Segenszelt „An St. Barbara“ (1) Herz-Jesu-Kirche und die Hl. Barbara

Barbeln – Herz-Jesu – Die hl. Barbara. Ein Blick zurück

Die Herz-Jesu-Kirche steht im Süden der Stadt Trier, in dem alten Trierer Vorort „St. Barbara“, im Volksmund „Barbeln“ genannt. Barbeln war eins von sechs Fischer- und Schifferdörfern vor der Trierer Neuport (Stadttor Richtung Süden).

Das Frauenkloster „St. Barbara“ wurde erstmals 1225 urkundlich erwähnt, es gab dem Fischer- und Schifferdorf seinen Namen. In der heutigen Speestraße stand neben dem Barbara-Kloster die noch ältere Barbara-Kapelle. Im 16. Jahrhundert wurde das Kloster aufgegeben und die Kapelle zerstört. Die Bewohner des Dorfes bauten 1686 das Barbelser Kapellchen, an der unteren Ecke der früheren Kapellenstraße, die heute Saarbrücker Straße heißt. Barbeln wurde 1888 in die Stadt Trier eingemeindet. In der Folge wurden viele Häuser im Gründerstil gebaut. Die Bevölkerung wuchs.
Nach der Wiederentdeckung der Kaiserthermen (1912-1920) wurde die große römische Badeanlage im Süden Triers „Barbarathermen“ genannt – nach dem früheren Vorort St. Barbara.

1860 bildete sich ein Kirchbauverein, der eine neue größere Kirche bauen wollte. Das Projekt wurde erst 30 Jahre später wieder aufgegriffen. In dieser Zeit hatte die Herz-Jesu-Verehrung ihren Höhepunkt. In der Begeisterung für die Herz-Jesu-Verehrung bekam auch die Kirche in Barbeln ihren Namen. Der Bau wurde 1895 vollendet. Die Weihe erfolgte am 2. Juli 1899. Die Pfarrei wurde 1927 von der Stadtpfarrei St. Gervasius abgetrennt und als eigenständige Pfarrei errichtet.

Die Heilige Barbara

Die Heilige Barbara ist eine der populärsten Heiligen. In vielen Kalendern ist der 4. Dezember als Namensfest der heiligen Barbara besonders ausgewiesen. Allerdings ist die historische Existenz der Heiligen ziemlich unsicher. Was Legende ist und was Realität, lässt sich kaum trennen. Historisch ist nur die Verehrung Barbaras als Märtyrerin nachweisbar.

Nach der Legende lebte die Tochter des reichen griechischen Kaufmanns Dioskoros in Nikomedia, dem heutigen Izmir in der Türkei. Im Jahr 306 starb sie den Märtyrertod. Viele Erzählungen ranken sich um Barbara: So soll sie von ihrem heidnischen Vater in einen Turm eingeschlossen worden sein, weil er auf seine bildschöne junge Tochter eifersüchtig war und eine Heirat verhindern wollte. Während der Vater auf Reisen war, ließ Barbara sich heimlich taufen. Als sie ihm gestand, Christin zu sein, schleppte sie ihr Vater vor den gefürchteten Statthalter, der sie wegen ihrer Glaubenstreue durch das Schwert hinrichten ließ. Vorher ernährte sie sich von der Hostie. Deshalb wird sie mit dem Schwert, Hostie und Kelch dargestellt.

Dargestellt wird die Heilige mit dreifenstrigem Turm, Kelch, Hostie, Schwert oder Fackel. Mit Letzterer deshalb, weil Barbara vor ihrer Verurteilung mit brennenden Fackeln gequält worden sein soll.

Seit dem Mittelalter gehört die Heilige auch zu den 14 Nothelfer*innen und wird besonders zum Schutz vor jähem Tod und als Beistand der Sterbenden angerufen. Als Schutzheilige der Bergleute wird sie wegen ihrer Flucht durch eine Felsspalte verehrt.

Schon frühzeitig wurde Barbara Mittelpunkt der Verehrung, ihr Kult hat seinen Ursprung im östlichen Mittelmeerraum. Reliquien kamen um 1000 nach Venedig und von dort nach Torcello. Als Grubenname im Bergbau taucht Barbara in Tirol seit dem frühen 14. Jahrhundert auf.

Der Barbaratag ist vor allem seit dem 17. Jahrhundert in Europa mit besonderen Bräuchen verbunden. Aus Westfalen, Schwaben, Bayern und Tirol stammt die Sitte, an dem Tag Weiden-, Kirschbaum- oder Forsythienzweige im Garten zu schneiden und in einem Krug mit Wasser in die Wohnung zu stellen. Für Erwachsene ist klar, dass die Blütenknospen wegen der Wärme im Wohnzimmer zu Weihnachten aufbrechen. Für Kinder sind die Blüten im tiefen Winter faszinierend. Die Blüten symbolisieren das neue Leben und die Übernatürlichkeit der Geburt Christi.

Die Heilige Barbara in der Herz-Jesu-Kirche

Die Barbara-Figur in unserer Kirche wurde 1959 von Pastor Winkel bei einem Trierer Antiquitätenhändler gekauft. Sie wurde in der Hochgotik (ca. 1550) geschaffen und hält die Erinnerung an die Barbaratraditionen des Viertels und der früheren Kirchen und Kapellen wach. Heinrich Feld schuf im Zuge der Renovierung 1993 die Stele, auf der die Figur heute steht.

 Ausstellung „wärmen“ 2022/2023 – und das „Barbara-Bild“

 In der Ausstellung von Kunstwerken des Künstlers Hans Rams im Advent und in der Weihnachtszeit 2022/2023 unter dem Thema „wärmen“ war ein Bild zu sehen, das in Farben, Gestaltung und Inhalt mit der Figur der Heiligen Barbara korrespondierte.

So stand es am 2. Adventssonntag bzw. dem Fest der Heiligen Barbara im Mittelpunkt der Betrachtung.

BEFREIEN.
ein dunkles rot und grün

feuer und bedrohung von allen seiten
mein leben ist bedroht
unheil
angst macht sich breit
schnürt mir den hals zu
warum darf ich nicht ICH sein
anpassen?
aufgeben?
ja sagen, damit ich ruhe habe?
enttäuschung macht sich breit
Barbara,
vom eigenen Vater verraten
unglaublich

und doch
standhaft und entschieden
treu zu Jesus Christus
ich folge ihm konsequent
ER gibt mir Hoffnung
nichts ist verloren
raus aus der trostlosigkeit
mein leben war nicht umsonst
es blüht und glüht weiter
in der mitte ein lichter gelber strahl
ruhe
frieden
befreiung

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