Es war ein Fest: Heilige Messe – Kerzenweihe – Prozession -FIRMUNG von FRIEDA PARTH – persönlicher Segen am Schluss
… mit Bildern und Texten zum Nachschauen und – lesen und mitfreuen!
EINZUG UND BEGRÜSSUNG
Liebe Schwestern und Brüder,
ich begrüße Euch und Sie herzlich an diesem kleinen, wunderbaren Festtag am Ende dieser Woche.
Im Deutschen heißt er: Darstellung des Herrn.
In Latein und vielen anderen Sprachen heißt es:
die Präsentation des Herrn.
Maria und Josef präsentieren ihr Kind im Tempel –
und damit dem ganzen Volk Israel.
Gott präsentiert seinen Sohn der Welt –
als ultimativen Retter und Erlöser,
Befreier und Heiler.
Als Licht zur Erleuchtung der Völker,
die Gott noch nicht kennen.
Und heute gibt es noch eine ganz besondere Präsentation:
Frieda präsentiert sich selbst zusammen mit ihren Lieben
zum Empfang der Heiligen Firmung.
Frieda, Dir und Deinen Lieben, sagen wir ein herzliches Willkommen.
Das tun wir aber nicht (nur) mit einem Applaus,
sondern mit einem Lied, das Dir und uns gut gefällt
und das wie gemacht ist für den heutigen Abend:
Lied: Einfach spitze
(Lasst uns drehen!)
Tagesgebet
Gott, Schöpfer des Lichtes,
wir feiern heute, dass dein Sohn Jesus Christus
von Maria und Josef in den Tempel gebracht wurde.
Simeon und Hanna haben ihn erkannt –
Als das wahre Licht, das allen Völkern leuchtet.
Frieda empfängt heute das Sakrament der Firmung.
Lass sie und uns alle an die Kraft deines Lichtes glauben.
Mögen unsere guten Taten leuchten,
damit die Menschen dich auch durch uns erkennen.
Darum bitten wir durch Christus unsern Herrn.
Predigt
Liebe Schwestern und Brüder,
immer wieder rührt mich diese letzte Geschichte aus dem Weihnachtsfestkreis besonders an. Die beiden Alten haben es mir einfach angetan. Sie müssen eine übermenschliche Ausdauer und Geduld gehabt haben: jahrzehntelang, tagaustagein morgens in den Tempel kommen – in den Lärm, das Chaos, den Dreck, den Gestank von Tieropfern und verbranntem Blut – in das Geklimper von Tempelmünzen, das Geschrei der Händler, die Rangeleien zwischen Einheimischen und Fremden, die Anweisungen der Priester – nein, der Tempel war kein Ort zum Wohlfühlen…. Und immer wieder abends gingen sie frustriert nach Hause: nein, er war heute wieder nicht dabei. Der, auf den sie warteten.
Wie kann man in einer solchen Situation einen wachen Verstand und ein hörendes Herz bewahren für den EINEN Moment, um den es geht – den Retter genau dann wahrzunehmen, zu erfassen – und ihn in die Arme zu schließen? In diesem Chaos und Gewühl des Tempels.
Auf einmal, so hören wir, ist der richtige Moment da: die beiden Alten entdecken ein Baby, auf den Armen von Maria und Josef und jubeln, singen geradezu: das ist der Retter der Welt. Es war der Gottesgeist, der den beiden die Augen und das Herz öffnete und der Simeon singen lässt: „Nun lässt du Herr, deinen Knecht in Frieden scheiden – denn meine Augen haben das Heil gesehen!“ In diesem Augenblick kann Simeon loslassen und abdanken.
Abdanken. Seitdem Fulbert Steffensky vor 3 ½ Jahren hier zu uns gesprochen hat und seine Weisheit mit uns teilte, hat dieses Wort für mich einen völlig anderen Klang. Abdanken, wenn die Zeit gekommen ist. Zum einen steckt das „ab“ drin… das „weg“, „vorbei“, „nicht mehr“ das „hinter sich lassen“. Darin steckt aber auch das „Danken“ – Dank für das Gute und das Schöne, für das Erreichte, Dank für das Errungene, das Gewachsene – auch für das Unfertige, für die Fragmente.
