Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! – 2. Sonntag in der Osterzeit 2023

Herzlich Willkommen zum digitale Sonntagswort aus der Herz-Jesu Kirche in Trier. Sonntagswort? Digital? Ja genau, richtig gehört: Die Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler sendet seit der Corona-Zeit jedes Wochenende einen Impuls zum aktuellen Sonntagswort über den YouTube-Kanal der Gemeinde.

Wir haben hier beim Leitungsteam von Sredna-Herz-Jesu e.V gleich zwei Verbindungen nach Ahrweiler: Katja Bruch stammt gebürtig von dort und Kathrin Knieps ist mit einem Ahrweiler verheiratet. Darum freuen wir uns umso mehr, dass diese Kooperation mit der Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler zu Stande gekommen ist. Gestern Abend, am 15. April war Premiere auf YouTube. Viel Spaß beim Anschauen. 

Vielen Dank an Pfarrer Jörg Meyrer und Markus Bauer aus dem Sonntagswort-Team der Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler, es war uns eine große Ehre dabei zu sein! 

… und hier noch einmal der Impuls für Sie und Euch zum Nachlesen: 

Einleitung zum Evangelium

Kommen wir nun aber zum heutigen Evangelium, in dem den Jüngern Jesus zum ersten Mal nach der Auferstehung erscheint. Er zeigt ihnen seine Wundmale und sie wissen, dass er es ist. Sie freuen sich und erzählen es Thomas als er zurückkommt. Er war nicht dabei als Jesus erschienen ist und er glaubt den Jüngern nicht. Er glaubt nicht an die Auferstehung. Er kann es nicht glauben weil er es nicht mit seinen eigenen Augen gesehen hat. Als Jesus nach acht Tagen wieder erscheint, ist Thomas dabei. Jesus wendet sich ihm genauso zu wie Thomas es braucht: Durch Begegnung und Berührung wird Thomas klar, dass Jesus wirklich auferstanden ist. 

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes (20, 19-31)

19 Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! 20 Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. 21 Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22 Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! 23 Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.

24 Thomas, der Didymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 25 Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. 26 Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! 27 Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

30 Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind. 31 Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.

Impuls 

Zweifeln wir nicht auch manchmal an der Auferstehung, so wie Thomas? Wir sind skeptisch und haben nicht den Mut einfach zu vertrauen, dass alles gut wird. Wobei, so einfach ist das oft gar nicht. Gott sei dank gibt es da aber noch solch kleine Wörtchen wie Optimismus und Positivität. 

Rufen wir uns einmal ein paar Situationen in unserem Leben ins Gedächtnis:

Eine schwere Aufgabe, ein Projekt oder eine Tätigkeit, in der wir uns gefangen fühlen. Wir sehen in erster Linie die Schwierigkeiten und die Probleme. Wir sind festgefahren im täglichen Tun und können uns auf nichts anderes richtig konzentrieren. Die Situation nimmt uns jegliche Energie für andere Dinge. Und auch für die Sache selbst. Uns fehlt die Energie etwas zu ändern. 

Richten wir aber unseren Fokus auf die positiven Dinge, sehen wir die Chancen in einer solchen Situation. Der erste Schritt ist meiner Meinung nach das Problem in eine Herausforderung zu verwandeln. So löst sich die Schwere des Wortes „Problem“ fast in Luft auf. Die Möglichkeiten sind vielfältig und wir dürfen uns dafür öffnen. Im Allgemeinen gibt es zu jedem Problem, zu jeder Herausforderung mindestens drei Lösungsmöglichkeiten. 

Die Chance in einem Jobwechsel besteht zum Beispiel darin, dass wir unserer eigentlichen Berufung näher kommen können. Wir überdenken unser Leben und merken was uns wirklich wichtig ist. Wir melden uns für eine Fortbildung an, die wir schon immer machen wollten. Wir dürfen und können das. Wir dürfen alles, wenn es uns gut tut. Oft glauben wir, dass wir einzelne Dinge machen MÜSSEN. Du MUSST gar nichts. Du DARFTS alles! 

Die Chance bei einer schweren Aufgabe, die zeitweise unlösbar scheint, besteht beispielsweise im Wachstum. Wir gehen gestärkt aus der Situation hervor und wissen bei einer ähnlichen nächsten Aufgabe schweren Aufgabe genau, ob wir sie wirklich annehmen möchten. Ob wir ja sagen bei der Frage „Kannst Du mir einen Gefallen tun?“ oder lieber nein zu unserem Gegenüber sagen und damit „ja“ zu uns. 

Durch einen Wechsel der Blickrichtung und durch die Umlenkung der Gedanken ins Positive und zum Optimismus hin, ist der Glaube an eine Auferstehung möglich. 

Wer ist in unserem Leben Jesus, der sich uns in ganz besonderer Weise zuwendet und uns hilft zu glauben? So wie wir es brauchen? Wer wendet sich uns zu ohne Vorwürfe und Belehrungen? 

Wir haben Menschen um uns, die es gut mit uns meinen. Menschen, die sich um uns kümmern und uns durch Begegnung mit der Auferstehung vertraut machen. Wir brauchen nur mit offenen Augen durch den Alltag zu gehen, um diese Menschen zu finden. 

Der Glaube an die der Auferstehung ist also in erster Linie nicht nur Kopfsache. Dieser Glaube hat etwas mit Begegnung und emotionaler Berührung zu tun. Das ist es, was wir so notwendig brauchen, um glauben und vertrauen zu können.

 

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