Hans-Peter und Ursula Ternes schreiben:
„Frauenquote bei der Dreifaltigkeit. Antwort am Simssee … so ist es nachzulesen im Gästebrief 2020 der Erzdiözese München und Freising.
Das hat uns neugierig gemacht. Bei unserem letztjährigen Urlaub im Chiemgau wollten wir die Antwort finden. Und tatsächlich haben wir sie gefunden in der Kirche des kleinen Dorfes Antwort. Dort zeigt Gott seine weibliche Seite.
Über dem Chorraum ist in dem Deckengemälde von 1747 die heilige Dreifaltigkeit zu entdecken: Gottvater, Gottsohn und der Heilige Geist. Der Künstler hat Gott in weiblicher Gestalt dargestellt. Der Heilige Geist trägt die Züge einer Frau mit langem Haar, glattem Gesicht und weiblichem Antlitz.
Eine weitere schöne, eindrucksvolle und sehr ungewöhnliche Darstellung findet sich in der Nähe in Urschalling am Chiemsee. Die kleine romanische Dorfkirche ist mit einer Fülle von Wand- und Deckenfresken aus dem 14. Jahrhundert geschmückt. Weit über Bayern hinaus ist das Dreifaltigkeitsfresko bekannt auf dem der Heilige Geist in der Mitte zwischen Gottvater und Gottsohn als junge Person abgebildet ist.
Die Person ist klar als Frau zu erkennen, mit weiblichem Gesicht, bartlos, rund, freundlich, jugendlich, mit langem hellbraunen Haar und roten Wangen.
Der Künstler hat eine Figur mit drei Köpfen, bzw. drei Gesichtern und drei Oberkörpern geschaffen, die nach unten zu einem einzigen Körper verschmelzen. Die drei Personen haben nur zwei Hände. Die drei Heiligenscheine, die die Köpfe umgeben, sind nicht gegeneinander abgegrenzt und werden durch die drei Balken eines einzigen Kreuzzeichens verbunden. Hinweise auf die Einheit von Gottvater, Gottsohn und Heiliger Geist. Oder „heilige Geistin“?
Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen, als Mann und Frau, so lesen wir in der Bibel, Genesis 1, 26 – 27. Wenn also Mann und Frau Abbild Gottes sind, muss es in Gott auch eine weibliche Seite geben.
Das Deckengemälde in Antwort und das Fresko in Urschalling sind mutige Schritte die weibliche Seite Gottes darzustellen. Wird darin nicht auch deutlich das Wort von Papst Johannes Paul I.: „Gott ist unser Vater, aber noch mehr ist er Mutter.“
Empfehlung zum Weiterlesen:
https://www.juedischesmuseum.de/besuch/detail/weibliche-seite-gottes/
Beeindruckende Bilder der Dreifaltigkeit. Diese Künstler haben es begriffen, gefühlt und aus ihrem Innersten kommend dargestellt!
Danke, einfach wunderbar! Nur so ist für mich die Dreifaltigkeit glaubwürdig und überzeugend dargestellt.
Malen innerer Bilder – Mal und Bewegungsmeditation
Balsam für die Seele – gerade heute in unserer Zeit.
Auch das war in der Herz-Jesu Kirche im letzten Sommer als Ferien-Seminar möglich, zugunsten von sredna.
Magdalena Peters
Diese Darstellungen der Dreifaltigkeit mit einer Frau – sehr anrührend und befreiend!
Tut richtig gut!
Schön, liebe Ursula und Hans-Peter, dass Ihr uns das wieder gezeigt habt!