4. Sonntag in der Osterzeit LEBEN IN FÜLLE

Hier die Lieder zum Mitsingen

Zu Beginn: Im Maien hebt die Schöpfung an GL 871,1-3


Begrüßung

Liebe sredna-Betphon-Gemeinde,
eine weitere Woche unter Corona-Bedingungen liegt hinter uns.
Ganz vorsichtig kehrt das Leben zurück – unter den bekannten Abstands- und Hygiene-Vorschriften. Wir müssen uns erst wieder aneinander gewöhnen.

Es stellen sich neue Normalitäten ein – so hatte ich jedenfalls beim Wocheneinkauf den Eindruck. Man muss sich mit den Augen und den Bewegungen mit dem Einkaufswagen irgendwie verständigen…. in den schmalen Wegen zwischen den Regalen.
Es stellen sich neue Hysterien ein – Passen Sie doch auf, beim Vorübergehen auf dem Bürgersteig hätten Sie mich fast berührt!
Es stellen sich auch Leichtsinnigkeiten ein – ist mir doch egal, die Zahlen sinken ja….

Viele in unserer Gesellschaft streben nach Lockerungen der Beschränkungen. Die Töne werden lauter, schriller. Die einen mahnen und warnen, die anderen fordern. Die Situationen sind unterschiedlich, die Bundesländer gehen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Ist das in Ordnung, oder nicht?

Unausgesprochene Wertvorstellungen kommen an die Oberfläche: welches Leben zählt wie viel?
Wer muss vom Staat wie unterstützt werden? Wo beginnt und wo endet die Freiheit des einzelnen?

Der vierte Sonntag in der Osterzeit ist der Sonntag vom Guten Hirten.
Wäre vielleicht nicht schlecht, wenn ein Guter Hirt oder eine Gute Hirtin uns durch diese Krise führen könnte. Manche spielen sich ja auch so auf. Die Bundeskanzlerin nicht, meine ich.
Und um gleich alle Missverständnisse zu vermeiden: das ist nur  Jesus selbst – sonst keiner. Und keine. Sein Dienstausweis ist die Hingabe seines Lebens. Nicht weniger. Da verstummen dann die menschlichen und kirchlichen Würdenträger mit Herrschaftsanspruch schnell.

Bitten wir zu Beginn unseres Gottesdienstes den Guten Hirten um sein Erbarmen.

Kyrie-Rufe

Herr Jesus Christus, du bist einer von uns geworden, um mit uns alles zu teilen, das Leben und den Tod.

Du kennst uns alle mit Namen. Du weißt um das Gute in unserem Herzen und du weißt um unser Versagen.

Du bist für die Deinen in den Tod gegangen. Und neues Leben hast du uns geschenkt.

Gott der Herr habe Erbarmen mit uns, er sende uns seinen Geist und stärke uns im Guten. Ehre sei ihm!

Zum Gloria GL 169,1-3

Tagesgebet

 Allmächtiger ewiger Gott,
dein Sohn ist der Gute Hirt,
der die Seinen ruft, führt und ihnen vorausgeht.
Zeige der Herde,
für die Jesus sein Leben hingab,
den Weg aus aller Not zum Leben in Fülle.
Darum bitten wir mit Christus unserm Herrn.

Impuls zur Lesung aus der Apostelgeschichte

 

Die Anfänge der Apostelgeschichte. Eine Gute Nachricht breitet sich aus. Da hat Petrus nach dem Pfingsterlebnis die erste Große Rede gehalten – und schon schließen sich etwa 3.000 Menschen der neuen Gemeinschaft an. An einem Tag.

Wir machen ja seit Jahren die gegenteilige Erfahrung: Menschen wenden sich ab. Sie verstehen die Kirchen nicht – was dort gesagt wird, was getan wird – sie merken, dass es auch ohne Kirche und Glauben geht… und wenn sie nach dem Glauben suchen, klingeln sie nicht unbedingt bei ihrem zuständigen Pfarramt. Trotzdem – ich selbst kann Petrus in seiner Strategie nur bedingt folgen: ja, den Gottesgeist verheißen – das kann und möchte ich auch, zur Taufe und zu einem Leben im Glauben einladen, das kann und möchte ich ebenfalls. Aber ich möchte nicht beschwören und ermahnen und drohen. Ich möchte nicht sagen: „Lasst euch retten aus diesem verdorbenen Geschlecht!“

Es gibt ja zur Zeit durchaus solche Stimmen aus dem christlichen Raum – und das nicht nur in Amerika. Nein, ich möchte niemandem Angst machen und keinen Druck machen. Nein, ich glaube nicht, dass Gott mit Corona ein großes Missionierungsprogramm gestartet hat. Und Corona ist auch nicht die Strafe für Homosexualität. Nein, ich meine nicht, dass die Welt, die uns umgibt, ein verdorbenes Geschlecht ist.
Ich möchte nach dem Gottesgeist suchen und ihn ansagen und verheißen: euch, euren Kindern und Kindeskindern – und allen in der Ferne – ob nun räumlich oder gedanklich. Gott macht uns ein Angebot. Er lädt ein. Er sorgt sich um uns. Um jede und jeden Einzelnen – in dieser Sorge geht er ziemlich weit.

