Betphon-Gottesdienst zum 5. Sonntag in der Fastenzeit B 2020
28. März 2020, 17.00 Uhr
- Vor Beginn: Willkommen (Heiko)
- Glocken (Ralf)
- Begrüßung (Ralf)
- Lied (Jutta)
Wer Leben will wie Gott auf dieser Erde GL 460
V: Jutta A: Heiko
- Eröffnungsimpuls (Ralf)
Liebe Gemeinde über das sredna-Betphon,
zum dritten Mal sammeln wir uns auf diese Weise zum Gebet.
Am letzten Sonntag haben wir angefangen –
nach einer ersten Woche der Schockstarre durch die notwendigen Einschränkungen
im physischen Kontakt miteinander.
Am Mittwoch haben wir das Fest der Verkündigung Christi gefeiert –
auf dem Weg vom vergangenen Weihnachten, als noch alles in Ordnung war,
an der Oberfläche –
hin zum nächsten Weihnachten, an dem nichts mehr sein wird, wie es war.
Papst Franziskus hat am Freitag in seiner eindringlichen und beklemmenden Ansprache
deutlich gemacht, dass wir im Moment die Früchte unseres Lebensstils
und unseres weltweiten Egoismus ernten,
und dass es wieder die Ärmsten trifft –
die Länder, die kein funktionierendes Gesundheitssystem haben,
die Menschen, die sich nicht in schöne Wohnungen, Häuser und Gärten
zurückziehen können,
Menschen, die besonders verletzlich und verwundbar sind –
durch ihr Alter, eine Krankheit oder auf der Flucht.
Morgen ist der Passionssontag, der Sonntag des Leidens.
Der Name richtet den Blick auf das Leiden Jesu,
und das Leiden so vieler – auch in unserer Zeit, auf unserem Planeten.
Ja, es ist das Leiden der ganzen Schöpfung unter uns Menschen.
Gestern Abend sagte mir jemand in einem Telefongespräch:
Vielleicht will sich die Erde, die Natur, durch die Viren gegen uns Menschen wehren.
Vielleicht will die Erde uns einfach loswerden.
Es geht um das Leiden Jesu, der Menschen, der ganzen Schöpfung –
und es geht um das Mitgefühl, das Mitleiden Gottes.
Misereor – mich erbarmt des Volkes, sagt Jesus
im Matthäusevangelium.
Das Hilfswerk Misereor führt uns in jedem Jahr das Leiden der Welt vor Augen,
aber auch das Mitgefühl von vielen Menschen – und von Gott.
Bitten wir Gott heute auch um sein Mitgefühl,
sein Erbarmen.
- Kyrie (Heiko/Bruni)
gesprochen: GL 164, Heiko /Bruni A
- Gebet (Ralf)
Allmächtiger Gott,
dein Sohn Jesus Christus hat das Leiden der Schöpfung geteilt
und freiwillig auf sich genommen.
Darin sehen und erleben wir dein Mitgefühl.
Du hast uns verheißen, dass sich auch unsere Gräber öffnen –
und dass am Ende Leben sein wird.
Wir bitten dich:
Lass uns im Leid zusammenstehen,
und im Mitleid füreinander.
Darum bitten wir dich – durch Christus unsern Herrn. Amen.
Ein Wort im leeren Raum um Welt und ich –
so hieß unser Lesungsprojekt für die Fastenzeit.
Als wir das Projekt vor Weihnachten 2019 geplant haben,
hatten wir noch keine Ahnung…
als wir angefangen haben, hatten wir auch noch keine Ahnung…
Dann ging alles ganz schnell
Lesungen und Inszenierungen wurden als Videos gedreht,
kurz vor der Kontakteinschränkung…
Heute hören wir die letzte Folge –
als Telefon-Hörspiel.
Unglaublich was unser Regisseur Marc-Bernhard Gleißner
mit den Lektor*innen auf die Beine bzw. in die Ohren gebracht hat.
