Liebe war’s, Liebe ist’s, Liebe wird es sein. Und die Liebe bleibt.
Lieber Ralf,
und am Ende wird alles gut. Am Ende da wartet die Liebe. Am Ende sind wir alle an Gottes großem Tisch eingeladen und es wird uns an nichts fehlen.
Wie sehr haben wir Dich bewundert, dass Du im Angesicht Deiner Krankheit immer wieder von Hoffnung und Liebe gepredigt, Dein Leiden nicht versteckt hast und Vorbild im Glauben warst.
Vorbild im Glauben war für Dich nicht hohle Phrasen dreschen, es war eine Auseinandersetzung mit Gott, dem Leben, der Ohnmacht: wütend und leidenschaftlich, hoffnungsvoll und voller Freude. Eben die ganze Widersprüchlichkeit des Lebens. Mehr als anderthalb Jahre durften wir daran teilhaben, an Deinen Zweifeln, Deinem Glauben, der Hoffnung und auch daran wie kräftezehrend dieser ganz Kampf war. Und doch war Deine Botschaft immer wieder: „Und am Ende siegt die Liebe!“
Zusammen sind wir auf die Reise gegangen. Das Projekt war eine Suche voller Sehnsucht, wie wir unsere Kirche weiterentwickeln können, als einen Ort der Freude, der Zusammenkunft, des Feierns, der tiefen Fragen und dem Nachspüren: Wo ist Gott?
Hier haben wir uns mit Dir mit unseren unterschiedlichen Charismen eingebracht. Wir haben soviel ausprobiert, um die Menschen zu erreichen.
Die Dankbarkeit mit Dir zusammen so viele Experimente im Kirchraum ausprobieren zu dürfen, können wir kaum in Worte fassen.
Du hast immer das Leben in die Kirche hineingelassen: Ob Klimakrise, Missbrauchsskandal, die Aufforderung zur Solidarität mit Geflüchteten, die Option für die Armen und Dein Appell, nicht rechts zu wählen.
Das alles geschah nicht moralinsauer, sondern voller Freude und in Wertschätzung. Vor allem hast Du mit offenen Augen geschaut, was in unserem Viertel geleistet wird: Du hast Netzwerke zur Aidshilfe, zum Puzzles, zur Nelson Mandela Schule und vielen mehr aufgebaut und sie alle waren eingeladen mit uns zu feiern, Sinn zu suchen, da zu sein und Trost zu finden.
Du fehlst uns!
Trotz der Trauer ist in uns diese große Freude, dass wir Freunde waren, dass unsere Kreativität immer wieder neue Früchte trug, Menschen mit Gott zusammenzubringen und Gott und uns als Gemeinschaft der Glaubenden in der Buntheit zu erfahren.
Wie beim Sommerwind-Gottesdienst im Februar 2021 wollen wir Dich ein letztes Mal „um-amen“. Am Mittwoch, 28. August 2024 halten wir um 19:00 Uhr ein Totengebet für Dich in der Herz Jesu Kirche.
Deine Bruni, Elke, Jutta, Kathrin, Katja, Petra, Marc-Bernhard und Matthias