Lebenszeichen 25: kreuz_weg für die fastenzeit 2020 – zuhause zu beten…

Sie sind beim Kreuzweg 2020 in der Herz-Jesu-Kirche angekommen.
Eine Gruppe hatte ein Projekt für die sredna_fastenzeit geplant und begonnen: an 5 Samstagen sollten je zwei Kreuzwegstationen betrachtet werden. Anschließend war ein Frühstück geplant – mit Speisen, die aus den Pflanzen und Kräutern zubereitet wurden, die an den Stationen zu sehen sind.
Das war durch die Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus nicht möglich. Stattdessen laden wir Sie ein, die 14 Stationen zu betrachten – mit uns zu singen und zu beten.
Herzlichen Dank an das Team, das in Windeseile, ohne Probe, die einzelnen Beiträge aufgenommen hat.
Technische Schwächen bitten wir zu übersehen und zu überhören!

1. Station: Jesus wird zum tode verurteilt

2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz

4. Station Jesus begegnet seiner Mutter

Freier Text von Rita Altmaier:

Mutter und Kind sind schicksalsmäßig miteinander verbunden vom Anfang – der Geburt -bis zum Ende- normalerweise ist das der Tod der Mutter.

Maria ist da für ihren Sohn, wie jede gute Mutter. Sie erlebt seine Entwicklung zum Wanderprediger, ahnt vielleicht die Gefahren, die ihm dabei drohen.

Sie ist bei Wundern dabei, erlebt die Begeisterung und die Bewunderung der Menge, die aber auch umschlagen kann in Ablehnung und Hass.

Vielleicht fühlt sie sich auch manchmal von ihrem Sohn zurückgewiesen und erlebt sicher auch gehässiges Reden über ihn. Josefs Sohn ist ja meschugge.

Dann das Schreckliche: Sie begleitet ihren mißhandelten, unschuldigen erst 33jährigen Sohn zur Hinrichtungsstätte.

Auf seinen Schultern der Querbalken des Kreuzes als Zeichen : Hier geht ein Verbrecher seinem gerechten Urteil entgegen.

Maria trägt innerlich sein Kreuz mit.

Sie weiß, dass ihre Gegenwart noch etwas Kraft und Trost geben kann.

Maria hat die furchtbarste Situation mitgetragen und mitdurchlebt, ohne vor ihr zu fliehen.

Kann Sie auch Trost sein für die unzähligen Frauen und Mütter, die am Totenbett ihres Kindes stehen, die Sohn oder Tochter im Gefängnis besuchen, die hilflos einem Verbrechen an ihrem Kind gegenüberstehen, die ihr Kind in Krieg oder ungewisse Zukunft ziehen lassen müssen?

Wir alle brauchen Menschen , die unsere Lebenskreuze sehen und mitttragen.

Das Furchtbare bleibt – für Maria – und all die anderen Frauen und Mütter, Männer und Väter, Menschen.

Wir hoffen gegen alle Vernunft, dass das Kreuz zum Zeichen des Heils geworden ist.

5. Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

7. Station:  Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

Freier Text von Rita Altmaier:

Seine Häscher wollen diese unselige Tat wohl schnell hinter sich bringen, treiben ihn an.

Bald ist Richtfest, dann soll gefeiert werden.

Soll er nur erleben, was er sich selbst durch seine Lehren und sein Wirken zugezogen hat.

Wie hält Jesus diese Zur-Schau-Stellung seiner Schwäche u. Ohnmacht aus?

Wäre Gleich-Sterben nicht barmherziger?

Woher bekommt er die Kraft, diesen Weg zu Ende zu gehen, um dessen Ausgang er weiß?

Als gläubiger Jude kennt er das Buch Hiob. Welch ein Gottvertrauen, wenn sich der Abgrund auftut!

Fallen und Aufstehen – nicht nur einmal.

Dies ist mehr und anders als Fallen-Aufstehen-Krönchen richten- weitergehen, wie es so lustig daherkommt.

Fallen und aufstehen- sich aufrichten lassen- wenn mich Zweifel überwältigen, wenn ich der Schwäche und Bosheit Anderer ausgesetzt bin.

