- Liebe Sredna Freund*innen,
wir haben Abschied genommen von Petra Weiland, in der Dankbarkeit für alles was sie uns und der ganzen Srednagemeinde aus Liebe und Freundschaft gegeben hat.
Lesung aus dem 1. Korintherbrief 13,1-13 – Das Hohelied der Liebe
Wenn ich die schönsten Worte sage,
aber sie sind lieblos gesagt, dann sind sie nichts wert.
Wenn ich die Zukunft vorhersagen könnte,
wenn ich alle Geheimnisse wüsste,
wenn ich sehr gescheit wäre,
wenn ich euch alle überzeugen könnte,
hätte aber keine Liebe,
dann wäre dies alles wertlos.
Wenn ich alles, was ich habe, verschenken würde,
wenn ich durch Feuer gehen könnte,
könnte aber anderen nicht zeigen,
dass ich sie gerne mag,
hätte ich nichts davon.
Die Liebe hat einen langen Atem.
Die Liebe ist geduldig und versöhnt sich.
die Liebe ist nicht eifersüchtig.
Die Liebe gibt nicht an.
Die Liebe lässt andere gelten.
Die Liebe tut Gutes.
Die Liebe achtet auf das Wohl der anderen.
Die Liebe ist nicht zornig.
Die Liebe verzeiht.
Die Liebe freut sich, wenn es den anderen gut geht.
Wer liebt, hält viel aus.
Wer liebt, hat viel Vertrauen.
Wer liebt, begegnet den anderen freundlich.
Wer liebt, gibt nicht auf.
Die Liebe hört niemals auf.
Die Liebe ist die Grundlage unseres Lebens.
Die Liebe unter euch ist die Hauptsache – sie ist wichtiger als alles andere.
Die Liebe ist das größte Geschenk an uns Menschen.
Fürbitten zur Auferstehungsfeier am 11. Juli
Gott, alles hat seine Zeit. Und doch stehen wir voller Unverständnis, Fragen und Zweifel vor Dir. Voller Wut und Trauer vermissen wir zwei Menschen, die in unserem Leben viele Spuren hinterlassen haben. Aus der Tiefe unseres Herzens bringen wir in diesen Fürbitten unsere Gefühle zum Ausdruck und hoffen, dass Du uns in Deiner Liebe sammelst, heilst und zusammenführst.
Wir bitten für unser Leben:
Petra und Fritz waren Menschen, die das Leben liebten. Im Trommelkurs verliehen sie ihrer Freude Ausdruck, bei gemeinsamen Feiern ehrten sie das Leben, Geburtstage und Jahrestage – damit dieses besondere Geschenk die Würdigung und Achtung erhielt, die es verdient. Lass uns in der Liebe zum Leben der Freude von Petra und Fritz nachgehen – und Dein Geschenk des vollen Lebens auch in Trauer und Vermissen stets im Herzen tragen.
Wir bitten Dich, erhöre uns.
Wir bitten für unsere Welt:
Petra und Fritz haben unermüdlich gearbeitet. Sie boten nicht einfach nur Steuerberatung an, sondern waren auch Vermieterin und Vermieter, die gerade Menschen ein Zuhause gaben, die es auf dem Wohnungsmarkt nicht so einfach haben. Sie haben ausgebildet, Verantwortung übernommen und gemeinnützige Projekte wie die Waldorfschule unterstützt. Lass uns, wenn wir an Petra und Fritz denken, erkennen, welche Verantwortung sie getragen haben – und uns ermutigen, ihrem Beispiel zu folgen.
Wir bitten Dich, erhöre uns.
Wir bitten für unsere Kirche:
Petra hat sich in unserer Gemeinde engagiert. Als Vorsitzende des Verwaltungsrats hat sie Strukturen geschaffen, in denen sich die Vielfalt der Menschen entfalten konnte: spirituell, sozial und kulturell. Sie hat nicht dominiert – sie hat Räume geschaffen, in denen Begegnung möglich war. Nicht sie stand im Mittelpunkt, sondern die Menschen. Und Fritz? Auch wenn die Kirche nicht seine Welt war, so war er doch ein liebevoller Ehemann, der Petra in ihrer Kreativität Freiheit, Liebe und Rückhalt schenkte. Lass uns Petra und Fritz als Vorbilder im Herzen bewahren – als Menschen, die anderen Frei- und Gestaltungsräume eröffnet haben.
Wir bitten Dich, erhöre uns.
Wir bitten für uns selbst:
Gott, wir vermissen Petra und Fritz. In unseren gebrochenen Herzen tragen wir auch viele andere Menschen, die viel zu früh gegangen sind. Wir tragen den Schmerz unerwiderter Liebe, der Einsamkeit und des Abschieds. Wende Dich unseren Herzen zu – und heilige sie in Deiner Gemeinschaft mit allen, die wir lieben und die nicht mehr bei uns sind. An sie denken wir in einer kurzen Stille.
Wir bitten Dich, erhöre uns.
Guter Gott, gib uns Glauben, damit wir vom Licht in der Dunkelheit erzählen können. Gib uns Hoffnung, damit jede Träne Sinn erhält. Gib uns Liebe, damit wir nie vergessen – und das tun, wozu wir berufen sind: zu leben und zu lieben. Amen.