Und so fing es an….
Eröffnung
Mbg: Ich bin Olaf. Und ich liebe Umarmungen.
Rs: Wer bist du?
Mbg: Olaaaf.
Rs: Und was liebst du?
Mgb: Umarmungen. Und wer bist du?
Rs: Ich bin eine Sommerwiese.
Mgb: Was?
Rs: eine Soooooomerwiiiiiese.
Mbg: Was macht denn eine Sommerwiese… und: mag die Umarmungen?
Rs: Ja, irgendwie schon, naja, mit nem Schneemann… ich weiß nicht so recht…. Das geht nicht gut aus… Mal abwarten.
Ich glaube, wir haben was vergessen..
Das fängt hier normalerweise immer anders an.
Mbg: Mit Umarmung?
Rs: Ja! Mit Umarmungen. Wir umarmen jetzt mal Gott.
( alle machen mit! Schunkeln geht ja nicht.)
Und Gott umarmt uns!
Ja. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Mbg: Um-Armen! (Richtung Gott)
Ist das eigentlich verboten, jetzt bei Corona?
Nein. Ich glaube nicht.
Es ist ja vieles nicht verboten.
Lachen ist erlaubt. Hoffen ist erlaubt. Beten ist erlaubt. Zuhause singen und tanzen ist erlaubt. Etwas Nettes sagen ist erlaubt. Träumen und Wünschen sind erlaubt. Sich auf den Frühling, auf den Sommer, auf das Leben draußen freuen ist erlaubt.
Zuhause ein Bier, einen Wein, einen Tee, einen Kaffee trinken ist erlaubt. Mäuschen und Muffins backen ist erlaubt. Essen auch. Lesen ist erlaubt. Sich freuen ist erlaubt. Danken ist erlaubt. Nichts tun ist erlaubt. Auf dem Sofa sitzen und geradeaus schauen ist erlaubt. Seele baumeln lassen ist erlaubt. Gut gelaunt sein und andere damit anstecken ist immer erlaubt.
Mgb: … aber singen ist verboten.
Rs: Die Orgel darf spielen. Und wir können klatschen.
Mbg: Klatschen kann ich nicht. Aber tanzen.
Rs: Versuchen wir das mal? Mit Gabriel und Jutta?
Auf geht’s !
Gott,
wir leben in einer herausfordernden Zeit –
und das schon seit Monaten.
Die Nerven liegen blank,
von menschlicher Nähe geht Gefahr aus –
und damit können wir nicht richtig umgehen.
Viele Menschen um uns herum
werden nervös, verlieren die Geduld –
warden apathisch oder aggressiv.
Wir vielleicht auch.
Dein Geist
bietet uns eine andere Haltung an:
Gelassenheit, Mut, Hoffnung, Freude,
als Kontrast zu den bösen Geistern,
die uns umgeben.
Mach Du Deinen Geist in uns stark –
lass uns tanzen wie Mirjam und David.
Lass uns ein Zeichen sein –
wie der Sommerwind.
Mit Dir überspringen wir Mauern und Wälle.
Amen.
Lied: Mit meinem Gott spring ich über Mauern
Verkündigung I: Olaf
Stellen wir uns einmal vor, es gäbe tatsächlich Olaf. Diesen knuffigen Schneemann, der ein wenig frech ist, aber das Herz auf den rechten Fleck hat. Einen Schneemann, der Umarmungen liebt und vom Sommerwind träumt.
Was würden wir ihm sagen? – Schmink Dir das mit dem Sommer ab. Du wirst dann zerfließen und zu Wasser werden. Und außerdem wird der Sommer eh doof, weil wegen Corona und so. Also vergiss es. Du wirst nur enttäuscht. Und wenn wir so richtig in Fahrt wären, würden wir diesem knuffigen Schneemann sagen: „Und an Deiner Stelle umarme nicht jeden Menschen. Da sind Menschen, die haben das nicht verdient, die sind nicht ehrlich zu Dir, die nutzen das nur aus.“ Oder wenn wir ganz scharfzüngig sind, sagen wir: „Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein.“ Und fügen dann besserwissend hinzu: „Sei nicht so naiv.“
Und das ist genau die gegenteilige Position zu Matthäus, der Jesus Botschaft wiedergibt mit: „Sorgt Euch nicht!“ Und dann kommt unser aber…
Aber Corona… Sorgt Euch nicht!
Aber die Wirtschaftskrise…Sorgt Euch nicht!
Aber die es wird nichts mehr wie früher sein….Sorgt Euch nicht!
Aber….Sorgt Euch nicht!
