Lebenszeichen 47: „Abstand und Nähe“ aus der neuapostolischen Kirche – von Ursula und Hans-peter Ternes


Straßenbotschaft in der Gilbertstraße

„Bis hierher und nicht weiter. Sagt das jemand setzt er Grenzen oder geht auf Abstand. Mittlerweile sind wir fast schon daran gewöhnt, dass uns Klebestreifen am Boden signalisieren, bis hierher und nicht weiter, Abstand halten.

Denn Angesichts der Corona Pandemie haben wir gelernt Abstand halten rettet Leben. Da geht es um äußerliche Distanz. Besonders bitter ist es gerade für die gefährdeten Menschen, für die Alten, dass wir zu ihrem Schutz auf Abstand gehen müssen. Kein Besuch mehr, keine Nähe, schon gar kein Körperkontakt. Innerlich aber können wir Anderen auch jetzt ganz nahe sein. Diese Verbindung zueinander zeigen wir indem wir miteinander reden auf allen möglichen Kanälen, indem wir einander schreiben mit allen möglichen Medien. Und ich finde es großartig, als wie stark sich unsere Gemeinschaft vielfach auch durch tatkräftiges Handeln erweist. Es gibt so viele Beispiele von Zusammenhalt und Solidarität. Wie schön, wenn das auch nach der Pandemie bleibt, und wenn wir dann wieder einander die Hand geben dürfen, freundliche Gesten nicht auf ein Lächeln beschränkt bleiben müssen, Körperkontakt erlaubt ist. Denken wir auch an die Menschen die das alles nicht haben, für die es mit und ohne Corona-Grenzen kaum einen Unterschied macht, überwinden wir dann Abstand, schenken wir Nähe. In diesem Monat haben wir Ostern gefeiert, das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Bei einem kurzen Gang sah ich auf dem Wege vor einem Haus mit Kreide geschrieben: Er ist auferstanden, frohe Ostern und bleibt gesund. Nach biblischem Bericht hat Jesu Christus zu Lebzeiten eigentlich alles ertragen was Menschen treffen kann. Er ist traurig als sein Freund stirbt. Er kriegt Bangigkeit und Angst. Er weiß was es heißt zu leiden. Er versteht uns in unserer Befürchtungen, Nöten und Sorgen auch jetzt wo wir von der Corona-Krise betroffen sind. Vertrauen wir ihm. Der Auferstandene begegnete seinen Jüngern mit dem Gruß des Friedens. Sie wurden froh durch sein Nahesein. Glaubende sind getrost, er ist auch heute bei uns alle Tage bis ans Ende der Welt.“

Sendung vom 26. April 2020 im Magazin aus Religion, Kirche und Gesellschaft „SWR1 Sonntagmorgen“  von Susanne Raible, Neuapostolische Kirche Süddeutschland

zum nachhören:
https://www.nak-sued.de/mediathek/rundfunksendungen-auf-swr1/aktuelle-sendungen/

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