Theaterprojekt: „Ein Wort im leeren Raum um Welt und ich“ für Lektor*innen Fastenzeit 2020

Ein Wort –  im leeren Raum – um Welt – und Ich
(Gottfried Benn, 1941)

Die Fastenzeit bietet die Gelegenheit, sich neu auszurichten und zu konzentrieren. In der Herz Jesu Kirche konzentrieren wir uns im Rahmen des Projekts „sredna20_fasten“ auf die Lesungen aus dem Ersten Testament, die für die 5 Sonntage in der Fastenzeit vorgesehen sind. Als kompetenten Anleiter konnten wir Marc-Bernhard Gleißner gewinnen. Er ist Theologe, Germanist, Pädagoge und Theaterregisseur. 

Der Workshop richtet sich in an Menschen, die im Gottesdienst Schrifttexte vortragen und/oder mit Schrifttexten persönliche Erfahrungen machen wollen.

REGISSEUR
Marc-Bernhard Gleißner, geb. 1984 in Eisenach/Thüringen, studierte Katholische Theologie, Germanistik, Philosophie und Bildungswissenschaften. Er ist seit 2004 als Regisseur aktiv und baute in Trier die Sparte 0.1/BürgerInnenTheater am Theater Trier auf. Er war Dozent für Theaterwissenschaften an der Universität Trier und ist bekannt für ungewöhnliche Herangehensweisen an Theater und Texte.

TEILNAHME
Wir erwarten die Teilnahme

  • am Kennlern-Workshop,
  • an einem Workshop zu einem Lesungstext
  • am Probentreffen vor der Messe
  • den Vortrag im hoch_amt
    am entsprechenden Samstagabend.

 KOSTEN
Wir freuen uns über eine Beteiligung an den Kosten von 50 €/Person, wenn das im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten ist.

ELEMENTE

Samstag, 1. Februar, 10-15 Uhr:
Workshop-Teil 1: Kennenlernen

Theater ist nicht die Kunst geschriebene Texte auf die Bühne zu bringen, sondern das intensive Erlebnis, dass jedes Wort, jede Bewegung einzigartig ist. Inszenieren bedeutet, dieses Ereignis bewusst zu erleben und zu gestalten. In einem ersten Workshop wollen wir dem Erlebnis des Einzigartigen nachgehen: Wir lernen uns kennen. Wir lernen unseren Körper in seiner Ausdrucksfähigkeit kennen. Wir lernen unsere Stimme kennen. Wir lernen uns als Schauspieler*innen kennen.
Ablauf
Nach einer Kennenlernrunde teilt sich der Auftakt-Workshop  in folgende Blöcke ein:
1. Körperwahrnehmungsübungen
2. Integrierte Atem-, Stimm- und Sprecherziehung
3. Körpersprach-Übungen
4. Improvisation: Bitte bringt nichtliteratische Texte aus dem Alltag mit (z. B. einen Kassenbon, Parkknöllchen, Gebrauchsanweisung).
In der Pause werden wir gemeinsam zu Mittag essen.
Bitte in bequemer Kleidung kommen, da Körperübungen vorgesehen sind.

Samstag, 8. Februar, 11-15 Uhr:
Workshop-Teil 2a: Das Drama um den Sündenfall und Von einem der auszog, um das Fürchten zu lernen (1. und 2. Fastensonntag)
Ablauf
Der Workshop beginnt im Pfarrhaus der KGG, Friedrich-Wilhelm-Str. 24, 54290 Trier (Gartenzimmer). Im Laufe des Workshops wird es eine Probenzeit in der Kirche geben.
Getränke stehen zur Verfügung bzw. können gemacht werden. Essen ist nicht vorgesehen.
Inhalt: 10 Minuten Warm-Up, 10 Minuten Austausch über den Text, 15 Minuten Einzelarbeit, Rest: Improvisation/Inszenierung. Zwischen den Blöcken Pause von jeweils 15 Minuten.

