Aschermittwoch in Herz-Jesu

Zur Einstimmung: Saxophon Musik

I. Teil Selbstliebe

Lesung: Selbstliebe (Sonja Theisen-Büchner)

Erste Lesung Joël 2, 12–18

Lesung aus dem Buch Joël.

12 Spruch des Herrn:
Kehrt um zu mir von ganzem Herzen
mit Fasten, Weinen und Klagen!
13 Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider,
und kehrt um zum Herrn, eurem Gott!
Denn er ist gnädig und barmherzig,
langmütig und reich an Huld
und es reut ihn das Unheil.
14 Wer weiß, vielleicht kehrt er um und es reut ihn
und er lässt Segen zurück,
sodass ihr Speise- und Trankopfer darbringen könnt
für den Herrn, euren Gott.
15 Auf dem Zion stoßt in das Horn,
ordnet ein heiliges Fasten an,
ruft einen Gottesdienst aus!
16 Versammelt das Volk,
heiligt die Gemeinde!
Versammelt die Alten,
holt die Kinder zusammen, auch die Säuglinge!
Der Bräutigam verlasse seine Kammer
und die Braut ihr Gemach.
17 Zwischen Vorhalle und Altar sollen die Priester klagen,
die Diener des Herrn sollen sprechen:
Hab Mitleid, Herr, mit deinem Volk
und überlass dein Erbe nicht der Schande,
damit die Völker nicht über uns spotten!
Warum soll man bei den Völkern sagen:
Wo ist denn ihr Gott?
18 Da erwachte im Herrn die Leidenschaft für sein Land
und er hatte Erbarmen mit seinem Volk.

Wort des lebendigen Gottes

Impuls: Sonja Theisen-Büchner

SELBST- / EIGENLIEBE

An Aschermittwoch ist alles VORBEI! VORBEI?
ENDE = BEGINN = FASTENEZEIT 

40 Tage MINUS?
40 Tage PLUS!
= gut „gerüstet“ auf das Osterfest „ZU gehen“!  

Einfach mal die persönliche „RESET-Taste“ drücken und neu „durchstarten“!

FASTEN bedeutet MUTIG zu sein!

Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen, 
drücke die „Reset-Taste“ – mein persönlicher Neustart beginnt. 
Alle Systeme fahren hoch! Der Prüfmodus startet!
Zeit – Bilanz zu ziehen, den momentanen IST- (Zu)Stand betrachten und prüfen,
AKTIVA und PASSIVA Konten gedanklich abgleichen, das SOLL und HABEN prüfen.
Differenzen erkennen, stornieren, umbuchen, ausgleichen …! ANGEPASST! 

Soweit zur profanen Theorie!

Oder, den Blickwinkel und die Ausrichtung aktiv verändern.

Mut haben, sich selbst in den Focus zu rücken, 
♥ zu beobachten,
♥ zu reflektieren,
♥ nachzudenken,
♥ abzuwägen,
♥ festzuhalten,
♥ loszulassen …

Mut haben,
sich selbst zu suchen, zu finden, 
zu betrachten und zu beachten!
Mut haben,
sich gut zu sein,
auf sich zu achten,
sich selbst zu lieben!

Mut haben,
sich Zeit zu nehmen!
Zeit für MICH,
Zeit für MEIN wahres ICH!
Zeit für MICH,
neu zu ordnen,
zu orientieren,
zu justieren,
zu verändern.

Zeit für MICH,
mich zu öffnen,
in mich hineinzuhören.
ZEIT MICH zu lieben!
Ich möchte mich lieben!
Was kann ich mir GUTES tun?
Was tut mir GUT?
Fasten? Fasten!

Fasten ist die Freiheit, sich Zeit für sich selbst zu nehmen.
Sich unter einem anderen Blickwinkel zu betrachten
Fasten ist die Gelegenheit frei zu werden, 
sich selbst von Zwängen des Alltags zu befreien, 
sich von dem selbstblockierenden ich MUSS,
ich SOLLTE, mach SCHON… zu lösen. 

Fasten lädt zum Verändern ein, 
dem eigenen Leben neuen Schwung geben.
Offen werden, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Wie geht es mir?
Wie geht es dir – bist du gut zu Dir?!
Nimm dir, bewusst Zeit für Dich. 
Betrachte Dich,
dein Innehalten, 
deine Weitsicht,
deine Gute,
deine Klarheit,
deine Gelassenheit,
deine Veränderung,
deine Umkehr,
deine Liebe.