Corona-Viren kriegen uns nicht so schnell klein.
So schnell nicht.
Hören wir jetzt die letzte Folge von „ Ein Wort im leeren Raum um Welt und ich“.
- Impuls zur Lesung (Birgit Kruppert)
„Ich öffne Eure Gräber!“ Was für ein Versprechen, dass Gott den Menschen im Buch Ezechiel gibt. Eigentlich ein Grund sich zu freuen. Doch wir, dass Vorbereitungsteam, waren und sind skeptisch:
Gott Heilshandeln, den Menschen vom Tod zu befreien, soll dazu führen, dass die Menschen Gott erkennen. Wozu? Damit wir Glaubensgehorsam lernen? Damit unser Glauben mit der Auferstehung von den Toden belohnt wird?
Wir waren und sind skeptisch. So skeptisch wie Marta, die Schwester des verstorbenen Lazarus, als sie zu Jesus sagte: „Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.“
In Ezechiel spricht Gott in Wiederholungen: Wie ein Chef, der seine Autorität beweist. Wie ein Verkäufer, der sein Produkt anpreist. Wie ein Glaubender, der sich durch Wiederholung immer wieder selbst versichern muss, dass Gott sie oder ihn errettet.
Glauben heißt nicht Wissen, sondern den Zweifel in uns ernst zu nehmen und in der Spannung unseres Glaubens zu leben.
Hören wir nun den Lesungstext aus der Perspektive des Chefs, der seine Autorität beweist.
- Lesung (Carsten)
Lesung aus dem Buch Ezéchiel.
Deshalb tritt als Prophet auf und sag zu ihnen
So spricht GOTT, der Herr:
Siehe, ich öffne eure Gräber
und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf.
Ich bringe euch zum Ackerboden Israels.
Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber öffne
und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole.
Ich gebe meinen Geist in euch, dann werdet ihr lebendig
und ich versetze euch wieder auf euren Ackerboden.
Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
Ich habe gesprochen und ich führe es aus
Spruch des HERRN.
Wort des lebendigen Gottes
- Impuls zum Hörspiel (Marc-Bernhard oder Ralf)
Im Lied Lazarus der englischen Rockband Porcupine Tree
gibt es eine traurige und sehr bemerkenswerte Strophe:
1.) Mein David macht dir keine Sorgen
Diese kalte Welt ist nichts für dich
Also leg Deinen Kopf auf meine Schultern,
Ich habe genug Kraft, um dich zu tragen
2.) Folge mir nach, hinunter ins Tal
Du weißt, Mondschein strahlt aus deiner Seele
3.) Komm zu uns, Lazarus
Es ist Zeit für uns zu gehen
Das sind keine heiteren Strophen, keine fröhliche Metaphernwelt.
Es sind Worte, die uns vom Scheitern berichten.
Von David, der obwohl er König, Herrscher ist, an dieser kalten Welt scheitert.
Und wann scheitern wir?
Scheitert gerade unsere Gesellschaft, weil wir es nicht fertig bringen,
trotz Corona Kinder aus dem Flüchtlingslager in Moria, in Griechenland, aufzunehmen und vor Kälter, Hunger, Tod zu bewahren?
Scheitert die Solidarität, die uns auch tragen soll?
Und dann die große Frage, die vielen
als unausgesprochene Angst im Kopf umhergeistert:
Scheitern wir an Corona?
Scheitern wir an uns?
Weil wir Angst haben jemanden anzustecken,
weil die Isolation uns auf einmal unsere Einsamkeit aufzeigt?
Hinter dem Scheitern steckt eine große Furcht.
Doch wovor?
Der Theologie Paul Tillich gibt eine Antwort:
Furcht ist immer eine Furcht vor etwas
und hinter der Furcht steht die Angst.
Angst ist immer unbestimmt:
Angst allein zu sein, Angst,
dass unser Handeln sinnlos ist und nicht bewirkt.
