Das Solidaritätsgebet zum Welt-Aids-Tag war anders als sonst… unter Corona-Bedingungen… trotzdem voller Widerstandskraft: Bilder von HOPE und Stefan Hippler aus Südafrika, ein Film zum Thema AIDS in Deutscher Gebärdensprache… und Improvisationen zu „Streets of Phiadelphia“ und „Gimme Hope Jo’ana“ von Gabriel Mollauf der Orgel. Zum Anschauen und Nachhören hier.Solidarität ist unteilbar.
Begrüßung (Ralf)
Willkommen hier, heute Abend in der Herz-Jesu-Kirche.
Gut, dass Ihr hier seid. Aus Solidarität.
Mit denen, die an AIDS und HIV verstorben sind –
in den letzten Jahren und Jahrzehnten.
Wieder brennen Kerzen in Form der Schleife hier –
die Kerzen der Solidaritätsnacht,
wie im letzten und vorletzten Jahr,
mal drinnen, mal draußen…
Heute brennen hier noch mehr Kerzen.
Die erste Kerze auf dem Adventskranz –
Zeichen dafür, dass es auf Weihnachten zugeht –
aber auch Zeichen dafür, dass es dem Ende der Welt entgegen geht –
dass für Christinnen und Christen mit der Wiederkunft des Retters verbunden ist.
Wenn das alles geschieht, dann: „Kopf hoch!“ denn Eure Erlösung ist nahe!
Und hier brennen 5 Kerzen für die Opfer
der Gewalttat am vergangenen Dienstag, dem 1. Dezember,
als unermessliches Leid Menschen zugefügt wurde –
nicht durch eine Naturkatastrophe oder eine Krankheit,
sondern durch die sinnlose Gewalttat eines Mannes.
Die Kerzen brennen für die Verstorben,
und für alle, die ihren Tod beweinen,
für alle, die verletzt wurden –
die die Tat mitansehen mussten, ohne selbst verletzt zu sein.
Diese 5 Kerzen stehen aber auch mit den hunderten, tausenden von Lichtern,
die in der Stadt brennen und leuchten –
am Marktkreuz, an den Orten, wo Menschen getötet wurden,
an der Porta.
Ausdruck der Anteilnahme und des Mitgefühls.
Aus Trauer, Anteilnahme und Mitgefühl werden wir am Ende dieses Gebets
auch unsere Solidaritätskerzen in der Form der Schleife anzünden.
Solidarität ist nicht teilbar.
Nicht, wenn sie tief aus dem Herzen, den Eingeweiden kommt.
Und dann brennt hier noch diese Kerze etwas weiter oben.
Etwas entfernt, entrückt, vielleicht. Es ist die Osterkerze.
Sie wurde an einem kleinen intensiven Feuer angezündet,
in der Osternacht – mitten im Corona-Lockdown.
Auf ihr steht: Auf Leben und Tod. und Leben.
Als wir das geschrieben haben, hat niemand geahnt,
was wir in diesem Jahr noch erleben würden.
Sie ist solidarisch – leuchtet mit den anderen Lichtern.
Sie ist für manch einen und eine „Orientierung“ –
irgendwie anders, fremd.
Sie Leuchtet aus einer anderen Welt.
Ein Licht der Hoffnung.
Um all das geht es heute Abend: um HOFFNUNG, HOPE,
um SOLIDARIITÄT und um Licht.
Möge Segen auf diesem Abend ruhen – und möge er ein Segen sein.
Infos über AIDS und HIV in Deutscher Gebärdensprache
Gimme hope, Jo’anna (Gabriel Moll, Orgel)
Infos aus der Trierer Aids-Hilfe von Bernd Geller
Film über HOPE
Solidaritätsgebet (Marc-Bernhard)
Gott, öffne unsere Augen, damit wir nicht nach innen schauen,
sondern unsere Gegenüber sehen, die uns brauchen!
Gott, öffne unsere Herzen,
damit wir für unsere Gegenüber da sind und unterstützen!
Gott, öffne unseren Mund danach,
damit wir nicht Hass sprechen, sondern Beistand und Mitgefühl ausdrücken.
Gott, öffne unsere Arme,
damit wir beistehen können, nicht nur im Wort, sondern der Tat!
Gott, Du bist der Mut, die Liebe und der Beistand,
den wir so dringend in dieser Welt brauchen.
Sei Du bei uns und in uns,
dass wir Solidarität leben und nicht ausgrenzen.
Gib uns Mut, Kraft und Liebe,
um das Stigma abzureißen von denen, die den HI Virus in sich tragen,
lass uns mutig Widerspruch leisten,
wenn schlecht über Menschen gesprochen wird, die infiziert sind,
die es als Deine Strafe bezeichnen.
Lass uns in Liebe Solidarität leben und zeigen,
dass alle Menschen zu Dir am Tisch eingeladen sind.
Und gib uns den Willen die Mutigen zu unterstützen,
die hier und in Südafrika und überall auf der Welt
für Menschen mit HIV und AIDS eintreten
und ihnen ihre Menschenwürde zurückgeben, die anderen ihnen nahmen.
Gib uns Mut, Glaube, Hoffnung!
Musik zur Kerzenaktion: Dvorak, Aus der neuen Welt (Gabriel an der Orgel)
Solidarität ist vielleicht das Wort des Jahres 2020. Die Corona-Pandemie führt uns einmal mehr vor Augen, dass wir die Probleme der Menschheit nicht durch Ausgrenzung, sondern nur im solidarischen Miteinander lösen können.
Solidarität – das ist auch das Stichwort in der Bekämpfung der HIV/AIDS-Pandemie. Es bedeutet Engagement gegen Diskriminierung HIV-Positiver und Unterstützung der besonders von HIV betroffen Länder des südlichen Afrikas.
sredna und die AIDS-Hilfe Trier laden daher ein zu einem Solidaritätsgebet zum Welt-AIDS-Tag. Wir informieren über den heutigen Stand der Wissenschaft in Gebärden- und Lautsprache und wir zeigen am Beispiel von HOPE Kapstadt, wie AIDS-Arbeit in Südafrika gelingt.
Zum Abschluss ist jede_r eingeladen eine Kerze zu entzünden. Alle Kerzen werden schließlich gemeinsam die Form einer AIDS-Schleife bilden… und so Solidarität sichtbar und erfahrbar werden lassen.
Wir danken der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. für die Unterstützung unseres Solidaritätsgebetes zum Welt-AIDS-Tag.