Erster Fastensonntag:
Der Sündenfall (Gen 2,7-9;3-17)
hoch_amt: Samstag, 29. Februar, 17 Uhr

Probe: Freitag, 28. Februar, 17 Uhr

Der Text
Wir stellen uns das mal so vor. Es ist Dienstag, ein Naja-Tag und nach dem Kaffee am Morgen stellen wir fest, dass unsere göttliche Schöpfung ein paar Dellen hat. Während wir am Wochenende den Garten angelegt, Bäume gepflanzt haben, Tierchen reingesetzt haben, entschieden wir uns Menschen zu erfinden. Nach nur einem Tag scheint sich diese Spezies zu langweilen und frisst gerade vom einzigen Baum die Äpfel weg, bei dem wir es doch verboten hatten.

Das Drama um den Sündenfall wurde immer sehr moralinsauer vorgetragen. Um in seiner mythischen Relevanz zu deuten, versuchen wir ihn zu perspektivieren. Wir inszenieren den Sündenfall aus der Perspektive der Schlange, aus der Perspektive eines Schöpfers mit Humor, eines Menschen, der sich gar nichts dabei gedacht, was er da gerade tut. Wenn wir die Erschaffung der Welt und den Sündenfall in dieser Perspektive gesehen haben, versuchen wir uns der existentiellen Bedeutung des zweiten Schöpfungsberichtes zu nähern und ihn in dieser Relevanz zu lesen und inszenieren.

Ablauf
Die Einzelprobe findet in der Regel von 17 – 18 Uhr am Freitagvorabend statt. Im Team können mit Marc-Bernhard ggf. auch andere Uhrzeiten vereinbart werden. Inhalt: 10 Minuten Warm-Up, 10 Minuten Austausch über den Text, 40 Minuten Probe.
Im Gottesdienst
Es läutet um 16.40 Uhr (!)

Um 16.45 Uhr – nach dem Läuten – wird der Text jeweils von den vorgesehenen Lektor*innen nacheinander vorgetragen.  Dazwischen wird eine Stille von 3 Minuten gehalten (zu Beginn/zum Schluss ein Zeichen mit Triangel, Klangschale).
In der Messe wird die Lesung als Anspiel von den Lektor*innen dargestellt. Das Anspiel wird im Workshop erarbeitet.

Zweiter Fastensonntag:
Berufung des Abraham Gen 12,1-4a
hoch_amt: Samstag, 7. März, 17 Uhr

Probe: Freitag, 6. März, 17 Uhr

Abraham der Erzvater, Abraham, der ein Volk gründet, Abraham, der von Gott Berufene. Was für majestätische Titel. Aber wie muss es einem alten Mann gehen, der sein Land verlassen muss? Gerade im Angesicht der Fluchterfahrung vieler Menschen, die nach Deutschland kommen, könnte diese Geschichte auch ganz unmajestätisch voller Angst erzählt werden werden: Auszuziehen aus seinem Land. Welche Furcht und Verantwortung liegt auf einem Menschen, der Segen sein soll, der zu einem großen Menschen gemacht werden soll?

Abrahams Berufungsgeschichte ist der Beginn der Heilsgeschichte, also den Weg, den Gott mit den Menschen zusammengeht. Wir beleuchten die Abrahamsgeschichte psychologisch aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Fragen nach seinen Gefühlen. Fragen nach Adaptionen in der heutigen Zeit und nähern uns dem Mut, den ein Mensch haben muss, um auszuziehen in ein anderes Land, ein Segen zu werden für die Völker und der über sich hinauswachsen muss, um zu einem großen Volk gemacht zu werden.

Ablauf
Die Einzelprobe findet in der Regel von 17 – 18 Uhr am Freitagvorabend statt. Im Team können mit Marc-Bernhard ggf. auch andere Uhrzeiten vereinbart werden. Inhalt: 10 Minuten Warm-Up, 10 Minuten Austausch über den Text, 40 Minuten Probe.
Im Gottesdienst
Es läutet um 16.40 Uhr (!)

Um 16.45 Uhr – nach dem Läuten – wird der Text jeweils von den vorgesehenen Lektor*innen nacheinander vorgetragen.  Dazwischen wird eine Stille von 3 Minuten gehalten (zu Beginn/zum Schluss ein Zeichen mit Triangel, Klangschale).
In der Messe wird die Lesung als Anspiel von den Lektor*innen dargestellt. Das Anspiel wird im Workshop erarbeitet.