Und in der Angst vorm Alleinsein
und vor der Sinnlosigkeit unseres Handelns
ist die Angst vor dem Nichts, eine Angst vor dem Tod.
Zwei Wochen vor Ostern konfrontiert uns Ezechiel
mit seinem verheißungsvollen „Ich öffne Eure Gräber“ mit der Angst:
Der Angst vorm Alleinsein, wenn Gott uns verspricht,
dass wir wieder zu einem Volk Israel werden, seinem Gottesvolk,
indem wir vereint mit geliebten Menschen und Gott zusammen sind.
Der Angst vor der Sinnlosigkeit unseres Tuns,
wenn Gott uns verspricht,
dass er uns wieder auf den Ackerboden Israels versetzt,
den wir anbauen können und der sinnvoll kultiviert werden kann.
Mit unserer Gabe Menschen zu Lachen zu bringen,
Projekte zu organisieren,
der jede unserer Taten vom kleinen mutmachenden Händchenhalten
bis zum großen Erfolg unseres Arbeitens
sinnvoll erscheinen lässt.
Die Angst vor dem Tod, wenn Gott uns verspricht,
dass er uns nach unserem Tod seinen Geist einhaucht
und wir leben dürfen.
Doch diese Versprechen nehmen uns nicht die Angst,
vor der Verheißung herrscht eine Totenstille.
- Hörspiel (Carsten, Jutta, Birgit)
Carsten hustet, Birgit stöhnt genervt, Jutta sagt: Bitte in die Armbeuge husten!
Alle: Siehe, ich öffne Eure Gräber und hole Euch, mein Volk aus Euren Gräbern heraus. Ich bringe Euch zurück zum Ackerboden Israels.
Alle schauen sich gegenseitig vorwurfsvoll an, verschränken dann die Arme, eine Minute lang schweigen
Jutta: Ist ja eine Totenstille hier…
Birgit: Mich schweigt der Text mit seinem ständigen Reden nur an und ständig steht da bei Ezechiel: „So spricht Gott der Herr“, „Ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin“ und „Spruch des Herrn“.
Jutta: (zählt) Da steht neun mal „ICH“… Ich habe mal gelesen, dass wenn jemand ständig etwas beteuert und „Ich“ sagt, dass er dann eigentlich so unsicher ist, dass er gar nicht daran glaubt, was er verspricht.
Carsten: Schwachsinn! Was Du da sagst, ist Blödsinn! Der Text ist die reine Verheißung, pure Zuversicht. „Ich gebe meinen Geist“, „Ich mache Euch lebendig“
Jutta: Ja, es ist „My way or the highway!“
Birgit: Das ist doch ein total egozentrischer Text. Erst muss ich sterben, damit ich Gott erkenne und ich soll Gott gehorchen, bevor er mich vorm Tod rettet. Und diese ganzen Wiederholungen. Was haben die sich eigentlich gedacht als der Text verfasst wurde?
Jutta: Soweit ich weiß, ist der Text ca. 600 vor Christus im Babylonischen Exil entstanden. Es soll damals Glaubensreformen gegeben haben. Der Glaube sollte weltlicher gelebt haben. Das hat natürlich einigen der Hochreligiösen nicht gepasst. Die wollten diese Änderungen nicht. Die wollten den Glauben wieder auf Anfang stellen. Deswegen hast Du ja auch die Anspielungen auf die Schöpfungsgeschichte: Gott bläst den Geist in den Menschen und der Ackerboden. Ackerboden klingt auf Hebräisch wie Adam und Adam heißt ja wie vom Boden gemacht. Also, die wollten alles auf Anfang stellen: Tod bedeutet hier politisches Exil und Einfluss der babylonischen Kultur auf den Glauben und die Verheißung heißt nicht ewiges Leben, sondern Israel bekommt wieder sein eigenes Reich.
