Katja, Elke, Cornelia, Kathrin, Marc-Bernhard