Freitag, 14. Februar, 18–22 Uhr:
Workshop 2b: „Doubt everything“ (Karl Marx) und Eine Liebeserklärung
(3. und 4. Fastensonntag)
Ablauf

Der Workshop beginnt im Pfarrhaus der KGG, Friedrich-Wilhelm-Str. 24, 54290 Trier (Gartenzimmer). Im Laufe des Workshops wird es eine Probenzeit in der Kirche geben.
Getränke stehen zur Verfügung bzw. können gemacht werden. Essen ist nicht vorgesehen.
Inhalt: 10 Minuten Warm-Up, 10 Minuten Austausch über den Text, 15 Minuten Einzelarbeit, Rest: Improvisation/Inszenierung. Zwischen den Blöcken Pause von jeweils 15 Minuten.

Dritter Fastensonntag:
Wasser in der Wüste Ex 17,3-7
hoch_amt: Samstag, 14. März, 17 Uhr

Probe: Freitag, 13. März, 17 Uhr

Mitten in der Wüste wendet sich das Gottesvolk von Moses ab. Ein Drama. Die Gruppe droht zu zersplittern. Einige wollen gar zurück nach Ägypten. Und wir sind mitten in der Fastenzeit und haben auch keinen Bock mehr auf den ganzen Mist von „Weniger ist Mehr“. Einer der wenigen T-Shirt-zitierfähigen Sätze Karl Marx – und davon gibt es wirklich nur wenige – ist „Zweifel an allem.“ Eine der zentralen Glaubenserfahrungen ist das Zweifeln. Räumen wir den Zweifel also Raum ein, unterdrücken wir ihn nicht. Seien wir mal rebellisch, gegen das, was unterdrückt.

Und dann steht da auf einmal das Wunder! Wasser in der Wüste? Wie gehen wir mit Glauben – Zweifeln – Wundern – Fasten um. Wir versuchen hier eine ganz persönliche Inszenierung unserer Erfahrungen in den Lesungstext zu legen.

Ablauf
Die Einzelprobe findet in der Regel von 17 – 18 Uhr am Freitagvorabend statt. Im Team können mit Marc-Bernhard ggf. auch andere Uhrzeiten vereinbart werden. Inhalt: 10 Minuten Warm-Up, 10 Minuten Austausch über den Text, 40 Minuten Probe.
Im Gottesdienst
Es läutet um 16.40 Uhr (!)

Um 16.45 Uhr – nach dem Läuten – wird der Text jeweils von den vorgesehenen Lektor*innen nacheinander vorgetragen.  Dazwischen wird eine Stille von 3 Minuten gehalten (zu Beginn/zum Schluss ein Zeichen mit Triangel, Klangschale).
In der Messe wird die Lesung als Anspiel von den Lektor*innen dargestellt. Das Anspiel wird im Workshop erarbeitet.

Vierter Fastensonntag:
Salbung Davids 1 Sam 16,1b.6-7.10-13b
hoch_amt: Samstag, 21. März, 17 Uhr

Probe: Freitag, 20. März, 17 Uhr 

 „Wenn man so will/Bist du das Ziel einer langen Reise
Die Perfektion der besten Art und Weise/ In stillen Momenten leise/ Die Schaumkrone der Woge der Begeisterung/Bergauf, mein Antrieb und Schwung
Ich wollte dir nur mal eben sagen/Dass du das Größte für mich bist/Und sichergehen, ob du denn dasselbe für mich fühlst/Für mich fühlst“ (Sportfreunde Stiller – Ein Kompliment)

Gott erwählt David zum neuen König. Eine größere Liebesbekundung Gottes kann man sich gar nicht vorstellen. Wie geht es uns damit? Sind wir eifersüchtig? Fühlen wir uns auch erwählt? Geliebt? Gottes Beziehung zum Menschen ist keine Soap Opera, sie ist ein diffiziles Liebeslied dessen Töne wir in allen Nuancen nachfühlen wollen.

Ablauf
Die Einzelprobe findet in der Regel von 17 – 18 Uhr am Freitagvorabend statt. Im Team können mit Marc-Bernhard ggf. auch andere Uhrzeiten vereinbart werden. Inhalt: 10 Minuten Warm-Up, 10 Minuten Austausch über den Text, 40 Minuten Probe.
Im Gottesdienst
Es läutet um 16.40 Uhr (!)