Birgit: Achso, deswegen steht in der einen Bibel „Ich führe Euch zurück zu Israels Ackerboden“ und in der anderen „zum Land Israels“ als Verheißung. Das sind doch zwei unterschiedliche Sachen: Das kann doch nicht das Gleiche meinen.
Carsten: Ja, und? Es heißt ja auch „Und führe uns auf den rechten Weg.“ Ich verstehe Euer Weibergewäsch nicht: Exil ist nichts Schönes, für keinen. Das ist die Hölle auf Erden. Und es macht doch gar keinen Unterschied, ob es die Angst vor Unterdrückung, Hunger, Ausbeutung ist oder die große, ewige Menschheitsangst vorm Tod selbst. Verheißung ist Verheißung. Gott wirkt…Denkt an Jesaja: „Es werden wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von Dir weichen und der Bund meines Frieden hinweichen, spricht der Herr, der Erbarmer.“
Birgit: Das sind ja große Worte. Schöne Sonntagsreden voll gespickt mit Bibelzitaten.
Jutta: Und wie sieht es in der Realität aus? – Es macht für mich einen großen Unterschied, ob ein besetztes Volk aus der Herrschaft eines Despoten befreit wird oder ob uns Gott vom Tod befreit.
Carsten: Ihr Ungläubigen! Ihr müsst erst sterben, um Gott zu erkennen. Tuut…:Carsten hat die Konferenz verlassen.
Birgit: Ehrlich gesagt… Ich zweifel…
Jutta: Ja, eine Woche vor Palmsonntag peitscht diese Bibelstelle uns den Glaubensgehorsam ein und fordert uns auf, an ein ewiges Leben zu glauben, nur damit wir gehorchen… Ich zweifle auch…
Birgit: In zwei Wochen ist Karfreitag. Was ist… Tuut Birgit hat die Konferenz verlassen.
Jutta: Was ist, wenn der Tod doch das letzte Wort? Tut Jutta hat die Konferenz verlassen.
ENDE
- Gesang: Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr GL 422,1-3 Jutta
- Impuls 3 (Ralf) – falls noch Zeit ist …
Was ist, wenn zwei Wochen vor Karfreitag
der Tod doch das letzte Wort haben sollte?
Wenn unser Scheitern vorprogrammiert ist
und keinen Sinn macht?
Im Lied Lazarus von Porcupine Tree
wird diese Angst vorm Scheitern, vorm Nicht-Sein
mit einer Zugfahrt verglichen,
an der die Welt an uns vorbeirauscht
und folgende Gedanken uns in den Kopf schießen:
- Als die trostlosen Städte an meinem Fenster vorbeiziehen
Sehe ich den ausgewaschenen Mond durch den Nebel
- Ich überlebte trotz des Willen meines verdrehten Volkes
Und in der Taubheit meiner Welt brach das Schweigen
Und sagte
- Folgen mir nach, hinunter ins Tal
Du weißt, Mondschein strahlt aus deiner Seele
Komm zu uns, Lazarus
Es ist Zeit für uns zu gehen
Der Tod ist die große Menschheitsangst –,
aber er ist nicht die Angst vorm Sterben,
sondern die große Krise unseres Lebens,
die Angst im Alltag zu scheitern,
vor der Sinnlosigkeit meines Handelns, dass ich allein bin.
Doch in dem Liedtext von Porcupine Tree
„Ich überlebte trotz des Willens meines verdrehten Volkes“
gegen alle Widrigkeiten, die mir das Leben,
andere oder meine Angst mir bereite.
Und trotz der Krise waren da Menschen,
die sagten wie es im Lied heißt:
„Also leg Deinen Kopf auf meine Schultern,
Ich habe genug Kraft, um dich zu tragen.“
„Und eine Stimme in meinem Kopf bricht mit einem Gegenstück
Und sagt, wie oft habe ich einen Menschen schon Mut gemacht, die Hand gehalten, getröstet, durch eine schwere Situation begleitet, geliebt oder einfach nur aus der Patsche geholfen?