Er setzt sein ganzes Leben ein. Rührt uns das an?

Lesung aus der Apostelgeschichte (Birgit Kruppert)

14aAm Pfingsttag trat Petrus auf,
zusammen mit den Elf;
er erhob seine Stimme und begann zu reden:
36Mit Gewissheit erkenne das ganze Haus Israel:
Gott hat ihn zum Herrn und Christus gemacht,
diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.
37Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz
und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln:
Was sollen wir tun, Brüder?
38Petrus antwortete ihnen: Kehrt um
und jeder von euch
lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen
zur Vergebung eurer Sünden;
dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
39Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung
und all denen in der Ferne,
die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird.
40Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie:
Lasst euch retten aus diesem verdorbenen Geschlecht!
41Die nun, die sein Wort annahmen,
ließen sich taufen.
An diesem Tag
wurden ihrer Gemeinschaft
etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.

Antwortgesang 1: Das ist der Tag, den Gott gemacht GL 329,1-3

Impuls zur Lesung aus dem 1. Petrusbrief

Die heutige Lesung aus dem 1. Petrusbrief nennt nicht den Zusammenhang, in dem sie steht. Petrus schreibt tröstende Worte an Christinnen und Christen, die irgendwo als Sklaven arbeiten mussten. Die Situation ist schwierig. Einerseits hatte Paulus schon gesagt, dass es in Christus nichts Jüdisches und Heidnisches gibt, nichts Weibliches und nichts Männliches – auch keine Versklavten und keine Freien. Alle Gegensätze sind in Christus überwunden  – spielen in seiner Jüngerschaft keine Rolle. Dennoch gibt es diese sozialen Unterschiede, es gibt das Gefälle. Und Christen trauen sich – als kleine Gemeinschaft – nicht, sich gegen die gesellschaftliche Ordnung zu stellen. Das regierende Regime, die vorherrschende Kultur und Religion hätte sie sofort hinweggefegt. Die christliche Gemeinde versucht, das ungerechte Leiden umzudeuten: das ungerechte Leid ist Teilhabe am Leiden Christi, der selbst auch ungerecht gelitten hat. Vielleicht gelingt es den Frauen und Männern, die einen Sklavendienst tun müssen, in ihrem Dienst die Nähe zu Jesus zu sehen – vielleicht tröstet sie, dass sie das gleiche Schicksal erleiden wie er.

Gestern haben wir die Gottesmutter gewürdigt und geehrt… wir haben mit ein paar Leuten am Abend noch gesprochen. Alle waren sich einig, dass das „Magnifikat“ der stärkste Text der Gottesmutter ist. Da sind ganz andere Töne zu hören: Mächtige stürzt Gott vom Thron – Niedrige werden erhöht. Das klingt ganz anders als der Abschnitt aus dem 1. Petrusbrief. Andere Zeiten – eine andere Situation.
Wie spricht dieser Brief mich an?

 Lesung (Carsten Oergel)

20bwenn ihr recht handelt und trotzdem Leiden erduldet,
das ist eine Gnade in den Augen Gottes.
21Dazu seid ihr berufen worden;
denn auch Christus hat für euch gelitten
und euch ein Beispiel gegeben,
damit ihr seinen Spuren folgt.
22Er hat keine Sünde begangen
und in seinem Mund war keine Falschheit.
23Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht;
als er litt, drohte er nicht,
sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter.
24Er hat unsere Sünden
mit seinem eigenen Leib auf das Holz des Kreuzes getragen,
damit wir tot sind für die Sünden
und leben für die Gerechtigkeit.
Durch seine Wunden seid ihr geheilt.
25Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe,
jetzt aber habt ihr euch hingewandt
zum Hirten und Hüter eurer Seelen.