Um 16.45 Uhr – nach dem Läuten – wird der Text jeweils von den vorgesehenen Lektor*innen nacheinander vorgetragen.  Dazwischen wird eine Stille von 3 Minuten gehalten (zu Beginn/zum Schluss ein Zeichen mit Triangel, Klangschale).
In der Messe wird die Lesung als Anspiel von den Lektor*innen dargestellt. Das Anspiel wird im Workshop erarbeitet.

Samstag, 15. Februar, 11–12.30 Uhr:
Workshop 2c: Totenstille und Am Anfang ist das Wort (5. Fastensonntag)

Ablauf
Der Workshop beginnt im Pfarrhaus der KGG, Friedrich-Wilhelm-Str. 24, 54290 Trier (Gartenzimmer). Im Laufe des Workshops wird es eine Probenzeit in der Kirche geben.

Getränke stehen zur Verfügung bzw. können gemacht werden. Essen ist nicht vorgesehen.
Inhalt: 10 Minuten Warm-Up, 10 Minuten Austausch über den Text, 15 Minuten Einzelarbeit, Rest: Improvisation/Inszenierung. Zwischen den Blöcken Pause von jeweils 15 Minuten.

Fünfter Fastensonntag:
Ich öffne eure Gräber Ez 37,12b-14
hoch_amt: Samstag, 28. März, 17 Uhr

Probe: Freitag, 27. März, 17 Uhr

Nichts ist gewiss nur der Tod. Die Auseinandersetzung mit unserer Endlichkeit, mit dem Tod fördert Angst zutage, Traurigkeit. Es zeigt uns, wie bemessen wir sind, wie endlich alles Tagewerk ist. Die Blume, die wir gestern noch gerochen haben, ist morgen schon verblüht. Unser Glaube richtet sich auf die Hoffnung, dass der Tod zwar die Krise, der Kipppunkt, aber nicht das Ende ist. Anhand von Trauerstadien nähern wir uns dem Text und blicken hoffnungsvoll auf die Zusage, dass Trauer und Tod nicht das Ende sind, sondern nur der schwierige Pfad, der manchmal gegangen werden muss.

Ablauf
Die Einzelprobe findet in der Regel von 17 – 18 Uhr am Freitagvorabend statt. Im Team können mit Marc-Bernhard ggf. auch andere Uhrzeiten vereinbart werden. Inhalt: 10 Minuten Warm-Up, 10 Minuten Austausch über den Text, 40 Minuten Probe.
Im Gottesdienst
Es läutet um 16.40 Uhr (!)

Um 16.45 Uhr – nach dem Läuten – wird der Text jeweils von den vorgesehenen Lektor*innen nacheinander vorgetragen.  Dazwischen wird eine Stille von 3 Minuten gehalten (zu Beginn/zum Schluss ein Zeichen mit Triangel, Klangschale).
In der Messe wird die Lesung als Anspiel von den Lektor*innen dargestellt. Das Anspiel wird im Workshop erarbeitet.

In der Zwischenzweit…
… ist eine aktive Auseinandersetzung mit dem Lesungstext und den Methoden der Atem-, Stimm- und Sprecherziehung (tägliche Wiederholung) notwendig.

„Zugabe“: Sprechchor in der Osternacht
Feier der Osternacht am 11. April, 20.30 Uhr

Probe: nach Vereinbarung

Genesis 1 (Schöpfungsgeschichte)
Gott hat gesprochen! Durch das Wort entsteht das Licht, die Welt und das Leben! Feiern wir nach der Fastenzeit die schöpferische Kraft des Wortes und erfahren wir die Schönheit der Stimme und die Zärtlichkeit des Wortes in ihrer Schaffenskraft.

Hier die Ausschreibung zum Download

ANMELDUNG

Hier das Anmeldeformular zum Download

Bitte das ausgefüllte Anmeldeformular bis zum 4. Januar 2020  mailen an:
kontakt@sredna-herzjesu.de oder schicken/im Briefkasten einwerfen:
sredna/KGG Trier, Friedrich-Wilhelm-Str. 24, 54290 Trier
Danach erfolgt zeitnah die Zusage und die Einteilung der Workshop-Gruppen.

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