Das hat jeder von uns getan: Und dann waren wir nicht allein, unser Handeln war nicht sinnlos und ist es nicht.
Wir können den Zweifel im Glauben, dass Gott uns vom befreit, dass Jesus auferstanden und aufgefahren in den Himmel ist, nicht auflösen, wie wir eine mathematische Formel lösen können.
Und mag es dann sosein, dass der Tod das letzte Wort hat, aber nicht im Hier und Jetzt, nicht im Lächeln, dass ich einem lieben Menschen schenke, nicht in Wort und Tat der Solidarität, die wir leben und es macht vor allem eines nicht: Unser Handeln sinnlos! Nicht gestern, nicht heute in Zeiten von Corona, nie!
Und hinter der Solidarität steht die Hoffnung, die der Angst ein trotziges Dennoch entgegenhält und der Tod ist nur das Verlassen dieser kalten Welt in eine Welt der Solidarität, der Liebe und der Sinnhaftigkeit allen Tuns:
Komm zu uns, Lazarus
Es ist Zeit für uns zu gehen
- Evangelium Joh 11, 1-45 in Auswahl (Kathrin)
Ralf: Der Herr sei mit euch….
Ein Mann war krank, Lazarus aus Betanien,
dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Marta.
2 Maria war jene, die den Herrn mit Öl gesalbt
und seine Füße mit ihren Haaren abgetrocknet hatte;
deren Bruder Lazarus war krank.
3 Daher sandten die Schwestern Jesus die Nachricht:
Herr, sieh: Der, den du liebst, er ist krank.
4 Als Jesus das hörte, sagte er:
Diese Krankheit führt nicht zum Tod,
sondern dient der Verherrlichung Gottes.
Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden.
5 Jesus liebte aber Marta, ihre Schwester und Lazarus.
6 Als er hörte, dass Lazarus krank war,
blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.
7 Danach sagte er zu den Jüngern:
Lasst uns wieder nach Judäa gehen.
Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken.
17 Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen.
19 Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen,
um sie wegen ihres Bruders zu trösten.
20 Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen,
Maria aber blieb im Haus sitzen.
21 Marta sagte zu Jesus:
Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.
22 Aber auch jetzt weiß ich:
Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.
23 Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.
24 Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird
bei der Auferstehung am Jüngsten Tag.
25 Jesus sagte zu ihr:
Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt,
26 und jeder, der lebt und an mich glaubt,
wird auf ewig nicht sterben.
Glaubst du das?
27 Marta sagte zu ihm: Ja, Herr, ich glaube,
dass du der Christus bist,
der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
31 Die Juden, die bei Maria im Haus waren und sie trösteten,
sahen, dass sie plötzlich aufstand und hinausging.
Da folgten sie ihr, weil sie meinten,
sie gehe zum Grab, um dort zu weinen.
32 Als Maria dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah,
fiel sie ihm zu Füßen und sagte zu ihm:
Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.
33 Als Jesus sah, wie sie weinte
und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren,
war er im Innersten erregt und erschüttert.
34 Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet?
Sie sagten zu ihm: Herr, komm und sieh!
35 Da weinte Jesus.
36 Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte!
37 Einige aber sagten:
Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat,
hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb?
38 Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt und er ging zum Grab.
Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.
39 Jesus sagte: Nehmt den Stein weg!
Marta, die Schwester des Verstorbenen, sagte zu ihm:
Herr, er riecht aber schon,
denn es ist bereits der vierte Tag.
40 Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt:
Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
41 Da nahmen sie den Stein weg.
Jesus aber erhob seine Augen und sprach:
Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.
43 Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme:
Lazarus, komm heraus!
44 Da kam der Verstorbene heraus;
seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt
und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt.
Jesus sagte zu ihnen:
Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen!
45 Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten,
was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.