Antwortgesang 2: Mein Hirt ist Gott, der Herr GL 421 

Halleluja GL 174,1

Aus dem Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus:
1Amen, amen, ich sage euch:
Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht,
sondern anderswo einsteigt,
der ist ein Dieb und ein Räuber.
2Wer aber durch die Tür hineingeht,
ist der Hirt der Schafe.
3Ihm öffnet der Türhüter
und die Schafe hören auf seine Stimme;
er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen
und führt sie hinaus.
4Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat,
geht er ihnen voraus
und die Schafe folgen ihm;
denn sie kennen seine Stimme.
5Einem Fremden aber werden sie nicht folgen,
sondern sie werden vor ihm fliehen,
weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
6Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus;
aber sie verstanden nicht den Sinn
dessen, was er ihnen gesagt hatte.
7Weiter sagte Jesus zu ihnen:
Amen, amen, ich sage euch:
Ich bin die Tür zu den Schafen.
8Alle, die vor mir kamen,
sind Diebe und Räuber;
aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.
9Ich bin die Tür;
wer durch mich hineingeht,
wird gerettet werden;
er wird ein- und ausgehen und Weide finden.
10Der Dieb
kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten;
ich bin gekommen,
damit sie das Leben haben
und es in Fülle haben.

 

Halleluja

 

Predigt

 Liebe Sredna-Gemeinde am Telefon,

das Bild vom Guten Hirten hat diesem Sonntag den Namen gegeben. Aber wenn wir dem Gleichnis Jesu zuhören, dann identifiziert sich Jesus nicht ausdrücklich mit dem Hirten, sondern mit der Tür.

Also ist heute auch der „Sonntag von der Guten Tür“. Zugegeben, das klingt seltsam.

Trotzdem sagt Jesus  gleich zweimal, dass er die Tür sei: „Ich bin die Tür zu den Schafen.“ Und: „Ich bin die Tür, durch die ihr zur Rettung geht, zur guten Weide, zum Leben in Fülle.“

Was Jesus wohl damit meint, dass er „die Tür“ ist? Diese Frage ist nicht unberechtigt. Jesus scheint damals schon ähnliche Fragezeichen in den Köpfen seiner Zuhörer geweckt zu haben.  Es hieß ja, dass sie dieses Gleichnis auch nicht verstanden haben. Es ist eine Rätselgeschichte. Heute würde man vielleicht sagen: Ein Quiz. Was meint Jesus damit, dass er die Tür ist?

Es ist ein paar Jahre her. Da haben sich in der Herz-Jesu-Kirche etwa 20 Jugendliche aus unserer Pfarrei auf die Firmung vorbereitet. Sie haben die Nacht und den darauffolgenden Morgen in der Herz-Jesu-Kirche verbracht. Sie haben gebetet und nachgedacht, sie haben sich unterhalten, gegessen und getrunken, gespielt und sogar dort geschlafen.  Und gebeichtet. Um 23 Uhr haben wir die Eucharistie gefeiert – eingetaucht in rot-gelbes Licht. „AngeFEUERt“ – war das Thema.

Plötzlich ging die Tür auf. Ein Mann – vielleicht zwischen dreißig und vierzig Jahren alt – trat herein. Sein Gang war etwas schaukelnd… Ich hatte so meine Vermutungen… 

Ich dachte: „Oje, wie bekommen wir den wieder raus! Und wir müssen die Tür abschließen, damit wir nicht noch mehr ungebetene Gäste bekommen“….

Der Mann kam näher, sagte sehr höflich: „Guten Abend. Ich habe von draußen das schöne Licht in der Kirche gesehen! Darf ich eine Zeitlang hier sein?“ Da kann man nicht nein sagen… Die Jugendlichen waren sichtlich irritiert, ein bisschen ängstlich – vielleicht aber auch neugierig, wie diese Situation sich denn nun weiter entwickeln würde. Ich erklärte dem Mann kurz, was wir tun. Und dass das eine gute Stunde dauert. Dann setzte er sich, schaute und hörte aufmerksam und konzentriert zu.

Wir machten einfach weiter. Ich hatte ihn schon gar nicht mehr im Blick – da stand er auf, nachdem eine Musik zu Ende gegangen war und sagte höflich und bestimmt: „Ich möchte jetzt gehen. Vielen Dank!“ Und er ging…. Ich glaube, wir haben alles richtig gemacht!

Wenn Jesus von sich selbst sagt, dass er die „Tür“ ist, das meint er damit wohl die „offene Tür“ zu Gott, der freie Zugang. Der Weg von unten nach oben ist offen – und umgekehrt. Der Weg von draußen nach drinnen ist offen – um noch viel mehr umgekehrt: von drinnen nach draußen – wie er es selbst sagt: Er führt seine Schafe hinaus, ja er treibt sie sogar hinaus….

