ASCHERMITTWOCH – mit Gebet um Frieden Mittwoch, 2. März 10:00 und 20:00

Gebet zum Frieden

Allmächtiger Gott,
wir hätten es nicht für möglich gehalten und nicht vorstellen können, dass nur 2.000 km von uns entfernt Krieg ist – in Europa, im 21. Jahrhundert.

1) Das Leben von Millionen Menschen ist durch militärische Gewalt bedroht und gefährdet. Sie werden in die Flucht getrieben, in Angst und Schrecken gejagt – um sich selbst und um ihre Lieben. Familien müssen sich verabschieden – vielleicht sehen sie sich nie mehr wieder. Es ist nicht absehbar, wohin das führen wird – und was das Ziel dieser Gewalt ist. Ein Land versinkt in Chaos und Elend. 
Und gleichzeitig erleben wir die unendliche Tapferkeit von Menschen, die sich gegen den Krieg und gegen die Gewaltherrschaft stellen – in der Ukraine UND in Russland.

(Stille)
Gott, o Gott, – gib Frieden!

2) Wie kann es sein, dass ein einzelner Mensch die Macht hat, um über Krieg und Frieden zu entscheiden? Wie konnte das kommen – nach den furchtbaren Erfahrungen mit dem „Deutschen Führer“ – der Europa und die Welt mit Krieg und Tod überzogen hat?

Wie kann es sein, dass solche Despoten immer wieder Macht zugesprochen bekommen von ihren Völkern? Wie kann es sein, dass so viele Menschen Gewalt für eine Lösung halten? Wie kann es sein, dass die schweigende Mehrheit nicht aufsteht – mit der Opposition gegen die Gewalt? Ob in Russland – oder in Deutschland, damals und heute?

(Stille)
Gott, o Gott, gib Frieden!

3) Die Hintergründe dieses unmenschlichen Krieges sind kompliziert. Wer will was? Warum? Wo sitzen die Akteure? Was ist Reiz – und was Reaktion? Wo sind welche Fehler gemacht worden – seit dem Kalten Krieg? Wo wurde gelogen und betrogen? Von wem? Wer unterdrückt wen?

Und wie kann es – jetzt noch – zum Ausgleich von Interessen kommen?  Werden diplomatische Verhandlungen nochmals möglich? Wann? Ist das Gleichgewicht des Schreckens die einzige Form der Vermeidung eines Krieges?

(Stille)
Gott, o Gott, gib Frieden!

4) Immer noch verdienen zu viele zu viel Geld mit Waffen, auch in Deutschland. Es wäre doch eigentlich ganz einfach: keine Waffen, keine Kriege – zumindest keine konventionellen Kriege.

Kann man Waffen unterscheiden – in die guten, die nur der eigenen Verteidigung dienen – und  schlechten Waffen, mit denen man andere angreifen kann? Wäre es nicht besser, wenn alle „Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet würden“, wie es im Propheten Micha hieß? Die Einsicht ist tausende von Jahren alt – und dennoch dreht sich die Spirale immer weiter.

(Stille)
Gott, o Gott, gib Frieden. 

5) Wir spüren unsere Hilflosigkeit und Ohnmacht. Beides ist schwer zu ertragen – aber wir müssen sie uns eingestehen. Wir können in und für das Land Ukraine von hier aus fast nichts tun – Wir können beten, protestieren  – und zuschauen, Hilfsgüter schicken, Lebensmittel, Kleidung, Medizin –
mal sehen, wie lange noch.

Wir werden bald aus Zuschauenden zu Beteiligten werden: wenn Menschen fliehen und an unsere Tür klopfen; wenn die Sanktionen gegen Russland die Energiekosten noch weiter in die Höhe treiben, wenn die russische Regierung den Gashahn zudreht, wenn unser Wohlstand in Gefahr gerät.

Dann wird sich zeigen, ob unser Volk und wir persönlich zu mehr bereit sind als zu beten und zu protestieren.

(Stille)
Gott, o Gott, gib Frieden!

6) Seit einigen Monaten haben wir guten Kontakt mit der jüdischen Gemeinde hier in Trier. Letzte Woche kam eine Nachricht von der Vorsitzenden der Gemeinde. Sie bittet uns um unser Gebet. In den jüdischen Gemeinden – auch hier in Trier – leben überwiegend Menschen aus Osteuropa – die allermeisten aus Russland UND der Ukraine. Die Gefahr ist groß, dass der Krieg zur Spaltung in den Gemeinden führt.

Auch die orthodoxen Kirchen sind oft mit der Nation sehr verbunden. Gut, dass der moskau-nahe Metropolit  Onufrij von der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche den Patriarchen Kyrill aufgerufen hat, seine Stimme gegen den russischen Angriffskrieg zu erheben. 
Die Gefahr ist groß, die Nation über die Botschaft des Evangeliums zu stellen. Das kennen alle christlichen Kirchen aus leidvoller Erfahrung.

(Stille)
Gott, o Gott, gib Frieden!

Gott, o Gott,
wir stehen vor Deinem Angesicht – mit Wut, Ratlosigkeit, Mitgefühl und Angst.
Wir hören die Worte Jesu,
seinen Aufruf zum Neubeginn, zum Fasten, zum Beten und zum Almosen geben.
Möge in uns die Hoffnung wachsen,
dass Du mit uns im Boot sitzt,
dass Du uns siehst und hörst und mit uns fühlst –
und dass Du eingreifst mit starkem Arm – auf deine Weise –
und dass dein Reich wachse, Gerechtigkeit und Frieden. Amen.

 

 

Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gilt die 3 G-Regel.
Nachweis bitte mitbringen!
Weitere Gottesdienste in der Pfarrei St. Matthias auf www.st-matthias-trier.de

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