- Impuls zum Evangelium (Bruni)
Es geht um Freundschaft – um Glauben – um bedingungsloses Vertrauen,
was Jesus, Martha und Lazarus miteinander verbindet.
Freundschaft – Glauben und Vertrauen, das einlädt zum Aufstehen
…..bis zur Auferstehung.
Aufstehen…
Jeden Morgen neu
immer wieder
einmal jedoch für immer
Aufstehen, auf – erstehen
aus den Mauern selbstauferlegter Pflichten
aus dem Kreis des Gewohnten
aus der Enge des Alltags
Jeden Morgen neu
immer wieder
einmal jedoch – für immer
Aufstehen, auf-erstehen, sich befreien
von den Fesseln liebgewordener Gewohnheiten
von den Banden lähmender Selbstzweifel
von zentnerschweren Stein quälender Sorgen
Jeden Morgen neu
immer wider
einmal jedoch – für immer
Aufstehen, auf-erstehen, sich befreien, auferweckt werden
Frauen, Männer, Junge, Alte –
Der Mensch ist Zeit seines Lebens
aufgefordert, aufzustehen, aufzuerstehen
Jeden Morgen neu
Gott ruft uns auf, mit seiner Hilfe
aufzustehen
auf-zuerstehen
uns zu befreien
von dem, was uns daran hindert, Lebende,
Lebendige, Liebende zu sein
jeden Morgen neu
immer wieder
bis wir einmal von ihm zum ewigen Leben
auferweckt werden.
- Lied: Bewahre uns Gott GL 453,1-4 (Jutta)
- Fürbittgebet – zur Misereor-Aktion 2020 (Petra)
Anstelle der Fürbitten sprechen wir das diesjährige Misereor-Friedensgebet:
GIB FRIEDEN!
Wenn mein Herz nicht zur Ruhe kommt
Die Seele verletzt ist
Ich mir selbst fremd geworden bin
Dann gib Frieden, Gott!
Wenn Hoffnung nur noch ein Wort ist
Zukunft ein leeres Versprechen
Ich den Horizont nicht sehe
Dann gib Frieden, Gott!
Wenn Völker zum Spielball mächtiger Interessen werden
Der Einzelne nicht zählt
Geschichte sich wiederholt
Dann gib Frieden, Gott!
Wenn Du weiterhin die Welt in Deinen Händen hältst
Die Herzen der Menschen berührst
Zukunft und Leben willst:
Dann gib Frieden, Gott!
Gib der Welt Gib uns Gib mir
Was es braucht, dass Friede werden kann.
Hilf zum Frieden, Gott: Heute !
Durch den Wegfall der Gottesdienste heute und morgen, am Misereor-Sonntag, können auch keine Spenden für Misereor eingesammelt werden. Diese Gelder werden Misereor für die Unterstützung ihrer Projekte fehlen. Die Arbeit aber geht weiter.
Bitte unterstützen Sie Misereor durch eine Spende direkt auf das Konto von Misereor oder durch den Einwurf Ihrer Spende im Briefkasten des Pfarrbüros. Auch Spenden auf die Konten der Pfarrei mit dem Verwendungszweck „Misereor“ werden weiter geleitet. Die Bankverbindungen finden Sie im Internet, auf den Plakaten und den Spendentütchen.
Zum Abschluss: Kyrie GL 154 (Jutta)
- Vaterunser (Ralf)
- Schlussgebet (Heiko)
Gott der Hoffnung und des Friedens,
Wir haben dein Wort gehört und unser Leben
Und das unserer Mitmenschen vor dich gebracht.
Mit der Zusage deiner Gegenwart gehen wir in unseren Alltag, in unsere Welt.
Schenke uns die Kraft, Zeichen der Hoffnung und des Friedens zu setzen.
Heute, Morgen und alle Tage unseres Lebens. Amen.
- Segensgebet (Ralf)
- Gesang: Der am Kreuz ist meine Liebe GL 773,1.2 (Jutta)