Vielleicht ist es genau das, was von uns, nicht nur persönlich, sondern auch von uns als Generation erwartet wird. Dass wir „abdanken“. Eine bestimmte Kirchlichkeit geht zu Ende, eine Erscheinungsweise von Kirche, die uns geprägt und bestimmt hat – die andererseits auch wir bestimmt und geprägt haben. Die uns vertraut ist, Heimat auf dem Weg in das Ewige Zuhause.
Das „ab“ geht nicht ohne Schmerz. Vor ein paar Tagen saß ich mit 2 wunderbaren, alten Menschen in meiner Küche, es war neblig und ungemütlich draußen – und wir erzählten uns Geschichten von früher, von einer lebendigen Kirche, die ihre Türen weit aufgemacht hat, nach dem Mief und der Leblosigkeit von der Zeit VOR dem Konzil. Jetzt sind – so wirkt es – jüngere Priester und Laien dabei ist, die Türen wieder zu schließen. „Wir müssen eindeutig sein. Wir müssen drin und draußen unterscheiden. Glauben gibt es nicht zum Nulltarif. Unsere Unkenntlichkeit macht uns belanglos – zieht niemanden an.“ Sagen sie. Das schmerzt. Oft standen und die Tränen in den Augen an diesem Nachmittag.
Ohne dass wir es gemerkt haben, waren wir vom „Schmerz“ in den „Dank“ übergegangen. In die Große Danksagung. Die beiden sind 2 Kölsche, ze Kölle jebore – wir haben dann mein Hochgebet aus der Rheinischen Messe zusammen gelesen und gebetet – und ich habe ihnen das wunderbare Hochgebet vom letzten Gemeindefest „Liebe war, Liebe ist, Liebe wird es sein, und die Liebe bleibt“ vorgespielt – andächtig saßen wir da, 15 Minuten – und haben einfach nur gehört. Gehört und gedankt. Und Eucharistie gefeiert – Brot und Wein geteilt. Was für ein Heiliger Moment!
Simeon dankt aber nicht nur ab – er bezeugt das Neue, das Licht, die Zukunft. Wie wir heute Abend. Frieda Parth empfängt das Sakrament der Firmung.
Und an uns Alten, da würde ich mich schon miteinbeziehen ist jetzt, in Ruhe, unaufgeregt und hoffnungsvoll abzudanken – klar zu haben, dass wir nicht mehr im vollen Saft stehen – und dass es andere gibt, in denen das Licht leuchtet. Anders als in uns.
Es fällt uns sehr schwer, dieses Abdanken als eine Erleichterung zu sehen, eine Erlösung und eine Rettung.
Im Jerusalemer Tempel war das ja auch nicht so leicht. Simeon und Hannah sind ja auch nur dem Jesusbaby begegnet – und nicht dem erwachsenen Jesus, der später 5.000 Familien sättigt, Aussätzige heilt und Totehat. Nachdem die beiden abgedankt haben, dauerte es noch an die 30 Jahre, bis das Wirken des Messias offensichtlich wurde.
wenn ich unsere derzeitige Kirchensituation sehe, dann weiß ich nicht wie es weitergehen soll – ich habe keinen Plan – und keine Ahnung, wie und durch welche Ereignisse der Heilige Geist die Geschichte seines Volkes beeinflusst und welches Licht er leuchten lässt. Frieda, Du bist unser Licht, eines unserer Lichter. Und Deine Botschaft ist nicht so leicht zu verstehen. Sie braucht Zeit und Nähe und Beziehung. Vielleicht dauert es auch noch 30 Jahre, bis das Heil durchbricht….