Fallen und aufstehen, wenn meine eigene Schwäche und Bosheit siegt und ich mir selbst nicht mehr in die Augen sehen kann.

Fallen und aufstehen, wenn der liebende Gott mir mehr als fragwürdig erscheint und kein Licht am Ende des Tunnels aufleuchtet.

Keine fixen Antworten, kein Coaching, das sicher- mit Garantieschein- zum Ziel führt:

Gottvertrauen wider alle Vernunft, den menschlichen Kreuzweg annehmen.

Seien wir barmherzig mit uns und anderen. Widersetzen wir uns mit Mut und Zuversicht der Dunkelheit- gerade jetzt in Coronazeiten.

8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen 

9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz

10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt

11. Station: Jesus wird an das Kreuz genagelt

Freier Text von Rita Altmaier:

Das Ungeheuerliche ist geschehen. Jesus, unschuldig, ist der Bosheit der Welt ausgeliefert. Seine Hände und Arme, die in Liebe die Welt und die Menschen umfangen, sind ans Kreuz gefesselt.

Schwer zu glauben, dass dies der Retter der Welt, der ersehnte Messias, sein soll.

Und doch, da fällt jemand auf die Knie, vor Ehrfurcht, will er ihn anbeten? Nein, er vollendet die schreckliche Tat.

In schweren, dunklen Zeiten haben Menschen immer wieder gedacht und darin Trost gefunden:

Gerade jetzt ist Jesus wieder ans Kreuz gefesselt.

Sind wir seine Hände, Arme, Füße, die sein Werk in der Welt weiterleben und dadurch seine unendliche Liebe verkünden?

12. Station: Jesus stirbt am Kreuz

13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt.

14. Station: Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt.

Hier das Themenlied:

Samstag, 14. 03.2020

Guten Morgen!

Wegen der Präventionsmaßnahmen gegen die Ausbreitung von COVID-19 gibt es die 5. und 6. Station unseres Kreuzwegs heute morgen „online“.
Das Kreuzweg-Team wünscht allen ein gesundes Wochenende und einen besinnlichen 3. Fastensonntag.

5. Station

Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

Papst Leo der Croße (+ 461) sieht in der Hilfe des Si­mon von Cyrene den Glauben der Heiden dargestellt, weil er ein Fremder war, kein Bewohner Jerusalems. Das mag man so sehen. Dann aber schreibt er: „Kein Hebräer oder Israelit sollte sich unter das Kreuz des Er­lösers beugen.“ Hier irrt Papst Leo. Simon stammt zwar aus der nordafrikanischen Hafenstadt Cyrene, aber er war Israelit, ein  Diasporajude, der  zum  Paschafest nach Jerusalem gekommen war. Widerwillig folgt er dem Befehl der Soldaten und hilft Jesus das Kreuz tragen.
Das Veilchen ist Sinnbild der Demut. Demütig erträgt Jesus, daß ihm geholfen wird von einem, der gar nicht helfen will.

„Es half dir einer, den sie zwangen, und beugt sich unters Holz der Schmach; gib, daß wir unser Kreuz umfangen und dir in Liebe folgen nach.“

Veilchen: Sinnbild der Demut. Die Farbe violett ist die Farbe der Passion, auch der Passion Christi. (HF)

6. Station

Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

Wenn im Herbst die Blätter sich färben und dann fal­len, bleibt das Efeu grün. Veronika, wir, bekommen mehr als ein Tuch mit dem Abdruck des entstellten Ant­litzes unseres Herrn. Wir haben ihn gegenwärtig in der Eucharistie, in seinem Wert, in all denen, die gequält und zerschunden sind. Jesu Liebe bleibt. Jesus ist treu.

„Herr, präge uns dein Angesichte für immer tief ins Herz hinein, und wenn es aufstrahlt im Gerichte, so laß es uns zum Heile sein.“

Efeu:  Sinnbild der Liebe, Treue und Freundschaft. Efeu wurde zum Sinnbild des Lebens in Christus, das immerdar grünt. (HF)

Wir versuchen, im Laufe der kommenden Woche die bisherigen Stationen zu ergänzen.

