„LITURGIE UND LEBENSRAUM“- ein Tagungsbericht mit einem Beitrag über sredna-herzjesu

„Was ist sredna eigentlich?“ fragte vor kurzem Fr. George Guiver CR. Er war lange Superior der „Community of the Resurrection“ in Mirfield/England und Liturgieprofessor am dortigen College. Er ist sehr an dem interessiert, was wir hier tun und möchte über sredna einen Beitrag für sein neues Buch schreiben. Aus dem, was er gesehen und verstanden hat, meinte er sredna ist ein „ongoing festival“, vielleicht aber eher auch ein „committed team“ oder „a way of Christian live“. Ich konnte ihm die Frage nicht wirklich beantworten. Das Gedicht von Erich Fried viel mir ein: „Es ist, was es ist…. – sagt die Liebe“. Keine Etikett passt so richtig.

Ich habe für den Tagungsbericht „Liturgie im Lebensraum“ der Sommerschule des Liturgischen Instituts im Jahr 2019 einen Beitrag geschrieben. Er wurde vor kurzem veröffentlicht in: Nicole Stockhoff und Marius Linnenborn (Hrsg.): „Liturgie und Lebensraum. Gottesdienst feiern mitten im Leben“ Trier 2021.
Mein Beitrag: „sredna. Anders sehen hören schmecken. Liturgische Erfahrungen im Trierer Barbaraviertel“. S. 141  – 150.
Der Beitrag ist hier nachzulesen. English Version

Wer oder was ist „sredna“ für Dich/für Euch? Wir freuen uns auf Kommentare…

 

Eine Antwort auf „„LITURGIE UND LEBENSRAUM“- ein Tagungsbericht mit einem Beitrag über sredna-herzjesu“

  1. Was ist Sredna?

    Sredna, anders hören, riechen, schmecken ist ein ganz vielfältiges, vielschichtiges, teilweise digitales, katholisch/allumfassendes, inklusives Kirchenprojekt, dass sich nicht mit wenigen Sätzen erklären lässt.
    Für mich bedeutet es Gemeinschaft vor, mit, in Gott und untereinander mit allen Sinnen auf ganz unterschiedliche Weise. Jeder* ist willkommen!

    Es ist für mich ein Traum von Kirche. Geleitet wird Sredna durch ein Team Gleichberechtigter*, in dem auch der Pfarrer keine Sonderrolle spielt oder Sonderrechte hat. Es befasst sich voller Begeisterung, mit großer Phantasie, hohem Einsatz mit dem, was entwickelt werden kann; arbeitet gemeinsam daran, diese Gedanken in die Tat umzusetzen mit einem erweiterten Mitarbeiter*innenkreis. Unterschiede gibt es nur auf Grund der Persönlichkeit, der Fähigkeiten und Begabungen, der Ausbildung.

    Es ist für mich die beste Art meinen Glauben ganzheitlich zu feiern, mich hin und wieder selbst mit einzubringen, ein lebendiger Organismus. Die teilnehmende Gemeinde wird in zutiefst anrührende Vorabendmessen und Wortgottesdienste in heutiger Sprache, manchmal auch mit Gebärden hineingezogen, unterstützt durch Orgelspiel, Kantoren- und Chorgesang, Lieder aus dem offiziellen Gesangbuch und einem Extraheft mit neuerem, anderem Liedgut. Oft wird der Glaube mit künstlerischen Elementen und Performances herausfordernd näher gebracht. Doch ebenso haben an Hochfesten auch traditionelle festliche Gesänge und feierliche Liturgie ihren Platz. Teilweise werden diese Gottesdienste als Videokonferenzen in alle Welt übertragen oder finden auch am Telefon statt.

    Die Gemeinschaft unter den am Gottesdienst Teilnehmenden wächst durch die Begegnungen unter der Empore bei einem Glas Wein und/oder selbst hergestellten Snacks. Ein solches Angebot ist in einer katholischen Kirche durch die Anwesenheit Christi in der Eucharistie nicht üblich. Doch da Jesus selbst gerne gelacht, gefeiert, auf die Menschen zugegangen, steht dem biblisch nichts entgegen.

    Auch außergottesdienstliche Formate haben sich entwickelt: Tischgespräche, bei denen je nach Schwerpunkt Menschen öffentlichen/kirchlichen Lebens über ihre Arbeit sprechen und mit den Teilnehmenden ins Gespräch kommen; Ausstellungen verschiedener Thematik; Lunch_mit_Inhalt: Eintauchen in Musik und anschließendem Genuss eines selbstgekochten, superleckeren Eintopfs; kritische Online-Projekte, die helfen den Glauben anders, tiefer zu verstehen; Gartenarbeit rund um die Kirche, Gestalten in Stein, Meditativer Tanz; inklusiver Trommelworkshop, um nur einige zu nennen. Nicht alles wiederholt sich in jedem Jahr.

    Keiner* soll sich ausgeschlossen fühlen. Daher sind alle Angebote kostenlos. Um eine stabile Grundlage zu haben, ist Sredna ein gemeinnütziger Verein. Finanziert wird Sredna durch die Beiträge der Mitglieder*innen und durch Spenden.

    Durch seine Offenheit bietet Sredna unterschiedlichen Gruppen aus dem christlichen Raum Heimat: Gehörlosengemeinde, katholische Gemeinde, Queeren Menschen, Altkatholiken, Sant’Egideo, Kindern, Schüler*innen, Katechumenen …, die sich ihrerseits teilweise wieder mit ihrer Spiritualität einbringen.
    Während Corona hat Sredna selbstverständlich die vom Bistum geforderten Regeln eingehalten und auch die Speisen extra verpackt angeboten.
    Herzlichen Dank an das ganze Team, dass mir einen solchen tiefgehenden, allumfasssenden, alle Sinne ansprechenden Glaubenszugang am Puls der Zeit, in dieser bunten Gemeinschaft der Glaubenden schenkt. Und das in der katholischen Kirche!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.