Bis dahin wollen wir, wollt Ihr mit wachem Verstand, offenen Augen und einem liebenden Herzen nach den Anzeichen suchen, dass der Messias in seinem Geist am Werk ist. – nach den Worten des Ps 95: Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht Euer Herz! Amen.
KERZENWEIHE UND PROZESSION
Einstimmung
Für unseren Weg als Einzelne und als Gemeinschaft, ja als ganze Menschheitsfamilie hat Gott am Schöpfungsmorgen gesagt: „Es werde Licht!“ Die Bibel erzählt, dass Gott das Licht erschaffen hat – die Gestirne am Himmel, die Feuersäule in der Wüste, bis hin zu jeder kleinen Kerze.
Die Kerzen wollen wir jetzt segnen und anzünden –
und uns in Gedanken oder mit unseren Füßen wirklich auf den Weg machen, durch die Kirche. Anschließend werden wir Friedas Firmung feiern –
Die Erfüllung mit den Gaben der Geistkraft Gottes, deren Zeichen das Feuer ist.
Gebet über die Kerzen/Anzünden der Kerzen
Gott, du Quell und Ursprung allen Lichtes,
du hast am heutigen Tag
den Alten Simeon und Hanna Jesus geoffenbart,
das Licht für die Welt.
+ Segne diese Kerzen!
Erleuchte damit unsere Herzen,
damit wir deinen Sohn erkennen
und ihm im Glauben folgen,
bis wir ihn schauen in Herrlichkeit.
Entzünde in Frieda und in uns neu das Feuer,
das uns wach und lebendig hält auf unserem Weg.
Darum bitten wir durch Christus unsern Herrn.
FIRMGEBET
Wir bitten jetzt den Heiligen Geist,
dass er Dich mit seinen Gaben erfülle.
Guter Gott,
wir bitten dich, bestärke Frieda
mit deinem Heiligen Geist.
Er soll ihr helfen,
immer Jesu Freundin zu bleiben.
Der Heilige Geist soll ihr helfen,
dein Wort zu verstehen
und deinen Auftrag anzunehmen.
Er hilft ihr, Jesus nachzufolgen.
Er macht sie stark im Glauben.
Er hilft ihr, die anderen Menschen zu lieben
und ihnen nahe zu sein.
Er hilft ihr, dich immer mehr zu erkennen,
zu suchen und zu finden,
besonders in Menschen, die in Not sind.
Darum bitten wir durch Christus unsern Herrn.
Amen.
FÜRBITTEN
Gott, Schöpfer und Vollender,
um Deine „Ruach“ bitten wir –
um die Kraft, die verändert –
Frieda, uns, die ganze Welt.
Um die Gabe der Weisheit –
Für alle, die politische Verantwortung tragen für Frieden und Gerechtigkeit
Um die Gabe der Einsicht –
Für alle, die sich verrannt haben in Ideologien und Dogmen
Um die Gabe des guten Rates –
Für alle, die um Rat gefragt werden: in Beratungsstellen, im persönlichen Gespräch, per Telefon:
Um die Gabe der Stärke –
Für alle, die zaudern, die schwer tun mit Entscheidungen, deren Leben auf der Stelle tritt.
Um die Gabe der Erkenntnis –
Für alle, die Verschwörungstheorien und Mythen glauben, wie sie zunehmend in Sozialen Netzwerken verbreitet werden
Um die Gabe der Frömmigkeit,
die neu in uns den Glauben an den Gott über uns und über allem entfacht – den Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat.
Um die Gabe der Gottesfurcht,
die die Grenzen des Menschseins achtet, den Bescheidenheit und Verantwortungsgefühl für Gott und füreinander fördert.
(Antwortruf 2x: Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu).
Ruach, Geistkraft Gottes,
erneuere das Angesicht der Erde,
sei die Kraft, die verändert –
Frieda, uns, die ganze Welt. Amen.
In diesem Jahr wird die Feier an Lichtmess ein Fest:
Eigene Kerzen können zur Feier mitgebracht und gesegnet werden!
Herzliche Einladung!