Samstag, 29.02.2020
Am Samstag vor dem 1. Fastensonntag  ist die Reihe „kreuz_weg mit früh_stück“ gestartet – Wir haben uns mit den ersten beiden Stationen des Kreuzwegs in Herz-Jesu und auch mit den zugehörigen Pflanzen befasst. Und weil man Dornen nicht wirklich essen kann, gab es allerlei aus Rosen: Rosenbutter, Rosenzucker und Rosenmarmelade.

Hier die Texte aus der Andacht zum Nachlesen:

Eröffnung: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Mit Jesus Christus sind wir auf dem Weg.
A: Mit Jesus Christus gehen wir auf den Kreuzweg

Station 1 –  Jesus wird zum Tod verurteilt

Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich
A: Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst

Für Pilatus ist es ein lästiger Vorfall vor dem Paschafest: Die Hohenpriester wollen, dass er diesen Jesus von Nazareth verurteilt. „das ist nicht mein Fall“, sagt er „bringt ihn zu Herodes!“ Dieser will Jesus durch geschickte Fragen in eine Falle locken – doch Jesus schweigt. Hochmütig zeigt Herodes nur Verachtung für Jesus und lässt seine Soldaten Schabernack mit ihm treiben. Als Spottkönig kommt Jesus zurück. Kleinmütig lässt Pilatus das Volk die Entscheidung fällen: „Wollt ihr Barabas oder Jesus?“ Unmutig fällt ihm das Volk ins Wort: „kreuzige ihn“, schreien sie gnadenlos, „ans Kreuz mit ihm!“ In Ungnade gefallen.

Freier Text von Kathrin Knieps-Vogelgesang:

„Jesus wird vorgeworfen, dass er sich selbst König der Juden nennt, und der Statthalter soll ein Urteil sprechen. Aufgrund eines Traums, den seine Frau in der Nacht zuvor hatte, glaubt Pilatus nicht an Jesu Schuld. Vor dem Pessachfests darf der Statthalter einen Gefangenen begnadigen und er fragt die Menge, die sich vor ihm versammelt hat, wen er freilassen soll, Jesus oder Barabbas. Pilatus spricht das Todesurteil über Jesus und lässt sich eine Schüssel Wasser bringen, um vor allen Menschen seine Hände reinzuwaschen.

Wir kennen alle das Gefühl, wenn uns – manchmal nur unterschwellig – etwas vorgeworfen wird, was wir nicht getan haben. Vielleicht kommt das Gefühl auch nur in uns hoch, weil wir im Tiefsten Innern glauben, dass wir uns vielleicht doch nicht so ganz richtig verhalten haben. Wir müssen einfach versuchen unser Gehirn umzuprogrammieren.

Ein kleines Beispiel: Ich habe vor zwei Wochen bis spät am Freitagnachmittag gearbeitet. Normalerweise arbeite ich Freitags nur bis 12:30 Uhr. Ich habe mich ins Zeug gelegt für den Kunden A, der ein potentieller Neukunde ist und wollte meine Sache natürlich so richtig gut machen. Plötzlich kam ein Anruf von Kunde B, der fragte, wann es denn endlich mit Projekt C weitergeht!? Ich fühlte mich ungerecht behandelt. Weiterhin versuchte ich aber diesen Anruf und den unterschwelligen Vorwurf nicht an mich ran zu lassen. Ich habe mir eine Erklärung überlegt, warum sich Kunde B so verhalten hat und damit kam ich gut zurecht und wurde gelassener. Ich fühlte mich sogar ein wenig überlegen.

