„Segenszelt an St. Barbara“ in der Herz-Jesu-Kirche

sehnsucht nach segen

auf dem weg
im wüstenland
im reißenden fluss

vor der mauer
im schatten des todes
sehnsucht

sehnsucht
nach segen

dass da jemand ist
mich anrührt
behutsam
stark

sehnsucht
nach segen
dass eine stimme spricht
du
du bist
gehüllt in licht
behütet in zuneigung
gesegnet mit frieden

sehnsucht
nach segen
dass eine stimme spricht
steh auf
hab keine angst

Eine solche Sehnsucht nach Segen erfüllt viele Menschen, die in die Herz-Jesu-Kirche kommen. Sie kommen zu den Gottesdiensten, aber auch außerhalb des öffentlichen und gemeinschaftlichen Gebetes. Sie haben ihre persönlichen Wege und Orte.

Der dunkle Schmerzensmann unter der Empore, gleich am Eingang rechts, mit dem Herz aus Händen, der von seinem Sockel herabgestiegen und uns näher gekommen ist.  In der Dunkelheit fühlen sich viele gesehen – und geborgen. Sie beten mit ihren Worten und Fragen, Gedanken und Zeichen. Oft brennen Kerzen aus Ausdruck von Bitte und Sehnsucht – und Dank.

Weiter vorn Barbara, eine der vierzehn Nothelfer*innen. Auf der gegenüberliegenden Seite Maria, die Mutter Jesu, die „Himmelskönigin“Und bald in ihrer Nähe Anna, die Mutter Mariens und die Großmutter Jesu, die in der Herz-Jesu-Kirche besonders verehrt wird. Auch Antonius und Nikolaus unter der Empore haben ihre persönlichen Verehrer*innen. Wer mehr über „unseren Heiligen“ wissen will, kann hier weiterlesen.
 
Nicht nur in unserer Kirche gibt es Orte des Segens, sondern auch außerhalb. Im Sommer dieses Jahres 2023 hat das sredna_team Neuland betreten – mit der Einrichtung des FAIRteiler-Schranks, draußen an der Nordseite des Turms, die immer im Schatten liegt. Durch die tatkräftige Arbeit von engagierten Menschen werden hier täglich Lebensmittel vor der Vernichtung bewahrt und FAIRwertet: sie werden in den Schrank gelegt – und fast genauso schnell abgeholt und genutzt. Ein Ort vielfältigen Segens – für alle Beteiligten und die Schöpfung.  Wer mehr wissen will, kann hier weiterlesen.

Auch der Herz-Jesu-Garten auf der Südseite der Kirche ist für Nachbar*innen und manche Gäste ein Ort des Segens.

Nun wartet ein neues Projekt auf seine Verwirklichung:
Das „Segenszelt an St. Barbara“.

Einige Menschen aus dem sredna-Umfeld haben besondere Erfahrungen mit damit gemacht, persönlich gesegnet zu werden. Es ist ein Unterschied, ob der Segen ganz allgemein zugesprochen wird – wie am Ende oder Messe oder eines Gottesdienstes. Es ist auch ein Unterschied, ob ich mich selbst segne – zum Beispiel mit Weihwasser, oder ob mir der Segen von einem/einer anderen zugesprochen wird. Hier sind einige Erfahrungen nachzulesen.
Dabei spielt der persönliche Segen die entscheidende Rolle: einem einzelnen Menschen, einem Paar, einer Familie, Menschen, die sich nahe stehen… wird im Namen Gottes Gutes zugesprochen – das bedeutet „segnen“ wörtlich (benedicere (lat.) – das Gute sagen).

Wir waren der Meinung, dass es in unserer Kirche dafür einen Ort geben sollte, einen Ort des Segens. Aus der jüdischen Theologie bekamen wir die Anregung, nicht einem Ort zu schaffen, wie einem Altar oder gar dem Tempel, sondern einen Raum. Ausgangspunkt war das OHEL,  das „Zelt der Offenbarung“, in dem das Volk Israel die Bundestafeln aufbewahrte auf der  Wanderung durch die Wüste.  Ein Zelt ist mobil, nicht statisch – geeignet für die Reise. Dabei war das Offenbarungszelt kein „leichtes Gepäck“ – im Buch Exodus wird es in den Kapiteln 25 – 32 beschrieben. Es war ein aufwändiges Beduinenzelt mit vielen kostbaren Einrichtungsgegenständen.  Aufbau und Abbau wurden sicher nicht leichtfertig vorgenommen. Von diesen Gedanken haben wir uns inspirieren lassen.

