Corona – Gedichte
Ist das nun der Welten Ende…
Ist das nun der Welten Ende,
was wir heute nun erleben?
Wann erwarten wir die Wende,
wird es nun das Ende geben?
Sind die endzeitlichen Reiter
unterwegs, um und zu warnen?
Oder ist es doch gescheiter
uns in Liebe zu Umarmen?
Denn das Virus zeigt uns Chancen
zu den Solidaritäten.
Und der Nächstenlieb Avancen
gegen Animositäten.
Gegen alles Menschendenken
spricht zu uns das Wort des Heiles
statt dem Denken Raum zu schenken,
hin zum Run des Virus Pfeiles.
Gegen alle Angst und Sorgen
hilft der Glaube, Gottes Worte.
Und so glauben wir an morgen,
jederzeit, an jedem Orte.
30.3. 2020, Saarbrücken
Wie in einem bösen Traume…
Wie in einem bösen Traume
leben wir in diesen Zeiten,
wie ein Bild von einem Schaume
wird sich uns der Blick nun weiten.
Leerer Platz, die Kirch ist offen,
Licht des Segens scheint herüber,
ist ein Bild von unserm Hoffen
gegen eine Welt im Trüben.
Und der Nächste scheint so ferne
in dem Dunkel unsrer Tage.
Und das Licht, des Glaubens Kerne,
gibt die Antwort unserer Frage.
Blick auf Oben, dem wir leben,
Blau in diesem Grau der Tage.
Dem wir nun entgegenstreben
auch in fragenreicher Lage.
Hoffen wir gen alles Hoffen,
das ist unsers Glaubens Lehre,
da ist uns noch alles offen:
Gottes Nähe uns beschere!
29.3.2020, Saarbrücken
Von Pandemie…
Von Pandemie zur Lethargie,
so sind für uns die Zeiten.
So eine Leere gab’s noch nie.
Wird es das Bild uns weiten?
Es fehlt der Antrieb, ein Termin,
der unsern Tag nun scheidet.
Was alles so geordnet schien,
ist seines Sinns entkleidet.
Die Krankheit ist kein Lebensziel,
bestimmt jetzt unser Leben.
Der nun Struktur zum Opfer fiel,
wenn wir uns ihm ergeben.
Corona ist ein Schock, macht starr,
das Leben geht doch weiter.
Das Leben, wie es einmal war,
findet es uns bereiter?
7.4.2020, Saarbrücken
Propheten gab es
Propheten gab es viele schon,
doch wer hat sie gehört?
Oft gab es für die Botschaft Hohn-
sie hat den Lauf gestört.
So wie im Alten Testament
die Botschaft unerhört.
Die Folgen, die man so verkennt,
das Leben uns zerstört.
Der Klimagipfel, angemahnt,
die Gier nach immer mehr,
es hat sich lange angebahnt
und schadet uns nun sehr.
Man achte der Propheten Wort
und sehe die Folgen.
So schreibt sich die Geschichte fort:
Lasst uns ihnen folgen!
11.4.2020, Saarbrücken
Tanz auf dem Vulkan
Der Tanz auf dem Vulkan begann
schon vor ganz langen Zeiten,
so dass Chance uns verrann,
uns darauf zu bereiten.
Denn der Vulkan, er brodelt schon,
und doch sind wir am Tanzen.
Die Folgen einer Eruption,
sie wird zerstörn im Ganzen.
Die sogenannte Marktwirtschaft,
ist sie denn ausgeglichen?
Sie uns Gerechtigkeit nun schafft,
ist sie nur angeglichen?
Der Vulkan, auf dem wir tanzen,
der brodelt in nächsten Zeiten
an unseren Diskrepanzen,
wenn wir den Blick nicht weiten.
11.4.2020, Saarbrücken
Fürchtet euch nicht
Fürchtet euch nicht, der Engel spricht.
Wir hören und verstehn es nicht.
In diesen dunklen Zeiten
könn‘ Ostern wir bereiten?
Die Furcht hat unser Herz bedeckt.
Hat uns der Herr nun auferweckt?
Es schweiget unser Glaube
und unsre Hoffnung raube?
Dem widerspricht der Ostertag,
denn der kennt keine solche Frag.
Der Jubel kennt kein Halten,
kann sich so voll entfalten.
Denn der Verklärte sagt uns nun:
„Habt keine Angst, die mag nun ruhn!“
Er ging uns im Tod voraus,
richtet uns des Vaters Haus.
So singen wir trotz Zweifel laut
das Halleluja, ganz vertraut.
Hoffen auf die Ewigkeit
und versprochne Seligkeit.
Und Halleluja nun erschallt
mit voller Kraft und ganz geballt
macht zunichte unsre Angst,
so dass du jetzt nicht mehr bangst.
12.4.2020, Saarbrücken
Das goldene Kalb
Das goldne Kalb ist aufgericht
um es so zu verehren,
wie es der Sucht nach Macht entspricht:
es wird stets wiederkehren.
Denn diese Sucht nach immer mehr,
die steckt in vielen Menschen.
Sich ihr zu wehren ist sehr schwer:
wer will nicht machtvoll glänzen?
Die Profitsucht zerstört die Welt,
macht krank die Kontinente.
Nun Corona die Frage stellt
nach einem Sakramente
Denn diese Gier nach Macht und Geld,
die kann nur Demut halten.
Denn diese Welt ist nur ein Feld,
muss man zusammen schalten.
Der Tanz ums Kalb geht weiter noch
bis zu dem bittern Ende.
Und das Gebet spricht ein Dennoch-
und ist ein Weg zur Wende.
14.4.2020, Saarbrücken
Markt und Straßen stehn verlassen
(eine neue Version)
Markt und Straßen stehn verlassen,
ich geh nur alleine raus.
Sinnend geh ich durch die Gassen.
Alles sieht befremdlich aus.
In den Fenstern einzeln Strahlen.
Viele Läden sind geschlossen.
Diese Leere ist zum Malen.
Keine Mahlzeit wird genossen.
Und ich suche diese Nähe,
doch vergiftet ist sie mir.
Ob die Lösung ich erspähe:
aus dem Du und Ich ein Wir
In der Kirche heilge Mauern
keine heiligen Vollzüge.
Wie lang wird der Wahnsinn dauern,
dass der Glaube uns auch trüge!
Frühling hat kein blaues Band…
(die neue Corona-Version)
Frühling hat kein blaues Band,
welches flattert durch die Lüfte.
Dunkle, unbekannte Viren,
streifen unheilsvoll das Land.
Denn die Nähe, die wir suchen,
bringt uns nun nur Tod statt Leben.
Denn den Abstand, den wir fluchen,
nach ihm sollen wir nun streben.
Und wir träumen Alltag wieder,
wie er war in alten Zeiten.
Und wir singen alte Lieder:
lasst uns für die Liebe streiten.
Denn der Tod in dieser Zeit
scheint uns näher, als wir dachten.
Er ist nah – und doch ganz weit.
Wie das Weinen und das Lachen.
Und das Fazit, das wir ziehen,
in der Zeit der Pandemie:
Aus der Zeit könn wir nicht fliehen,
aber betend auf die Knie.