In solchen Momenten sollten wir versuchen Ruhe zu bewahren und uns darauf besinnen, dass diese Situation nicht durch das eigene Verhalten verursacht wurde. Eine Beschuldigung kommt oft aus dem tiefsten Innern des Gegenübers. In meinem Fall habe ich das so gelöst, dass ich mir sagte: “Kunde B kann nichts dafür, denn er hat sicher vor dem Telefonat mit mir von anderen Druck bekommen und ich bekam den Unmut als erste ab.” Durch stete Wiederholung solcher Glaubenssätze schaffen wir es irgendwann unsere Gedanken in eine andere Richtung zu lenken.“

Die Lilie ist das Symbol der Unschuld. Jesus wird verurteilt wegen eines Verbrechens, das er nicht begangen hat. In der Bergpredigt weist Jesus auf die Lilien hin, die nicht arbeiten und nicht spinnen und doch prächtig gekleidet sind. So sollten auch wir uns nicht um unser Leben sorgen. Unser himmlischer Vater weiß, was wir brauchen. Jesus vertraut dem Vater. Mit Gelassenheit und Würde erträgt er die Ungerechtigkeit des Pilatus.

Gebet: Du schweigst, Herr, da der Richter feige das ungerechte Urteil fällt; wenn Du einst richten wirst, dann zeige Dich voller Erbarmen dieser Welt.
A: Erbarme Dich über uns und über die ganze Welt

Station 2 – Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schulter

Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich.
A: Denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst

Weil er der Menschenmenge gefallen will, fällt Pilatus das Todesurteil. Pilatus hat schon Hunderte zum Tod am Kreuz verurteilt, doch dies ist nicht ein Fall wie jeder andere. Pilatus wäscht sich die Hände. Das Urteil ist gefällt – der Baum ist gefällt. Sie bringen den Balken, den Jesus selbst zum Golgota-Hügel schleppen soll. Das gefällt den Schaulustigen.

Freier Text von Petra Weiland

Wem versuche ich – wie Pilatus – auf Kosten anderer zu
gefallen?
Meinen Freunden
zu Lasten Andersdenkender
In Gesellschaft?
Mit einer spitzen Zunge und einem Witz zu Lasten
anderer, hat man schnell die Lacher auf seiner Seite,
gefällt dem Publikum
Wo spiele ich mich in den Vordergrund um zu
gefallen.
Im Beruf, in der Familie, in der Kirche
Das kann auch subtil sein.
Was gefällt mir nicht und ich lade es anderen auf?
Arbeit – Ärger – Unzufriedenheit
Kannst Du mal grade, ich hab so viel anderes …
Der, die ist doch wirklich das Letzte, stell Dir vor er, sie hat …
Ich meckere und maule über
Die Kirche
Die Politik
Die Preise
Die Umwelt
Das Wetter
Die Anderen
Jesus hat über niemand ein vorschnelles Urteil
gefällt, über niemanden abfällig gesprochen. Vor dem Spott des Herodes hat er geschwiegen. Er nimmt das Kreuz auf seine Schultern ohne zu murren.
Ich möchte andere erheitern ohne dass es auf Kosten anderer geht.
Ich möchte dass alle ihren gerechten Anteil an Anerkennung bekommen,
ohne mich zu verleugnen.
Ich will mich vor keiner unangenehmen Arbeit drücken ohne mich
ausnutzen zu lassen.
Ich will nutzloses Gemecker vermeiden, aber Missstände mutig benennen
und ändern wo ich es vermag.Die 40-Tage Gnadenzeit geben mir Gelegenheit diese Vorsätze umzusetzen.

Dornen haben ihn verletzt. Aus dem Dornbusch hat Gott Mose angerufen. Mose antwortete: „Hier bin ich“. Wie Mose, sagt Jesus zum Vater: „Hier bin ich. Aus freiem Willen unterwirft er sich dem Leiden.

Gebet: Du hast das Kreuz auf Dich genommen, die schwere Schuld der ganzen Welt; wenn Not und Ängste auf uns kommen, sei es dein Kreuz, Herr das und hält. A: Erbarme Dich über uns und über die ganze Welt

Schlussgebet: Lasset uns beten

Herr Jesus Christus, Sieger über Sünde und Tod, du hast uns auf dem Kreuzweg durch die Geheimnisse deines Leidens und deiner Auferstehung gestärkt und aufgerichtet. Begleite uns alle Tage auf unserem Lebensweg und führe uns an das Ziel aller Pilgerschaft. Der du mit Gott, dem Vater, in der Einheit des Heiligen Geistes lebst und herrschst in alle Ewigkeit. Amen.

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