Fasten bedeutet nicht nur MINUS, sondern auch PLUS! 
Gerüstet mit der Liebe zu mir – mach‘ ich mich auf den Weg! 
Wer sich selbst liebt – kann Liebe geben, leben und glauben.

Begrüßung: Sonja

Wir haben unser Abendlob unter den Titel Selbstliebe – Nächstenliebe – Feindesliebe gestellt. Jeder Teil wird durch einen biblischen Text des heutigen Tages eingeführt. Es folgt ein Impuls, eine kurze Zeit fürs stille Gebet. Ich lade Euch und Sie herzlich ein. Sich in den nächsten 2 Minuten im stillen Gebet auf den Weg in die Fastenzeit zu machen und Sorge für sich selbst zu tragen. Möge Gott dies tun unter dessen Segen wir uns stellen im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

2 Minuten Stille und danach 

Brief an mich 1. Fastensonntag

Lied: GL 848 Wir haben Gottes Spuren festgestellt

Musik: Saxophon

II. Teil: Nächstenliebe (Elke Grün) 

Evangelium:

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
1Hütet euch,
eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun,
um von ihnen gesehen zu werden;
sonst habt ihr keinen Lohn
von eurem Vater im Himmel zu erwarten.
2Wenn du Almosen gibst,
posaune es nicht vor dir her,
wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun,
um von den Leuten gelobt zu werden!
Amen, ich sage euch:
Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
3Wenn du Almosen gibst,
soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut,
4damit dein Almosen im Verborgenen bleibt;
und dein Vater, der auch das Verborgene sieht,
wird es dir vergelten.
5Wenn ihr betet,
macht es nicht wie die Heuchler!
Sie stellen sich beim Gebet
gern in die Synagogen und an die Straßenecken,
damit sie von den Leuten gesehen werden.
Amen, ich sage euch:
Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
6Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer,
schließ die Tür zu;
dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist!
Dein Vater, der auch das Verborgene sieht,
wird es dir vergelten.
16Wenn ihr fastet,
macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler!
Sie geben sich ein trübseliges Aussehen,
damit die Leute merken, dass sie fasten.
Amen, ich sage euch:
Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
17Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt
und wasche dein Gesicht,
18damit die Leute nicht merken, dass du fastest,
sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist;
und dein Vater, der das Verborgene sieht,
wird es dir vergelten.

Impuls Elke

Immer wieder dieser Text am Aschermittwoch: Es macht mich müde, mürbe, regt mich auf, „Fastenzeit“: keine Süßigkeiten, kein Fleisch, kein Alkohol, Handyfasten … verzichten – endlich mal 

NEIN! Darum geht es nicht: die 40 Tage sollen mich, sollen uns dahin bringen auf Ostern zuzugehen.

„Rüstet euch!“ – unter dieses Motto haben wir diesem Gottesdienst gestellt Im Evangelium geht es darum, sich selbst vorzubereiten, uns miteinander auf den Weg zu machen eine die andere, einer den anderen im Blick haben und sich dem öffnen, was wichtig ist: Gottes Wort hören, und Reich Gottes bauen.

Jesus, der uns Gottes Liebe nahebringt hat uns gelehrt, dass die Nächstenliebe das wesentliche unseres Glaubens ausmacht.

Wir Menschen sind auf andere angewiesen und verwiesen: Alleine verkümmern wir, wie es uns das Beispiel von Kaspar Hauser zeigt.

Ohne Zuwendung, Zuneigung und Ansprache werden wir zu isolierten, verkümmerten, verängstigten Individuen, die sich anderen weder mitteilen können noch auf andere Menschen zugehen können … eine Horror Vorstellung nicht nur für mich.

In seiner Frohen Botschaft zeigt Jesus uns immer wieder, wie wichtig es ist, dass wir unseren direkten Nächsten, unsere direkte Nächste anschauen, uns ihnen zuwenden und sie annehmen wie sie sind. Achtsam sein dem und der anderen gegenüber: Nöte und Sorgen sehen, materielle und immaterielle Hilfe leisten … ein gutes Wort haben, eine Umarmung schenken, positive Details sehen und ausdrücken …

Und im Evangelium, das wir gerade gehört haben kommt noch etwas dazu: Zeig dem/der anderen nicht deine Zerknirschtheit, deine Buße, sondern lass sie das sehen, was aus dir wird, wenn du versuchst Gott nachzufolgen, indem du die Menschen in deiner Nähe liebst und das Reich Gottes lebst.