Mit dem Künstler Hans Rams entstand die Idee eines Segenszeltes An St. Barbara.

Viele kennen Hans Rams von der großen Installation „wärmen“ in der Advents- und Weihnachtzeit 2022/23.
Hier mehr dazu.

Auf der Suche nach einem geeigneten Ort für das Segenszelt entdeckten wir auf die Barbara-Stele. Die Hl. Barbara, eine der vierzehn Nothelfer*innen, hat für unser Viertel und unsere Kirche eine besondere Bedeutung.  Hier mehr dazu .

Das Segenszelt will sich  von der Nähe zur Hl. Barbara und Menschen, die bei ihr beten,  inspirieren lassen.

… „Wandeln wir Barbaras Verlies in einen Ort der Würdigung ihrer Not – und öffnen wir ihn als besonderen Ort zuhörender Gemeinschaft“
… „Jede*r bringt seine/ihre eigenen Sorgen dorthin… Barbara hört zu – sie „textet nicht“, nicht direkt. Sie antwortet durch mitfühlende Menschen. Eine echte Gemeinschaft, auch ohne Worte. Sie drängt sich nicht auf, sondern hört zu. Jede*r darf sich selbst entfalten – und bei Barbara etwas spüren, auch ohne Worte. Sie ist wie eine Burg, die auch nach Erschütterungen noch steht.“ (aus einem Gespräch)

Das Segenszelt will aber auch einen eigenen Zugang zum Segen Gottes ermöglichen. Es soll auch Menschen offen stehen, die mit den Heiligen nicht viel anzufangen wissen, sondern sich direkt an Gott wenden mit ihren Anliegen und ihrer Sehnsucht.

In seiner Form und den verwendeten Materialien erinnert die Installation an ein Zelt. Es wird ausgestattet sein mit 3 Tafeln, die Hans Rams gestaltet hat: eine Tafel stammt aus der Austellung „wärmen“ und schafft inhaltlich und gestalterisch die Brücke zur Hl. Barbara. Innen werden auf zwei Tafeln zwei Schriftworte zu lesen sein, die Hans Rams für dieses Zelt eiges gestaltet hat. Hier mehr dazu.

Das „Segenszelt an St. Barbara“ will einen modernen Beitrag zu dem leisten, was programmatisch auf der Barbarastele steht: „Barbara, Heilige in Deiner Zeit – hilf uns in unserer Zeit!“

Das Segenszelt ist in Arbeit. Unter der Leitung von Hans Rams arbeiten auch Klaus Unterrainer (Kunstschmiede Unterrainer) und Markus Wallerath (Kirchengemeinde St. Matthias) mit.

Die Kosten…
belaufen sich auf ca. 4.000,00 €. Einige Spenden für dieses Projekt sind schon eingegangen. Herzlichen Dank dafür!  Wir freuen uns über weitere zweckgebundene Spenden auf das Sredna-Konto: sredna-herzjesu e. V.
DE48 5856 0103 0000 6294 40
BIC GENODED1TVB
Zweck: Segenszelt
Spendenquittungen werden selbstverständlich ausgestellt.

Aufbau, Einweihung und Eröffnung
sind geplant für das diesjährige Barbara-Fest:
Montag, 4. Dezember 2023, 19 Uhr
Feier der Eucharistie, Einweihung, Segen, Begegnung

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung von „sredna-herzjesu e. V.“ wurde das Projekt vorgestellt. Am 1. Adventssonntag geht es weiter.

Das Zelt selbst ist ja erst der Anfang und wartet darauf, mit Leben/mit „Segen“ gefüllt zu werden…

sehnsucht nach segen

auf dem weg
im wüstenland
im reißenden fluss

vor der mauer
im schatten des todes
sehnsucht

sehnsucht
nach segen

dass da jemand ist
mich anrührt
behutsam
stark

sehnsucht
nach segen
dass eine stimme spricht
du
du bist
gehüllt in licht
behütet in zuneigung
gesegnet mit frieden

sehnsucht
nach segen
dass eine stimme spricht
steh auf
hab keine angst

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