Im Kapitel vorher hat Jesus den Mann geheilt, der von Geburt an blind war. Er hatte einen Brei aus Erde und Spucke gemacht und dem Mann auf die Augen gestrichen und gesagt: „Wasch dich im Teich Schiloach“.  Der Mann machte es, und konnte sehen. Natürlich hatte Jesus den Sabbat für dieses Zeichen ausgesucht – und damit viele rechtgläubige Juden und die jüdische Obrigkeit aufs Äußerste provoziert. „Er kann kein Mensch „von Gott“ sein, wenn er am Sabbat heilt!“ – sagten sie.

In diese Situation hinein sagt Jesus: „Ich bin die Tür“. Ich bin für den Mann, der blind geboren wurde, die Tür – die Tür zum Leben, zum Leben in Fülle… Ich bin der Zugang zu Gott, denn Gott ist zugänglich. Der Weg ist frei! Ihr braucht keine Eintrittskarte zu kaufen! Es gibt kein Drehkreuz, wo ihr euch durchschlängeln müsstet. „Ich bin die offene Tür zu Gott, die menschgewordene Einladung Gottes . Auf Euch wartet der „zugängliche Gott“ – zu dem findet Ihr durch die Freundschaft mit mir!“

So erweist sich Jesus als der Gute Hirt, den der Prophet Ezechiel beschreibt:
„Er gibt acht auf die Herde, er holt sie zurück aus der Zerstreuung, aus Wolken und Dunkelheit, er sammelt sie aus allen Völkern, lässt sie weiden auf den Bergen Israels, auf guter, fetter  Weide.
Er wird die Verlorenen suchen, die sich verirrt haben, wird er zurückbringen, die Gebrochenen wird er stützen, die Schwachen stärken, und auch den Fetten und Starken Einhalt gebieten…“   (Ez 34, Übersetzung in Gerechter Sprache).

Jesus greift dieses Bild auf und sagt: „Ich bin dieser Hirt, den Ezechiel voraussagt, der den Zugang zu Gott öffnet, den die Hirten im Volk verbaut haben. Ich bin die Tür in der Mauer. Die Tür in die Freiheit, vor allem für die Armen und Schwachen.“

Ein solcher freier Zugang duldet keine Türsteher mehr, keine Rausschmeißer – wie in einer Disco, kein Sicherheitspersonal, auch keinen Engel mit dem Flammenschwert – am Eingang des Paradieses. Das ist der Unterschied zum „Himmlischen Jerusalem“ am Ende: da gibt es keine Türen mehr, keine Barrieren. Zutritt erwünscht!“ „Herzlich willkommen!“ oder „Herein, herein, wir laden alle ein!“

Liebe Bet-phon-Gemeinde,

der Zugang zu unserer Gottesdienstfeier ist offen und frei. Wer die Nummer kennt, den Code, der überall veröffentlicht ist, der kann zu uns kommen – und kann wieder gehen, kann die „Konferenz verlassen“, wie die Stimme dann allen anderen mitteilt.

Sicher haben sie gehört und gelesen, dass es ab morgen wieder öffentliche Gottesdienste geben darf, nicht geben muss – Gottesdienste in der Kirche, auch mit der Feier der Eucharistie – unter gravierenden Sicherheits- und Schutzmaßnahmen. Es wird keinen freien Zugang geben – man muss sich vorher telefonisch anmelden, es gibt einen Empfangsdienst, man bekommt einen Platz zugewiesen, muss eine MuNA, eine Mund-Nase-Abdeckung tragen, darf nicht laut singen und beten… Die Kommunionausteiler*innen müssen die Hostie in die Hände fallen lassen – ohne ein Wort.

Ist das der freie Zugang, von dem Jesus spricht? Ist das ein Hinweis auf das Leben in Fülle, mit dem das heutige Evangelium endete?

Ich kann es Ihnen nicht sagen. Es gibt viele Bedenken rund um diese Feier. Die Priester im Dekanat sind eher zurückhaltend. Bischof Feige von Magdeburg hat darauf hingewiesen, dass nun die Eucharistiefeier gerade die Hochrisikogruppen ausschließt, die Schwachen, die das vielleicht nicht mitbekommen haben mit der telefonischen Anmeldung, oder die sich nicht aus dem Haus trauen.
Es sind eigentlich diejenigen, für die die Kommunion vor allem da ist. Ein echtes Dilemma, aus dem wir auch noch keinen Ausweg gefunden haben.