Stille 2 Minuten 

Brief an mich 3.Fastensonntag

Musik: GL 852 Wo Menschen sich vergessen

Saxophon 

III. Feindesliebe: mbg

Zweite Lesung 2 Kor 5, 20 – 6, 2

Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
5, 20Wir sind also Gesandte an Christi statt
und Gott ist es, der durch uns mahnt.
Wir bitten an Christi statt:
Lasst euch mit Gott versöhnen!
21Er hat den, der keine Sünde kannte,
für uns zur Sünde gemacht,
damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.
6, 1Als Mitarbeiter Gottes ermahnen wir euch,
dass ihr seine Gnade nicht vergebens empfangt.
2Denn es heißt:
Zur Zeit der Gnade habe ich dich erhört,
am Tag der Rettung habe ich dir geholfen.
Siehe, jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade;
siehe, jetzt ist er da, der Tag der Rettung.

Impuls (Marc-Bernhard Gleissner)

Liebt Eure Feinde!
Liebt die Kälte!
Liebt den Hass!
Liebt die Gewalt, den Krieg, den Mord und den Tod!
Liebt Putin! Liebt alle Diktatoren!
Die Nationalistischen, die Kommunistischen! Die Verbrecher und Mörder!
Liebt nicht Abel, liebt Kain!

Feindesliebe ist eines der Gebote die Jesus uns gegeben hat, die so wunderbar mit dem Kopf zu bejahen sind, aber bei denen Bauch und Herz nein sagen.
Wie kann man jemanden lieben, der für so viel Unrecht verantwortlich ist? Das geht doch nicht.
Und dann dieser Satz aus dem zweiten Korintherbrief: „Lasst Euch mit Gott versöhnen.“
Soll sich jeder einzelne von uns mit Gott versöhnen? Oder wir uns miteinander durch Gott?

Dem ersten großen Feind der Menschheit hat Gott verschont, er hat Kain eine Mal aufgedrückt, das Kain sogar unter Gottes Schutz stellte. Lasst Euch mit Gott versöhnen.

Lasst Euch mit Gott versöhnen, in dem wir das Aschekreuz auf uns nehmen…

…als Erinnerung, dass wir von Staub kommen und Staub werden.

…als Erinnerung, dass auch wir Menschen bewusst oder unbewusst Schaden zugefügt haben und als Feind gesehen werden.

…als Zeichen, das uns daran erinnert, wenn Gott selbst Kain verschont, dann wird er auch uns nicht bestrafen.

…als Ermunterung, dass wir den Weg gehen sollen, uns mit Gott zu versöhnen, jede, jeder einzelne mit Gott und wir uns auf den Weg machen sollen, uns mit den Kains und Putins dieser Welt.

Es ist nur ein auf den Weg machen. Wo das menschliche Herz zu verletzt ist, um zu verzeihen, da tut Gott es. Wo wir geschlagen wurden, können wir der Hand und dem Herz, das uns schlug, vielleicht nicht verzeihen. Aber Gott kann es. 

Weil er die Geschlagenen liebt und weiß, dass die Schlagenden selbst Geschlagene waren, die nicht verzeihen können.

Machen wir uns auf dem Weg der Vergebung und wo wir es nicht können, bitten wir Gott darum. Dass er für uns verzeihen kann..

…eine spannende Reise durch die Wüsten unserer Herzen.

40 Tage Reise, Abenteuer, Suche nach Erlösung und Verzeihung.

40 Tage Reise bis zum Kreuz, 40 Tage Reise zu unserer Angst, Wut, Verzweiflung. 40 Tage Reise zur Auferstehung, Liebe und…Versöhnung. Folgen wir Kain nach…nicht als Jagende, Getriebene, sondern als Suchende.

Stille

Ansprache Ralf 

Brief an mich 5. Fastensonntag

Musik: GL 422 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr

Austeilung des Aschenkreuzes

Saxophon dazu

Gott, du willst nicht den Tod des Sünders,
du willst, dass er sich bekehrt und lebt.
Erhöre gnädig unsere Bitten:
Segne diese Asche,
mit der wir uns bezeichnen lassen,
weil wir wissen, dass wir Staub sind
und zum Staub zurückkehren.

Hilf uns, die vierzig Tage der Buße
in rechter Gesinnung zu begehen.
Verzeih uns unsere Sünden,
erneuere uns nach dem Bild deines Sohnes
und schenke uns durch seine Auferstehung
das unvergängliche Leben.

Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.
Nachdem Aschekreuz gehen wir in die Nacht, auf die Reise, das Abenteuer, die Suche nach uns, unseren Nächsten und nach Kain…Es wird ein Abenteuer. Geht in Frieden!

Schluss: Musik Saxophon

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