Und es geht hier nicht um Naivität! In GAS – Die Trilogie der Stadtwerke einem wunderbar chaotisch verwirrenden Roman von Matt Ruff erzählt die Nebenfigur Kite, dass sie nach ihrer Teilnahme nach dem Krieg nicht verrückt geworden ist, weil sie nicht versucht hat, dass all das Schlimme, was auf der Welt geschieht, zu erklären, als gäbe es einen Grund dafür. Nein, sie hat es akzeptiert, dass es das Schlechte gibt. Aber genauso wie sie die Schrecken des Krieges miterlebt hat, weiß sie, dass wenn der nächste Krieg kommt, sie nicht bereit ist in diesem zu kämpfen und alles daransetzen wird, diesen zu verhindern, weil…und dass ist die großartige Aussage in diesem Roman, Hoffnung keine Pflicht ist, sondern eine Entscheidung. Ein sorgt Euch nicht aus bestem Gewissen, da manche Dinge nicht änderbar sind.
Wir haben die Zusage Gottes, dass er sich um alle unsere Bedürfnisse kümmert, also sorgen wir uns nicht. Seien wir wie Olaf und lieben Umarmungen und träumen vom Sommer und…Sorgt Euch nicht!
Verkündigung II: Sommerwiese
Stellen wir uns einmal vor, es gäbe diese Sommerwiese wirklich – mit allen Farben, ihren Blumen und Schmetterlingen und Bienen, ihren kleinen und großen Bewohnern – mit all ihrem Duft und ihren Verheißungen – die große Einladung – komm und tanz!
Ob wir die annehmen könnten? Ob uns nicht wieder die tausend „Abers“ einfallen würden – Olaf hat davon gerade schon ein Lied gesungen… Lieber nicht betreten, eintauchen, sich mitreißen lassen – am Ende werden sowieso wieder nur enttäuscht.
Klar, es ist riskant, sich in die Nähe des Lebens zu begeben, der Freude, der Hoffnung – es ist riskant, anzufangen zu träumen – und zu tanzen – und zu spielen und etwas Verrücktes zu tun.
In der vergangenen Woche habe ich mit unterhalten – mit jemand – und wir haben angefangen uns auszumalen, was denn am Ende sein wird – ganz am Ende – danach… Wunderschöne Bilder kamen ins Wort: ein Beisammensein, das nicht mehr aufhört, das am Ziel angekommen ist – einfach nur genießen, Liebe spüren, innige Verbundenheit, Umarmungen, Nichtmehraufhören damit – ein Moment des Gelingens und des Glücks, der einfach nicht mehr aufhört. und so bleibt. Für Immer.
Und mögen die Lebensumstände auch noch so widrig sein, mögen die Fragen und Zweifel, die Ängste uns niederdrücken – diesen Traum, diese Hoffnung vom Ende kann mir keiner nehmen, wenn ich das nicht will.
Hoffnung – das ist eine Entscheidung, hat Olaf gerade gesagt.
Und Jesus ermutigt genau zu dieser Entscheidung: Suchet zuerst Gott und sein Reich – das ist nicht zuerst Moral, das richtige, gute, korrekte, fehlerfreie, vorbildliche Leben – Gottes Reich ist Leben in Fülle, die Verheißung, die hinter dem liegt, was ich schaffen und berechnen und prognostizieren kann. Die alle möglichen Irrungen und Wirrungen miteinschließt. Nein – wir bauen das Reich Gottes nicht – wir nehmen die Zukunft an, die uns entgegen kommt aus der Zukunft Gottes… JA, natürlich können diese Aussichten unser Leben verändern….
Das Reich Gottes – das ist da. wo der Wolf beim Böcklein liegt, wo das Kind am Schlupfloch der Natter spielt – wo sogar ein Schneemann auf einer Sommerwiese tanzt – und sich sonnt, Ihr Lieben, sich sonnt! Das ist das Reich Gottes – das größer ist als unser Verstand und unsere Moral.
Lasst uns hoffen – Ihr Lieben, lasst uns hoffen – es gibt Leben, hinter Corona und hinter dem Tod. Lasst uns anfangen zu hoffen und zu leben, weil der Himmel bei uns wohnt….
Dieses Bekenntnis singt uns Jutta – und spielt uns Gabriel – und wer möchte kann dazu die Arme zum Himmel erheben, die Welt umarmen – oder die Sommerhüte der Hoffnung schwenken. Platztanz und Platzschunkeln sind auch erlaubt….
Wenn Glaube bei uns einzieht….
Fürbitten
Ach, Gott,
das Leben ist eigentlich viel zu kurz, um traurig zu sein und hoffnungslos. Trotzdem gibt es viele Menschen, denen das Leben übel mitspielt – die mit schwierigen Krankheiten leben müssen,
und denen morgens einfach die Kraft fehlt, um aufzustehen.
Ihnen geben wir einen Platz in unserem Herzen.
Antwortruf: Jutta. „Gott, Gott, Gott geht mit…“ mitklatschen.
