Am 22. März 2024 ist Heinrich Feld gestorben, ein Monat vor der Vollendung seines 89. Lebensjahres. Am 12. April 2024 haben wir in großer Gemeinde in seiner und unserer Herz-Jesu-Kirche von ihm Abschied genommen und für sein Leben und Wirken gedankt.
In den Fürbitten konnten wir mit wenigen Worten zum Ausdruck bringen, wer er für uns und viele andere war – und was ihm am Herzen lag. Sein Werk ist uns Vermächtnis und Auftrag.
Fürbitten im Dank für und in den Anliegen von
Heinrich Feld
Lebendiger Gott,
in aller Trauer danken wir heute für das Leben und Wirken
von Heinrich Feld. Er hat Spuren hinterlassen, die auch uns Vermächtnis und Auftrag sind.
Heinrich Feld war ein bildender Künstler. Seine und unsere Herz-Jesu-Kirche ist voll von seinen Werken, seinen Fragen und Antworten, seinem Glauben.
Wir beten für alle, die sich von seinen Werken inspirieren lassen in ihrer Suche nach Sinn und Orientierung.
(Herr, erbarme dich!)
Heinrich war nicht nur Künstler, sondern auch Lehrer. Ihm war wichtig, die Begabungen der Schüler*innen zu entdecken und sie durch seine Impulse zum Weiterdenken anzuregen.
Wir beten für alle, die heute junge Menschen auf dem Weg ins Leben begleiten und ihnen dabei Orientierung anbieten.
(Herr, erbarme dich!)
Heinrich war ein Freund der Musik,
besonders der Alten Musik.
Wir beten für alle, die durch Musik die Seelen von Menschen berühren – und für alle, die sich von Musik anrühren lassen.
(Herr, erbarme dich!)
Heinrich war unverkennbar ein Trierer und der Kultur seiner Heimat verbunden. Er setzte sich aber auch ein für das Wohlergehen der Menschen in Ruanda ein.
Wir beten für alle, denen seine Unterstützung galt –
und für alle, die über die Herausforderungen in der unmittelbaren Umgebung das Schicksal der Menschen in anderen Teilen der Erde nicht vergessen.
(Herr, erbarme dich!)
Heinrich war ein Glaubender und ein Suchender. Er stand fest in dem Glauben, der ihm überliefert wurde und nahm sich zeitlebens die Freiheit, Fragen zu stellen und sich nicht mit vorgefertigten Antworten zufrieden zu geben.
Wir beten für alle, die heute bewusst glauben wollen –
in Solidarität mit dem Volk Gottes in der Kirche
und in Verantwortung vor dem persönlichen Anruf Gottes im eigenen Gewissen.
(Herr, erbarme dich!)
Heinrich war ein Mensch mit einem hintergründigen Humor.
Er bewahrte ihn auch in schwierigen Zeiten bis in den letzten Abschnitt seines Lebens. Bei unserer letzten Begegnung hat er mir zum Abschied noch einen Witz erzählt.
Wir danken und beten für alle, die in schweren Zeiten an der Seite von anderen sind – mit Liebenswürdigkeit und Humor, mit treuer Sorge und mit der Bereitschaft, loszulassen, wenn die Zeit gekommen ist.
(Herr, erbarme dich!)
Gott, Herr über Tod und Leben,
so danken wir Dir für Heinrich Feld.
Hauche ihm das Leben des Auferstandenen ein.
Sei gepriesen in Ewigkeit. Amen.
(Kommentar von Dechant Werner Mathieu zum Kreuzweg in Herz-Jesu von W. Tophinke, 1995 farblich gefasst und mit Heilpflanzen bereichert von Heinrich Feld)
14. Station: Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt
Der Leichnam Jesu liegt im Grab. Das Grab aber die 14. Station, ist nicht Endstation. Die aufgehende Sonne, die große Kerze, weist hin auf Ostern. Neben dem Bild der Steinbrech, ein anspruchsloses Heilkraut, das auch in Felsspalten wächst. Weil es so aussieht, als ob es den Felsen spaltet, wurde es zum Sinnbild des auferstandenen Jesus, dem „kein Felsen widerstehen kann“, wie wir in einem Osterlied singen.
Heinrich Feld war „sredna-herzjesu“ von Anfang an ein kritischer Begleiter – und Ideengeber. Mit dem gemeinsamen Nachmittag „Ölbaum – Distel – Löwenzahn. Kunst zum Sehen – Hören – Schmecken“ begann das Kirchenprojekt sredna-herzjesu am 12. Mai 2017.
Heinrich Feld führte uns ein in die Welt der Heilkräuter und -pflanzen, begleitet von Orgelimprovisationen (J. Reidenbach) und leckeren Speisen (P. Weiland). „Apokalypse“ und „Markus“ waren nur einige Themen von Werken, die Heinrich Feld im Rahmen von sredna in Herz-Jesu ausstellte. Unvergessen ist auch seine Installation aus dem Jahr 2012 zur Heilig-Rock-Wallfahrt – mit der kleinen „Jalousie“, die mal das Bild eines tanzenden Rockes freigab – und mal verhüllte.
Alle wichtigen künstlerischen Veränderungen in der Kirche konnten wir mit ihm besprechen. Nicht alles, was wir geplant und umgesetzt haben, fand seine ungeteilte Zustimmung. Aber wir konnten uns einer ehrlichen kritisch – kreativen Rückmeldung sicher sein. Zuletzt besprachen wir den „Umzug“ von Taufstein und „Annenstele“ – beides unterstützte er uneingeschränkt.
In unserer Kirche gibt es so viele offensichtliche und verborgene Spuren seines Wirkens. In ihnen wird er auch in Zukunft Teil unserer Gemeinde bleiben! Wir danken für sein Wirken und hoffen – mit ihm – auf ein Wiedersehen beim Festmahl am Tisch des Himmels!
Ralf Schmitz für das sredna_team
Hier ein paar weiterführende Beiträge auf unserer Website: