WÄRMEN. installation – gottesdienste – mehr. Bilder und Texte zum Sehen und Hören

Hier die Bilder und Impulse fortlaufend zum Sehen und Hören…

Jahreswechsel 2022 – 2023


ANFANGEN.

Anfangen – ein Diskurs

Anfangen! … ein neues Jahr … ein Bild wie Feuerwerk, Freudenexplosionen

Anfangen? … wieder ein Jahr … ja, Explosionen, aber apokalyptische

Gelb … für mich der Schein des warmen Lichtes, der mich positiv stimmt

Für mich die vertrocknete Erde, verdorrte Pflanzen, geschundene Schöpfung

Rot … es strahlt wie pure Lebenskraft, wie Liebe und Stärke

… das spritzende Blut unschuldig dahingeschlachteter Opfer, Menschen wie Tiere

Grün …  so frisch, so frei, alles wird neu und wächst, fruchtbar und beruhigend zugleich

… wohl eher der Moder, der alles durchzieht …

Und schliesslich das Blau, das allem einen Rahmen gibt, wie der Himmel und die Ozeane unserem irdischen Leben

… ist es nicht eher das Blau der Sintflut, der Sturzregen, der Fluten, die alles mitreissen und vernichten?

Weisse Tupfen der Reinheit, Klarheit und Vollkommenheit, der Leichtigkeit des Lebens

… nein, Schimmelsporen, die aus der modrigen Feuchtigkeit spriessen

Das neue Jahr wird von allem etwas enthalten, Freudenfeuerwerk und auch Apokalypse

Wir verstehen nicht alles, aber wir wissen uns geborgen und gehalten von Dir, Jesus,unserem Retter.

(jutta und carsten)

Impuls: Jutta und Carsten

Zum Nachhören:

26. Dezember – Stephanstag

BEFEUERN

grün und rot
typisch weihnachten
grün
der wald der baum das geschenkpapier
rot
der weihnachtsmann die kerzen das geschenkband
bunte punkte
die plätzchen die dekoration das feuer im kamin

ist das alles
schönes gefühl tradition spaß
alle jahre wieder

weihnachten geht tiefer
die farben sagen mehr
grün
das wachstum die freiheit die hoffnung
aber auch das gift der geiz die gier
rot
die liebe die wärme die leidenschaft
aber auch
das blutvergießen der hass die aggression

in rot und grün
fällt von oben ein licht
ein zarter strahl
der in bewegung bringt verändert belebt
der befeuert vermischt explodieren lässt
neues buntes leben schafft

ein kind ist geboren
gottes liebe bekommt ein gesicht
einen namen JESUS
er heißt gott bei uns für immer
seine liebe und seine hoffnung
sind ansteckend

von stephanus dem märtyrer
über viele generationen
zeiten und orte und sprachen
zu uns und
zu lina die wir heute taufen
gottes liebe in unserem gesicht

wir befeuern eine neue welt.

(daniel und beate)

WEIHNACHTEN

BLEIBEN.

es jubelt und jauchzt
die wüste das trockene land
der bauzaun
bedeckt mit blumen und lichtern 
stärkt er die schlaffen hände
festigt die wankenden knie
lässt tanzen
und sagt zu den verzagten
seid stark
fürchtet euch nicht

seht gott am werk
kommend
rettend
wärmend

im anfang warst DU
im DU ist alles geworden
aus DU strömt
leben licht liebe alles
vom himmel hoch

DU wirst mensch
ein menschenkind
nicht mein sein ihr
DU für sie uns mich

mitten zwischen zwei
wirst du
bist du
kaum sichtbar
und doch

immamuel
gott mit uns

christnacht 2022

(ralf)

 

Samstag, 17. Dezember – 4. Advent
GEHEN.

Kaltes Wasser.
Inmitten des kalten Wassers ist ein Steg. Eine Straße. Ich finde die Straße.
Ich ziehe mich hoch aus dem Wasser. Ich streife die Kälte ab.
Ich stehe auf der Straße.
Aufrecht.
Ich gehe.

Ich gehe die Straße entlang.
Ich gehe immer weiter.
Ich bleibe stehen.
Ich mache eine Pause vom Gehen. Ich brauche die Pause.

Dann gehe ich weiter.