Ach Gott,
deine Kirche macht uns große Sorgen.
So viele Kirchenmänner kleben an ihren Posten; sie haben Opfer von sexueller und geistlicher Gewalt nicht angehört, sie haben Verbrechen von Priestern und anderen Mitarbeitern vertuscht. Damit haben sie vieles noch schlimmer gemacht. Jetzt kämpfen sie um ihre Ämter und ihre Vorrechte – und wir stehen irgendwie machtlos daneben.
Gehen wollen wir nicht – aber das Bleiben wird eine immer größere Belastung.
Lass uns auf deine Stimme in allem hören.
Antwortruf: Jutta. „Gott, Gott, Gott geht mit…“ mitklatschen.
Ach Gott,
in diesem Jahr müssen und können wir im Herbst den Bundestag und im März den Landtag währen. Viele Gedanken gehen uns durch den Kopf – und die Entscheidung ist schwierig.
Was sind die wichtigen Themen? Wer setzt sich für was ein?
Die Vorstellungen über unser Zusammenleben und über das, was zu tun ist, gehen weit auseinander. Wir müssen uns entscheiden –
Lass uns spüren,
was und wer Deinem Reich und Deiner Gerechtigkeit dient.
Antwortruf: Jutta. „Gott, Gott, Gott geht mit…“ mitklatschen
Ach Gott,
und an die denken wir heute Abend,
die am Ziel ihres Lebens schon angekommen sind,
und einen Platz in unserem Herzen haben,
besonders morgen am Valentintag.
Antwortruf: Jutta. „Gott, Gott, Gott geht mit…“ mitklatschen
Wir vertrauen, Gott, darauf,
dass Du das Wunder wirkst – und Hoffnung in uns weckt.
Wir vertrauen, dass wir sie auch sehen – die Wunder.
Amen.
Und so wirds immer sein…
Und dann gibt es vor der Kirche auch noch etwas zu erleben –
am Bauzaun, wo denn sonst…
Dafür sorgt das 11Uhr30-Team ….
Kommt mal gucken –
ab Samstag, 13. Februar 16.00 Uhr bis zum Ende der „tollen Tage“,
die in diesem Jahr ausfallen – aber nicht bei uns!
https://www.11uhr30kigo-trier.de/fastnacht-2021/
Ein paar Eindrücke von den Vorbereitungen in Trier und Unkelbach:
Herzlichen Dank an alle!!!
Herrlich, wunderbar, einzigartig!!! Solch eine echte Freude, natürliche Fröhlichkeit, nichts Aufgesetztes!!! Und alle haben sich mitreißen lassen! So durfte ich es einmal als Kind in einer afrikanischen Messe erleben und es hat mich nie mehr los gelassen. Schön die Umrahmung durch die Episoden aus dem Animationsfilm „Die Eiskönigin“. Der leibhaftige Schneemann Olaf steckte uns alle an mit seiner Fröhlichkeit, mit seiner Sehnsucht uns zu umarmen und Gott zu umarmen. Die Frühlingsdeko auf den Mitteltischen, das frohstimmende, außergewöhnlich gestaltete Messgewand, die Orgel meisterhaft gespielt und der wundervolle Gesang, all das brachte die Frische des Sommerwinds in die Kirche. Das heilige Geschehen war achtsam in all das eingebettet. Es fühlte sich für mich genauso richtig an. Jesus hat auch unheimlich gerne gefeiert. Und die Hl. Schrift fordert uns immer wieder auf zu jubeln. Aufgeladen mit neuer Energie und glücklich fuhr ich nachhause! Herzlichen Dank an alle, die mit so viel Phantasie, Einsatz und Herzblut uns dieses wundervolle Erlebnis ermöglicht haben!!!
Ich bin sooo happy, dass das möglich ist in unserer Kirche, in unserer Gemeinschaft!
Dieses Feiern im Gotteshaus, im Gottesdienst, fröhlich und stilvoll, bunt und konzentriert, wild und andachtsvoll, heimelig und weltoffen….
Und diese Musikdarbietung – ein Genuss !
Dankeschön!
Hier schreibt die Reinhild aus München. Zu diesem Gottesdienst, zu diesen Aktionen, kann man euch einfach nur gratulieren und weiterhin Gottes Segen und viel viel Freude wünschen. Es ist sehr schön, dass man solch vormachen des in unserer Kirche erleben kann und ich werde diesen Gottesdienst und die wunderbaren Bilder weiterleiten . weiterhin einen ganz guten Zusammenhalt und Gottes Segen, . und ein ganz herzliches Grüß Gott! Eure Reinhild
….. wie schön, dass ich wenigstens virtuell ein bisschen an diesem hoffnungsvollen Gottesdienst teilnehmen konnte.
Danke!