Immerhin sind die 3 Kirchen in unserer Pfarrei groß genug, dass wir niemanden nach Hause schicken müssen. Welchen Eindruck, welche Stimmung, vielleicht auch welche Traurigkeit oder Sehnsucht diese Feier bei den Teilnehmenden hinterlässt, bleibt abzuwarten. Egal, welche Vorschriften es gibt – und wie es am Ende wird: vom Leitungsteam und vom Empfangsteam werden wir uns von Jesus, der „Guten Tür“ leiten lassen – werden versuchen, die Ankommenden so freundlich wie möglich zu begrüßen und zu begleiten. Und wir werden selbst uns von der Guten Tür, dem Guten Hirten, führen lassen – der uns den Stall öffnet und der uns auf Gute Weide führt. Auf dieser Weide gibt es nicht nur die Sakramente,  Brot und Wein, das Wasser der Taufe und das heilende Öl – sondern auf der Weide gibt es vor allem Sein gutes Wort, das uns nährt und gut tut und herausfordert – auch hier am Telefon, seine Liebe, die Gemeinschaft baut – wie er uns, so wir einander.

In meinem Flur hängt ein Poster, mit Fotos von 15 Türen aus meinem Heimatort Oberwinter. Statt einer 16. Karte ist das wunderbare Gedicht von Rainer Kunze zu lesen: „Einladung zu einer Tasse Jasmintee“.

//:„Treten Sie ein, 
legen Sie Ihre Traurigkeit ab,
hier dürfen Sie schweigen!“ ://

Hier im Telefongottesdienst dürfen Sie schweigen. Sie müssen es sogar! Amen.

Lied nach der Predigt: GL 780,3 –  und Glaubensbekenntnis GL 780,4

Fürbitten (Heiko Paluch)

 Jesus Christus ist der gute Hirte. Zu ihm dürfen wir kommen und ihn bitten:

Für die vielen Familien, Paare und Singles, denen das Leben unter den Kontakteinschränkungen zunehmend schwerer fällt. Viele fühlen sich überfordert, alleingelassen und einsam.

Christus, du guter Hirte – Wir bitten dich, erhöre uns.

Für Firmen, Geschäfte und Privatpersonen, die vor großen finanziellen Herausforderungen stehen und sich Sorgen um die Zukunft machen.

Christus, du guter Hirte – Wir bitten dich, erhöre uns.

Für die Schüler, für die am Montag die Schule weitergeht. Sie werden strenge Regeln im Umgang mit einander erfahren, um sich weiterhin zu schützen.
Die meisten müssen weiterhin zuhause bleiben und können ihre Freunde noch immer nicht sehen.

Christus, du guter Hirte – Wir bitten dich, erhöre uns.

Erfahrungen an den Grenzen zu unseren Nachbarländern zeigen, dass Frieden ein wertvolles und zerbrechliches Gut ist. Für alle, die sich dafür einsetzen, damit der Frieden gewahrt wird.

Christus, du guter Hirte – Wir bitten dich, erhöre uns.

Heute Abend startet der Gebetstag für geistliche Berufung. Für alle Menschen, die zunehmend für ihre Überzeugungen und ihren Glauben einstehen. Für die vielen, die auf der Suche nach Trost und Halt in ihrem Leben sind.

Christus, du guter Hirte – Wir bitten dich, erhöre uns.

Für alle Verstorbenen.
Christus, du guter Hirte – Wir bitten dich, erhöre uns.

Jesus Christus, du rufst uns Tag für Tag neu, dir zu folgen. Du begleitest unsere Wege.
Dafür danken wir dir und preisen dich,
heute, alle Tage unseres Lebens und in Ewigkeit. Amen.

 Vaterunser

 Schlussgebet

 Barmherziger Gott,
wir haben dein Wort gehört, das uns den Weg öffnet zu dir und zueinander.
Dein Sohn Jesus Christus ist die Tür und der Hirt,
der uns zu einem Leben in Fülle führt,
 auch in dieser schwierigen Zeit, vielleicht gerade jetzt.

Unsere Bilder von dem, was ein Leben in Fülle ist, ändern sich.
Es sind nicht die weiten Reisen und nicht die großen Schätze.

Es ist die Umarmung, der Händedruck, die Nähe,
das gemeinsame Essen und Trinken.
Das Halten in Trauer und Schmerz und in der Freude.

Wir bitten dich:
Erfülle uns mit deinem Geist –
stärke in uns Glaube, Liebe und Hoffnung!
Darum bitten wir jetzt uns in Ewigkeit. Amen.

Segen

Ansagen

 

Schlusslied: GL 533,1.2 Lasst uns erfreuen herzlich sehr

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