Die Straße ist schmal.
Ich gehe trotzdem weiter.
Die Straße wird breiter. Offener. Auf der Straße liegen Hindernisse. Ich bleibe kurz stehen.
Dann gehe ich mutig weiter.
Ich fasse mir ein Herz.
Ich finde Möglichkeiten.

Im Weg liegen Steine. Unterschiedlich groß. Unterschiedlich gefärbt. Unterschiedlich geformt.
Helle Steine. Hell wie die Sonne.

Ich gehe weiter.
Die Straße wird breiter.
Dunklere Steine sind auf meinem Weg. Ich bleibe stehen.
Halte inne.

Du brauchst nur zu gehen.
Gehen. Stück für Stück.
Gehe Schritt für Schritt.
Schaue nicht auf die ganze Straße. Schaue nur auf den nächsten Schritt.

Ich gehe weiter.
Die Straße wird immer breiter und leichter zu gehen. Die Steine lösen sich auf.
Ich finde Chancen auf dem Weg.
Die Steine werden weniger.
Die Hindernisse, die jetzt kommen sind besser überwindbar.
Ich atme auf. Erleichterung.
Ich gehe weiter.
Beherzten Schrittes.
Ich gehe immer weiter.

(kathrin)


Impuls: Kathrin

Zum Nachhören:

24./25. Dezember – Heiliger Abend – Weihnachten

 

Samstag, 10. Dezember – 3. Advent – GaudeteSTÄRKEN.

dunkel – wie die nacht – der grund
keine orientierung möglich
mutlosigkeit
resignation
nichts geht mehr – ich will fliehen
wie ist das auszuhalten?

DA
über dem dunkel
zartes grün
hoffnung keimt
ich will nicht aufgeben
der kämpfergeist erwacht in mir
das wärmende rot – explosiv
treibt mich an
gibt kraft
lässt liebe erahnen
trotz der dunkelheit

hoffnung und liebe
umgeben und beschützt von einem wärmenden gelb
einem erhellenden licht
erkenntnis
ich bin nicht allein
freude kommt auf – freude – freude
ich fühle mich bestärkt
bekomme mut zum leben
bin lust am leben
aufbruch aus dem dunkel
hoffnung – liebe – freude – licht
licht, das den Weg weist

(bruni)

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Samstag, 4. Dezember – Barbara

BEFREIEN.

ein dunkles rot und grün
feuer und bedrohung von allen seiten
mein leben ist bedroht
unheil
angst macht sich breit
schnürt mir den hals zu
Warum darf ich nicht ICH sein
anpassen?
aufgeben?
ja sagen, damit ich ruhe habe?
enttäuschung macht sich breit
Barbara, vom eigenen Vater verraten
unglaublich

und doch
standhaft und entschieden
treu zu Jesus Christus
ich folge ihm konsequent
ER gibt mir Hoffnung
nichts ist verloren
raus aus der trostlosigkeit
mein leben war nicht umsonst
es blüht und glüht weiter
in der mitte ein lichter gelber strahl
ruhe
frieden
befreiung

(matthias)

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Samstag,  26. November – 1. Advent

KONFRONTIEREN.

unter den dornen begraben
jeder stich trifft im inneren
noch beängstigender
der gedanke
es gibt keinen morgen
die vergangenheit lastet grabesschwer
all die niederlagen
all die enttäuschungen
all die schläge in die magengrube
all die brüche die mein herz erfuhr

der blick nach oben
verdunkelt
nur eine graue decke
von wolken und nebel
selbst gott hat diesen ort verlassen
hinter dem nebel kann man die sonne erahnen
aber sie scheint nicht für mich
nicht hier
unter den dornen begraben

und dennoch
die heiße glut
der tränen
läuft über mein gesicht
mein durchstochener leib
blutet
heiß
meine stimme ganz heiser
die kehle zerkratzt
weil heiß geschriehen

ich
werde
hier
nicht
sterben

mein gott
mein gott
warum
hast Du
mich verlassen?

doch so lange
die träne in mir brennt
das blut nicht erkaltet
bin ich schwach
aber immer noch
voller sehnsucht
nach dem heißen
lebensodem

(marc-bernhard)

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Samstag, 19. November – Hl. Elisabeth

BERÜHREN.

