Aus der Einführung zur Passion nach Lukas (Lk 22-23)
Jesus bleibt sich, seiner Sendung und seiner Botschaft bis zum Ende treu. Im Lukasevangelium ist er der Heiland, der Versöhner, der Menschenfreund. Nur Lukas überliefert die Zusage an den „reuigen Schächer“: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein! Heute noch.
Selbst im Angesicht des eigenen Todes ist das Herz Jesu offen. Die Menschen liegen ihm auch in dieser Situation noch am Herzen. Im Angesicht seines eigenen Todes leuchtet für den Sünder, der zur Umkehr bereit ist, Hoffnung. Heute noch! Der Weg endet im Paradies.
Uns als seinen Jüngern ist diese Botschaft, diese Sendung anvertraut. Wir sind ständig „auf die Probe gestellt“, müssen uns bewähren.
Wir erleben Menschen in unserer Umgebung, deren Leben zu Ende geht – friedlich, lebenssatt – oder unter großer Qual. Können wir glauben, dass sie heute noch im Paradies sein werden? Können wir ihnen mit dieser Hoffnung begegnen? Sie vielleicht sogar aussprechen.
Wir erleben Menschen in schwierigen Konflikten, die vielleicht schon lange andauern, die sich verhärtet haben, die gar versteinert sind. Mag sein, dass wir selbst in solche Konflikte verstrickt sind.
Können wir für unsere Verfolger, unsere Gegner beten? Können wir uns öffnen für Versöhnung? Können wir sie sogar segnen? Ist die Erwartung Jesu an uns, seine Jünger nicht übermenschlich? Unmenschlich?
Herr, gedenke unser, wenn Du in Dein Reich kommst!