dunkler grund droht uns zu verschlingen
doch es weichen die schatten der nacht
in zartem grau und weiß löst sich der nebel
gelbe strahlen verheißen den anbrechenden tag

LICHT

strahlendes gelb
grau nur ganz sacht
erwachender tag
weichende nacht

gottes geist strömt golden von fernen welten
geschenkt – nicht verdient
erkenne dich selbst und werde licht
liebe deinen nächsten wie dich selbst

GNADE

gottes geistkraft
erhellt den sinn
erweckt das ich
sagt mir: Ich bin

lichtdurchflutete zweisamkeit
wir gegen den rest der welt
kleiner heller warmer raum
gegen das dunkle kalte draußen
reicht es meine kleine welt zu befrieden
wenn um uns das chaos tobt

BEGEGNUNG

zwei Menschen
sich beim namen nennend
einander zugewandt
sich im andern erkennend

sehnsucht nach wärme und berührung
nach halt und geborgenheit
suche bei den menschen und bei gott
mein gott, mein gott warum hast du mich verlassen
oder bist du da
da wo es am schwersten ist da trägst du mich
hoffnung und verheißung

BERÜHRUNG

sanft und zärtlich
sich berühren
hoffnungsvoll die
nähe spüren

(petra)

Samstag, 12. November  – Hl. Martin

GLÜHEN.
tiefe dunkelheit
glühen wie abendhimmel – vulkanausbruch – aufbrechen des horizonts
kraftvoll glühendes rot
extreme nach oben und unten
aus dem schwarzen untergrund
kämpfe ich mich nach oben ins blau der hoffnung
blau der verheißung?
darüber hinaus: zusammenhalten und verbindung
die nägel halten oben und unten zusammen
oder
sie strecken sich und dehnen sich weiter aus

licht von oben – aus dem himmel?
verheißungsvolle verbindung
die ins licht ziehen kann und will?
zwischen lebensspendender energie
von glut und hoffnungsvollem blau in den himmel hinein
verbindung halten
gestalten und verbunden bleiben
chancen und möglichkeiten entdecken
die intensität der verbindung spüren und erfahren dürfen

das glühen und die verbindung der hellen und dunklen seiten zeigt:
gott  seine kraft das tiefe leuchten der liebe zu uns menschen:
zu dir und mir zu uns 
das zeigt uns das glühen.
energetische kraft des lebens
liebe als band und klammer die uns trägt

(elke)

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WÄRMEN: Vernissage am 11. November


WÄRMEN.
1975
lange ist es her
da suchten wir einen sinn heraus
mit willem willms und piet janssens und miteinander

unser leben ein gedicht wer da dichtet weiß ich nicht
wie ein vogel im nest wie ein fisch im meer wie ein kind zuhaus
kürie eläison vergissmeinnicht gott mein gott vergissmeinnicht
bäche flüsse ströme fragen woher und wohin hat das fließen sinn
wandelt euch und wandelt gut euer wandel wunder tut
eisberg taut auf sintflut fließt ab
der tag bricht an aber wann aber wann
das rote meer hatte grüne welle

schneller als erwartet schon 2022
bricht der tag an
und vorher schon unbemerkt bei uns – hier und da überall

polkappen schmelzen und gletscher
flammen lodern in butscha und aleppo
welt und leben und hoffnung versinken
in den fluten des indus in pakistan und anderswo
lebensraum brennt am amazonas
so bricht der tag an der furchtbare tag

breit strömen im blau
kälte und sehnsucht
tiefe und ufer
weiß der strand und die sandbank
hier und da

abgebrochene edelsteine
wie treibgut im breiten fluss
bluttropfen leuchtend rot wie rubine
magmabrocken aus den tiefen der erde
die glühen und glänzen im licht
die schmelzen und färben
die schimmern und wärmen
die prägen und verändern
die spuren hinterlassen
die mitreißen

eisberg taut auf sintflut fließt ab
der tag bricht an – jetzt
zukunft bricht ein ein schiff fährt aus
ein mensch kommt an – jetzt
ein wort trifft zu ein volk horcht auf
botschaft schlägt an  – jetzt
ein traum ist aus – zu guter letzt
fängt alles an – jetzt

(ralf)

Zum Nachhören:

 

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